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DS038 - Land der Angst

DS038 - Land der Angst

Titel: DS038 - Land der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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nach Genlee«, sagte er schließlich milde. »Niemand wird sich uns in den Weg stellen.«
    »Ja«, wandte Gordon ein, »aber wenn Savage ...«
    »Kein Wenn und kein Aber, mein Freund!« Der Mann mit der Narbe schnitt ihm das Wort ab. Finster kniff er die Augen zusammen. »Wir fahren nach Genlee, und wenn wir wiederkommen, besitzen wir ein Geheimnis, das uns Millionen einbringt. Falls Savage wirklich die Vermessenheit haben sollte, uns zu folgen, wird er Genlee nicht mehr lebend verlassen.«
    Gordon wischte sich die schweißigen Hände an der Hose ab.
    »Ich hoffe, ich habe Sie richtig verstanden«, sagte er leise. »Sie wollen den knochigen Tod wieder anwenden ...«
    »Gewiß.« Der Mann mit der Narbe nickte energisch. »Wir werden ihn gegen noch mehr Menschen anwenden müssen. Wir sind nicht mehr in den Vereinigten Staaten und können also großzügiger arbeiten. Mir ging es vor allem darum, in den Vereinigten Staaten kein Schuldkonto anzuhäufen, da wir hierher zurückkehren wollen. Außerhalb der Grenzen ist das anders. Immerhin habe ich auch nicht gezögert, die Flugzeugbesatzung auszumerzen, bevor wir die Maschine, mit der wir gekommen sind, gesprengt haben.«
    »Trotzdem wäre es mir lieber, wenn wir Savage nie Wiedersehen würden«, meinte Gordon versonnen, »Er könnte uns im letzten Moment noch Sand ins Getriebe streuen.«
    Der Mann mit der Narbe steckte sich eine Zigarette an und paffte behaglich. Er lehnte sich im Deckstuhl zurück und blickte zum strahlend blauen Himmel auf.
    »Sie haben etwas übersehen, mein Freund.« Er lächelte wieder. »Der Lastkahn mit dem Dynamit war eigentlich nur eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. Wichtiger ist, daß einer Ihrer Männer der
Seven Seas
einen Besuch abgestattet hat.«
    »Nein«, erwiderte Gordon lahm, »ich hab’s nicht übersehen.«
    Der Mann mit der Narbe stand auf und trat an die Reling.
    »Savage wird sterben«, sagte er entschlossen. »Er hat mit mir die Klingen gekreuzt und damit seinen Tod herausgefordert. Vielleicht lebt er inzwischen schon gar nicht mehr ...«
     
    Doc Savage lebte noch. Er verbrachte den Tag im Ruderhaus der Jacht; erst gegen Abend ließ er sich vorübergehend von Monk ablösen. Er aß eine Kleinigkeit und trank Kaffee aus einer Thermosflasche, den er aus New York mitgenommen hatte. Als es dunkel wurde, übernahm er wieder das Steuer, und Monk und Ham machten sich noch einmal daran, das Schiff von vorn bis achtern nach Spuren eines etwaigen Sabotageakts zu durchforschen.
    Sie blieben eine Weile im Maschinenraum und plauderten mit dem Ingenieur Singleton. Seit langem half er Doc regelmäßig aus, wenn die übrigen Assistenten – Docs kleine Gruppe umfaßte fünf Männer, jeder auf seinem Gebiet eine Kapazität – zufällig nicht verfügbar waren. Singleton war ein hagerer, alt wirkender Mann. Er hatte eine erfolgreiche Laufbahn als Auftragsmörder hinter sich, als er Doc ins Gehege geriet und in dessen Institut im Norden des Staates New York landete. Die Spezialisten im Institut hatten seine Erinnerung an seine kriminelle Laufbahn getilgt. Mit dieser Erinnerung war Singleton auch die Furcht losgeworden, die ihn jahrelang begleitet hatte, weil seine Nerven dem Bewußtsein, ständig von der Polizei und von anderen Gangstern gejagt zu werden, nicht gewachsen waren. Seit dem Beginn der Reise war die Angst wieder da. Singleton wußte, daß Doc gegen einen Widersacher kämpfte, der seine Feinde mit einer Methode aus dem Weg zu schaffen pflegte, die als ›knochiger Tod‹ in die Zeitungsspalten Eingang gefunden hatte, und dieses Wissen war nicht geeignet, zu Singletons Seelenfrieden beizutragen.
    Er war froh, ein wenig Gesellschaft zu haben. Monk und Ham setzten sich auf eine Kiste. Singleton wischte seine ölbeschmierten Hände an einem Lappen ab und setzte sich zu ihnen. Er zog eine Flasche Whisky aus der Tasche und bot Ham und Monk zu trinken an. Sie lehnten höflich ab. Singleton gönnte sich selbst einen kleinen Schluck und steckte die Flasche wieder ein. Er beschloß, den Whiskygeschmack mit Wasser zu vertreiben, und ging zum Frischwassertank. Daneben hing ein Metallbecher an einer Kette; außerdem gab es einen Stapel Pappbecher. Singleton entschied sich für den Metallbecher. Er füllte den Becher und trank ihn mit Genuß aus. Er setzte sich wieder auf die Kiste und plauderte weiter. Sekunden später wurde sein Gesicht aschfahl. Er krümmte sich vor Schmerzen, kippte von der Kiste, schlug um sich und erschlaffte. Ham und Monk waren

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