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DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und den Draht herauszufinden, über den Wall-Samuels sprach. Mit einem Kopfhörer klemmte ich mich auf die Leitung.«
    Monk grinste. »Und mit wem hat Wall-Samuels gesprochen?«
    »Mit einem Gentleman, der am Telefon keinen Namen nannte«, sagte Doc. »Die beiden erörterten jedoch ganz offen und bis in alle Einzelheiten den Plan, durch den wir nach Südamerika gelockt werden sollten.«
    »Was steckt eigentlich hinter der ganzen Sache?« fragte Monk.
    »Seltsamerweise scheint es mit einem Geist König Johns zu tun zu haben, mit einem Mann namens Wehman Mills und dessen Nichte«, erwiderte Doc. »Worum es dabei geht, weiß ich bisher nicht, aber Johnny scheint uns das eingebrockt zu haben.«
    »Johnny? Wieso?«
    »Er hat offenbar versucht, jenem Geist im Alleingang nachzuspüren, und daraufhin ist er gekidnappt worden.«
    Monk hatte den Mund aufgerissen. »Und wohin sind wir jetzt unterwegs – ich meine, nachdem wir gelandet sind?«
    »Nach London«, sagte Doc. »Wir suchen ein Büro in der Fleet Street auf, das einem gewissen Benjamin Giltstein gehört.«
    »Nie von dem gehört«, murmelte Ham.
    »Aber, sag mir mal«, wollte. Monk noch wissen, »wie hast du das herausbekommen, nachdem Wall-Samuels bei dem Gespräch keinen Namen nannte?«
    »Sehr einfach«, erklärte ihm Doc. »Ich hatte mich oben auf dem Telefonmast so rechtzeitig auf die einzige in Frage kommende Leitung draufschalten können, daß ich die einzelnen Klicks bei dem durchgewählten Ferngespräch mithören und mitzählen konnte. Hinterher rief ich Scotland Yard an, und durch kurze Rückfrage beim Telefonamt ermittelte der Yard Name und Adresse des Inhabers der Nummer, die Wall-Samuels angerufen hatte.«
    Auf dem abgelegenen Kai, an dem sie der Schlepper an Land setzte, mußten sie ein ganzes Stück gehen, ehe sie ein Taxi fanden, aber als sie einmal zum Southamptoner Flughafen unterwegs waren, wußten sie, daß sie dort sofort eine Flugverbindung nach London bekamen.
     
    Die Fleet Street, die am Ludgate Circus beginnt und zum Strand und zum West End führt, ist eine von Londons geschäftigsten Straßen. Ihren Ruhm verdankt die Fleet Street den vielen Redaktionen und Zeitungsbüros, die sich dort zusammendrängen. Aber nicht nur die Londoner Massenblätter haben dort ihre redaktionellen Räume, auch zahllose Buchverlage, literarische Agenturen und Spezialbüros des Pressewesens haben dort ihren Sitz.
    Auch Benjamin Giltstein war ein Pressespezialist. Er war eine Art Mischung zwischen einem Public-Relations-Manager und einem Presse-Promoter. Wollte ein Schauspieler seinen Namen in der Zeitung sehen, ging er am besten zu einem Mann wie Giltstein. Der verfügte über die nötigen Verbindungen und ließ sich einen Gag oder sonst eine Story einfallen, die den Namen des Schauspielers »zur aktuellen Neuigkeit« machten.
    Benjamin Giltstein war ein rundlicher Bursche mit rotem Gesicht. Man sah ihn nie ohne Gamaschen und ohne sein
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, das er an einer schwarzen Seidenkordel trug. Ein Reporter, der gerade knapp bei Kasse war, konnte sich immer darauf verlassen, daß Giltstein ihm mit ein paar Pfund aushalf. Als Gegenleistung würde der Zeitungsmann dafür sorgen, daß eine bestimmte, von Giltstein gewünschte Nachricht abgedruckt wurde. Eine Hand wusch da die andere.
    Die Reporter, die sich so früh an diesem Morgen in Giltsteins luxuriösem Fleet-Street-Büro einfanden, wirkten alle noch ziemlich verschlafen. Giltstein hatte sie hierhergebracht, indem er überall herumtelefoniert und ihnen eine Nachricht versprochen hatte, die die Welt erschüttern würde. Die Zeitungsleute wußten, irgend etwas war zu erwarten. Einen Bluff konnte sich Giltstein nicht leisten; dann wären sie einmal gekommen und niemals wieder.
    »Los, Benny, rücken Sie schon raus mit Ihrer Story!« drängte ein Reporter, der sich lang in einen von Giltsteins Ledersesseln geflegelt hatte.
    »Wenn Sie alle da sind, werde ich reden«, gab Giltstein zurück.
    Der Presseagent kannte die Reporter der führenden Blätter persönlich; nur zwei von denen, die sich in seinem Büro einfanden, waren ihm unbekannt; diese beiden kamen nicht zusammen.
    Der eine war ein kleiner, unglaublich breitschultriger Bursche mit dickem Bauch, der eine schwarze Hornrandbrille trug. Er rauchte eine lange, stinkende Zigarre.
    Der zweite Unbekannte kam eine Viertelstunde später, ein mittelgroßer schmächtiger Bursche in einem ausgebeulten Anzug, der längst in die Reinigung gehört hätte. Er sprach mit leicht

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