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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Doc plötzlich schnuppernd die Luft einsog, und Renny hörte von ihm jenen eigenartig trillernden Laut, der anzeigte, daß den Bronzemann etwas zutiefst überraschte oder Gefahr im Verzug war.
    Er folgte Doc, der plötzlich losrannte. Dicke Rauchschwaden wälzten sich aus den Funkräumen. Von dem Qualm halb geblendet, platzten Doc und Renny hinein. Sie fanden sämtliche Funkgeräte zertrümmert und die beiden diensthabenden Funker durch Messerstiche getötet vor.
    Doc rannte zurück und sah sich an der Tür jäh mit der Mündung eines großkalibrigen Revolvers konfrontiert, der in Kapitän Hickmans Hand ruhte. Er wußte, daß es trotz seines blitzartigen Reaktionsvermögens zu spät war, sich zur Seite zu werfen, denn Hickmans Finger krümmte sich bereits durch. Doc zog deshalb nur ruckartig den Kopf ein, und die Kugel nahm einige Strähnen seines Bronzehaars mit. Im nächsten Augenblick war er wieder im Qualm der Funkkabine untergetaucht.
    »Wer hat da geschossen?« fragte Renny.
    »Hickman«, sagte Doc unbewegt. »Er scheint also ebenfalls auf Tom Toos Lohnliste zu stehen.«
    Renny schlich sich von der Seite an die Tür heran, hielt mit ausgestrecktem Arm seine Kompakt-MPi hinaus und feuerte damit kurz nach beiden Seiten. Ein Aufschrei ertönte, dann ein wilder Fluch in kantonesischem Dialekt.
    Doc griff nach seinen Anästhesiegaskugeln, zog die Hand aber wieder zurück. In raucherfüllten Räumen konnte sich die Betäubungswirkung der Kapseln auf drei bis vier Minuten ausdehnen, und solange konnte Renny nicht den Atem anhalten.
    »Es geht nicht anders, wir müssen uns herausschießen«, keuchte Renny. »Sonst nageln sie uns hier fest.« Er hielt erneut seine Kompakt-MPi zur Funkraumtür hinaus und ließ sie nach allen Seiten im Dauerfeuer rattern.
    Dann stürzten er und Doc durch die Funkraumtür und durch ein kurzes Stück Gang auf’s freie Deck. Kein Mensch war dort zu sehen. Rennys Dauerfeuergarben hatten ihre Wirkung getan.
    Doc sprintete auf den nächsten Niedergang zu. Er sprang, ohne die Stufen zu benutzen, mit einem Satz hinunter, gefolgt von Renny. Auf dem darunterliegenden Deck kreischten Passagiere auf und gingen hastig in Deckung, als sie die Waffe in Rennys Hand sahen.
    Schulter an Schulter stürmten im selben Augenblick Ham und Mindoro die Treppe vom C-Deck herauf, jeder eine Waffe im Anschlag. Ham schwang mit der freien Hand seine blankgezogene Degenstockklinge.
    »Achtung!« rief Ham. »Von unten kommen sie ebenfalls!« Blitzschnell fuhr er herum und stach den vordersten Verfolger nieder.
    »Mir geht langsam die Munition aus!« brüllte Renny.
    »Zum Frachtraum im Vorschiff«, entschied Doc daraufhin. »Unter meinem großen Gepäck sind zwei Kisten Patronen.«
    Nach beiden Seiten feuernd stürmten sie durch den Kabinengang zum Vorschiff. Als ihnen an einem Quergang ein halbes Dutzend Schlitzäugige den Weg verlegen wollte, packte Doc den vordersten Mann, benutzte ihn als Keule gegen die übrigen, und schon hatten sie den Quergang passiert.
    Als sie auf’s Vordeck eilten, gingen die Gelbgesichtigen, die dort warteten, nach überhasteten Schüssen auf Doc und seine Begleiter wie die Wiesel in Deckung.
    Fieberhaft bemühte sich Doc, den beinahe zentnerschweren Deckel der vorderen Ladeluke hochzustemmen.
    Ham und Renny gaben ihm dabei Feuerschutz. Renny konnte nur noch Einzelschüsse abgeben, sein Patronenvorrat ging zur Neige. Eine von rückwärts abgefeuerte Kugel riß Ham den Degenstock aus der Hand und ließ ihn klirrend über die Decksplanken rotieren. Ham riskierte sein Leben, um sich die Lieblingswaffe zurückzuholen.
    Inzwischen hatte Doc den Ladelukendeckel auf, und nacheinander sprangen sie hinab. Als erstes riß sich Ham die verhaßte Kostümierung vom Leib; seinen giftgrünen Hut hatte er ohnehin längst verloren. Die Kisten und Ballen, die sich im Laderaum türmten, gaben ausgezeichnete Deckung. Doc fahndete in dem Durcheinander bereits nach seinem Gepäck.
    Ham hatte nach dem karierten Jackett auch die roten Schuhe abgeworfen. »Lieber geh ich barfuß«, erklärte er, »als daß ich in den Dingern noch einen Schritt mache!« Durch’s offene Luk warf er die Schuhe einzeln auf’s Vorschiff hinauf. Renny grinste, als einer der Schuhe, von einem Orientalen geworfen, prompt wieder zurückgeflogen kam.
     
     

11.
     
    Stille setzte ein, nur gelegentlich unterbrochen von Singsangbefehlen. Ham und Renny lauschten angestrengt. Die Schlitzäugigen schienen sich in einem halben Dutzend

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