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DS038 - Land der Angst

DS038 - Land der Angst

Titel: DS038 - Land der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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    Der Kahn drehte sich schwerfällig und kroch stromaufwärts. Die Sirene gab zwei scharfe Signale; nach den Vorschriften für die Lotsen ein Zeichen, daß die Jacht nach Backbord schwenken sollte, damit der Frachter sie auf der Steuerbordseite passieren konnte.
    Doc gab Ham Anweisung, entsprechend zu verfahren. Mittlerweile hatte sich der Abstand zwischen den Schiffen verringert. Der Kahn fiel indes nicht nach Steuerbord ab, sondern behielt den Kurs bei. Doc übernahm selbst das Ruder und drehte noch weiter ab. Der Kahn schien auf Kollisionskurs zu steuern. »Offenbar ist unser Ruder kaputt«, sagte Monk. »Wir hätten ins Wasser steigen und nachsehen sollen, ob der Kerl das Ruder abgesägt hat! Aber man kann nicht an alles denken.«
    Doc warf sich in die Speichen und drehte das Rad scharf nach, links. In diesem Augenblick kam der Schlepper in Sicht; er befand sich an der Backbordseite des Kahns und war in Wirklichkeit ein Schnellboot. Doc begriff. Das Signal hatte ihn irreführen sollen. Der Lastkahn steuerte tatsächlich auf Kollision! Mutmaßlich war niemand an Bord, der Schlepper hatte ihn in die gewünschte Position bugsiert und setzte sich jetzt ab, nachdem er die Verbindungstaue gelöst hatte.
    Doc drehte das Ruder in die entgegengesetzte Richtung. Die beiden Decks waren nur noch wenige Fuß voneinander entfernt, und Ham und Monk hielten sich an den Aufbauten fest und erwarteten mit bleichen Gesichtern den Zusammenstoß. Doc gab dem Maschinisten das Signal ÄUSSERSTE KRAFT VORAUS, die Jacht machte einen Satz nach vorn und jagte an dem driftenden Kahn vorbei. Doc atmete auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das war knapp«, bemerkte Monk klug. »Auf dem Wasser sollte man Tag und Nacht Schwimmwesten tragen und grundsätzlich auf alles schießen, was in die Nähe kommt, sonst kann man Überraschungen erleben.«
    »Auf wen willst du hier schießen?« fragte Ham bissig. »Ich hab auf dem Eimer keinen Menschen gesehen!«
    »Und wenn schon«, meinte Monk. »Schießen ist immer gut, damit schüchtert man die Gegner ein.«
    Doc spähte zu dem Schnellboot hinüber. Offenbar hatte die Besatzung bemerkt, daß es nicht zur Kollision gekommen war. Das Schnellboot wendete in voller Fahrt und preschte mit schäumenden Bugwellen hinter der Jacht her. Ein Maschinengewehr spie eine Geschoßgarbe aus. Die Projektile prasselten gegen die Aufbauten und hinterließen häßliche Spuren.
    »Erwidert das Feuer!« sagte Doc scharf. »Haltet die Verbrecher auf Distanz, sonst kommen wir nicht einmal heil aus dem Hafen heraus!«
    Monk und Ham eilten einen Niedergang hinunter und holten ihre Maschinenpistolen. Obwohl sie nun richtige Munition geladen hatten, sahen ihre zierlichen Waffen im Vergleich zu dem Maschinengewehr auf dem Schnellboot wie Spielzeuge aus.
    Wieder jaulte ihnen ein Bleihagel um die Ohren. Ham und Monk warfen sich in Deckung. Sie zielten so genau, wie es bei dieser Geschwindigkeit möglich war. Die Fenster im Ruderhaus zersplitterten. Nun gingen auch die Männer auf dem Schnellboot in Deckung.
    Ham und Monk schossen weiter. Sie ballerten mehrere Magazine leer, dann kam das Schnellboot jäh vom Kurs ab, als hätte eine der Kugeln das Steuer blockiert. Im weiten Bogen jagte das Schnellboot auf den Kahn zu, Monk, Ham und Doc sahen, wie sich die Männer auf dem Schnellboot aufgeregt durcheinanderdrängten. Einer nach dem anderen sprang über die Reling und schwamm hastig zum Ufer.
    Der Kahn wurde mittschiffs getroffen und brach in zwei Teile. Eine Detonation wirbelte Holz und Eisen durch die Luft, die Feuersäule stieg gut dreißig Meter hoch senkrecht in den grauen Morgenhimmel. Der Luftdruck genügte, um die
Seven Seas
minutenlang mit Schlagseite fahren zu lassen.
    Monk und Ham kamen wieder auf die Beine und rannten zur Brücke. Doc blickte zum Ufer, auf das die überlebenden Gangster zuschwammen. Seine goldenen Augen flirrten.
    »Dynamit«, sagte er. »Hoch über dem Wasserspiegel, aber es hätte genügt, uns hochgehen zu lassen.«
    Ham lachte freudlos auf.
    »Wir sind mal wieder mit dem berühmten blauen Auge davongekommen«, stellte er fest. »Übrigens scheint Greens Gordon nicht sehr phantasiebegabt zu sein. Wie oft ist er uns jetzt schon mit Sprengstoff zu Leibe gerückt?«
    »Das war das dritte Mal«, erwiderte Monk mißgelaunt. »Vielleicht hat er keine Phantasie, aber er hat eine Menge Kumpane, und er ist bereit, sie bedenkenlos zu opfern.«
    »Er selbst hat keine Phantasie.« Doc dachte nach.

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