DS038 - Land der Angst
Greens Gordon zusah, wie sie in den Lift stiegen. Er befand sich am Ende des Korridors, und Doc hatte nur auf den Posten und auf den Lift geachtet.
Gordons Gesicht war fast so grün wie seine Garderobe. Er hatte sich geärgert, als Gats ihn informierte, daß Doc Savage noch lebte; inzwischen fürchtete er sich. Kurz nach seinem Gespräch mit Gats hatte er einen dritten Telefonanruf erhalten, und eine kalte, offenbar verstellte Stimme hatte sich erkundigt, ob Doc endlich tot war. Gordon hatte die Schlappe mit dem Nitroglyzerin nicht eingestehen wollen, außerdem vertraute er darauf, daß es seinen Männern gelingen würde, die lästigen Eindringlinge im Tunnel zu erledigen. Daher hatte er Docs Ableben bestätigt.
Der Anrufer schien über diese Nachricht beglückt zu sein, und nun mußte Gordon feststellen, daß Doc und seine Gefährten sich bester Gesundheit erfreuten. Der Mann mit der verstellten Stimme war möglicherweise großzügig, wenn es an die Verteilung der erhofften Millionen ging, aber kleinlich, wenn jemand Fehler machte, wie sie ihm, Gordon, an diesem Tag schon reichlich unterlaufen waren. Der Boß würde vielleicht nicht davor zurückschrecken, den sogenannten knochigen Tod anzuwenden ...
Gordon hatte den Auftrag, mit seiner Bande die Stadt zu verlassen. Sämtliche Vorbereitungen waren getroffen, aber die Voraussetzung war, daß Doc nicht mehr lebte, und damit konnte Gordon nach wie vor nicht aufwarten. Er ahnte, daß eine Katastrophe auf ihn zukam, wenn er abermals scheiterte. Er blickte dem aufwärts schwebenden Lift nach und rang sich dazu durch, ein Risiko auf sich zu nehmen, um die versprochenen Millionen zu ergattern und den knochigen Tod von sich abzuwenden.
Doc, Ham und Monk stiegen in der oberen Etage aus. Der Korridor war leer, aus dem Erdgeschoß drang der Lärm der Gangster, die inzwischen zur Kenntnis genommen hatte, daß ihre Opfer nicht mehr anwesend waren. Sie rannten durcheinander und schimpften und fluchten.
Doc ging zu der Tür, hinter der Gordon sich mit seinem Partner unterhalten hatte. Die Tür war zu, aber nicht abgeschlossen. Doc und seine Männer traten ins Zimmer und stießen die Tür zu.
»Durchsucht alles, aber schnell«, sagte Doc. »Vielleicht finden wir einen Hinweis auf den ominösen knochigen Tod.«
In einer Ecke stand ein Schreibtisch, an einer der Längswände ein großer Schrank. Monk und Ham kramten in den Schubladen, während Doc sich den Schrank vornahm.
»Beachtlich!« meinte Ham und wühlte zwischen Papieren. »Hier sind genügend Beweise, um Gordon auf Lebenszeit hinter Gitter zu bringen.«
Doc sichtete ebenfalls stapelweise Papiere.
»Nichts?« fragte Monk.
»Noch nicht.« Doc schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns beeilen; man wird uns bestimmt bald entdecken, und dieses Zimmer hat keinen zweiten Zugang.«
»Ich gehe vor die Tür«, sagte Monk, »und halte Wache.«
Er drehte den Türknopf, doch die Tür gab nicht nach.
»Doc!« rief Monk. »Wir sind eingesperrt!«
Doc wandte sich an Monk. Der nahm einen Anlauf und warf sich mit seiner ganzen beachtlichen Kraft gegen das störrische Holz. Die Tür war stabiler als seine Schultern. Doc zog einen Bund Dietriche aus der Tasche, wählte einen der Nachschlüssel aus und stocherte im Schloß.
»Die Tür ist so tückisch wie das ganze Haus«, sagte er mißvergnügt. »Jemand hat sie von außen verriegelt.«
Er versuchte es ebenfalls mit Gewalt, doch die Tür leistete Widerstand. Ham ließ den Schreibtisch im Stich und schnüffelte. Fragend blickte er zu Doc; der nickte. Er hatte den verdächtigen Geruch auch bemerkt. Im Haus war es still geworden.
Erst jetzt stellten die Männer fest, daß es im Zimmer kein Fenster gab. Doc schnellte zum Schreibtisch und wischte mit dem Handrücken die Papiere herunter. Ham begriff, er wollte Doc helfen, aber der schob ihn zur Seite. Er wuchtete den schweren Schreibtisch hoch, nahm einen Anlauf und rammte den Schreibtisch gegen die Tür.
Holz splitterte, die Tür und der Schreibtisch gingen in Stücke. Durch das Geviert schlugen Flammen herein. Der Weg über den Korridor zum Lift war durch eine Feuerwand blockiert.
11.
Rauch waberte, die Hitze wurde von Sekunde zu Sekunde unerträglicher. Doc arbeitete sich zum Lift vor, aber auch der Fahrstuhl brannte. Die Gangster hatten den Korridor und den Lift mit Benzin begossen und angesteckt.
Er lief weiter zum Ende des Korridors, Ham und Monk blieben hinter ihm. Sie husteten und schimpften. Doc fand zwei
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