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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Tom.
     
     

9.
     
    Der nächste Morgen zog mit Nebel und Regenschauern herauf, die von dem böigen Wind über Manhattan hinweggetrieben wurden.
    Einer dieser isolierten Regenschauer strich wie ein nasser Vorhang auch über die Jacht hinweg, die nördlich von der George Washington Bridge auf dem Hudson vor Anker lag. Es war eine Ketsch, eine kleine Hochseejacht, etwa dreißig Meter lang, mit einem großen und einem kleinen Mast und stählernem Rumpf, das typische Spielzeug eines reichen Mannes, nur hätte sie es durchaus vertragen, wenn ihr Rumpf wieder einmal gestrichen und ihr stumpf gewordenes Messing neu auf poliert worden wäre.
    Gundy stand in der Kabine dieser Ketsch.
    »Sie kennen mich jetzt, haben meine Beschreibung«, sagte er wütend, stapfte zu einem der Bullaugen an der Steuerbordseite und sah nach Manhattan hinüber. »Ich kann mich nirgendwo mehr blicken lassen.«
    Seine Worte waren an Lo Lar gerichtet. Die exquisite Eurasierin stand an dem Tisch in der Kabine und sah auf die Zeitung, die sie darauf liegen hatte.
    »Darüber, daß Doc Savage verschwunden ist, scheint immer noch nichts an die Presse gelangt zu sein«, sagte Lo Lar.
    »Die wird auch nichts davon erfahren«, murmelte Gundy, »so publizitätsscheu, wie Savages Helfer sind. Nachdem nur noch drei von ihnen übrig sind, werden sie sich erst recht hüten, etwas an die Presse durch-sickern zu lassen.«
    »Was wollen Sie dann? Bisher ist doch alles genau nach Plan gegangen.« Amüsiert verfolgte die schöne Eurasierin, wie Gundy in der Kabine nervös auf und ab rannte. »Oder fangen Sie etwa an, das Vertrauen in High Lar zu verlieren?«
    Gundy blieb abrupt stehen und starrte sie an. »Wie soll man zu jemand Vertrauen haben, den man noch nie zu Gesicht bekommen hat? Für mich ist High Lar bisher nichts weiter als ein Name.«
    »So, das stört Sie also?«
    »Wundert Sie das? Vielleicht gibt es ihn gar nicht.« Lo Lar lächelte rätselhaft. »Oh, es gibt ihn durchaus. Als seine Frau muß ich das ja schließlich am besten wissen.«
    »Und warum zeigt er sich dann niemals selbst?«
    »Weil er aus dem Dunkel heraus, das seine Existenz umgibt, wesentlich leichter und ungefährdeter operieren kann«, erwiderte Lo Lar. »Seine Feinde wissen dann niemals, wen sie eigentlich bekämpfen.« Nachdem sie dem übernervösen Gundy diesen Bescheid erteilt hatte, verlor sie offenbar das weitere Interesse an ihm. Sie wandte sich ab und betrat die nächste nach achtern liegende Kabine, in der Monk und Ham gefangengehalten wurden.
    Bei Monk war das auf ebenso einfache wie wirksame Weise erreicht worden: Sein rechtes Fußgelenk war mittels einer schweren Kette an den Besanmast angeschlossen, dessen Stumpf durch diese Kabine verlief. Dadurch war nichts in Monks Reichweite. Sogar den Kabinenläufer hatte er bereits von den Bodenplanken abgerissen und nach seinen Kidnappern geworfen.
    »Dann wirst du erst recht wie ein barfüßiger Gorilla aussehen«, bemerkte Ham.
    Monk war nämlich gerade dabei gewesen, sich den Schuh auszuziehen, wohl in der Absicht, ihn nach Ham zu werfen. Als er Lo Lar hereinkommen sah, hielt er inne.
    »Wo ist mein Schwein?« verlangte er zu wissen.
    »Das hat der Koch in die Kombüsenkammer gesperrt«, entgegnete Lo Lar. »Er mästet es dort rund und fett.«
    Monk gefiel die unausgesprochene Andeutung nicht. »Wenn Sie wagen, Habeas Corpus anzurühren, drehe ich Ihnen allen das Genick um!« stieß er drohend hervor.
    »Ja«, fiel Ham ein, »und ich helfe dabei mit!«
    »Kümmere du dich um deine eigene Angelegenheiten!« herrschte Monk ihn an.
    Lo Lar fuhr sich mit der juwelenberingten Hand über die Stirn. Sie wurde einfach nicht schlau aus diesen beiden Männern.
    Sie ging zu der großen Heckkabine weiter, vor der zwei Posten mit abgesägten Schrotflinten standen. Im Inneren der Kabine befanden sich zwei weitere Wächter. Der eine war der Mann mit dem Kindergesicht, der die Rolle des sterbenden Jungen gespielt hatte, als Doc in die Falle gelockt worden war.
    Dieser Mann richtete sich gerade neben Doc Savage auf. In der Hand hielt er eine Spritze, mit der er dem Bronzemann eine Nachinjektion verpaßt hatte.
    Doc Savage lag auf dem Boden. Seine Fußgelenke wurden von Ketten gehalten, die durch Löcher liefen, die offenbar eigens zu diesem Zweck durch die Bodenplanken gebohrt worden waren.
    Von der Taille an aufwärts steckte er in einer Parka aus Leder mit überlangen Ärmeln, die unten mit Stricken zugebunden waren. Die Lederparka reichte ihm

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