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DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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dem Packeis.
    Monk verdrehte sich vor Bewunderung fast den Hals. »So muß es in Salomons Tempel ausgesehen haben«, sagte er, wandte sich dann um und rief Habeas Corpus herbei, der ein Stück zurückgeblieben war.
    In verwirrenden Echos hallten ihre Schritte von den Höhlenwänden wider.
    Plötzlich rief Doc mit verhaltener Stimme, sie sollten stehenbleiben. »Und jetzt ganz still!« fügte er hinzu.
    Sie gehorchten. Niemand rührte sich, und niemand sprach. Und doch gingen die leisen Echos von Fußtritten und Stimmengemurmel weiter.
    »Wie ich geahnt hatte«, raunte Doc. »Die Echos stammten nicht nur von uns.«
    »Vielleicht sind Bowen und seine Gangster durch einen anderen Tunnel vor uns gelangt«, flüsterte Long Tom. »Die Geräusche klingen, als kämen sie ganz aus der Nähe.«
    »Ja, sie sind nah«, gab Doc ihm recht.
    Der Bronzemann beriet sich einen Augenblick lang leise mit Johnny. Obwohl er von Geologie selber eine Menge verstand, ließ er sich von seinen Helfern auf deren speziellen Fachgebieten seine Meinung gern bestätigen. Er war eben ein sehr gründlicher und methodischer Mann. Er und Johnny waren sich hier aber völlig einig.
    »Los, kommt«, rief Doc den anderen leise zu und leuchtete mit seiner Stablampe voraus, als er seine Männer jetzt einen Höhlengang entlangführte, der sich immer mehr verengte.
    Renny, der zufällig einen Blick zurückwarf, sah das Aufblitzen einer Taschenlampe.
    »Sie sind nicht vor, sondern hinter uns!« sagte er. »Seht euch mal um!«
    Die anderen taten es, sahen aber nicht mehr den weißen Strahl einer Taschenlampe, sondern das rote Mündungsfeuer einer Automatik aufblitzen. Gespenstisch hallte der Schuß von Höhlenwänden und Stalaktiten wider.
    »Stablampen aus, auf den Boden runter!« befahl Doc.
    Weitere Mündungsblitze sprühten auf, Kugeln klatschten in Felswände und Tropfsteingebilde. Die von der Decke herabwachsenden Stalaktiten gaben, wenn sie getroffen wurden, einen regelrecht musikalischen Klang ab.
    »An der nächsten Tunnelbiegung anhalten«, rief Doc seinen Männern zu. »Deckung suchen, ehe ihr mit euren Kompakt-MPis loslegt.«
    Im Dunkeln tasteten sie sich vor, suchten hinter einem Felsvorsprung oder einem vom Boden hochwachsenden Stalagmit Deckung, während Bowen und seine Gangster inzwischen auch mit Maschinenpistolen zu feuern begannen, deren Rattern in ohrenbetäubenden Echos durch die Höhlengänge hallte.
    Der Lärm war aber im Vergleich erträglich gegen das baßgeigenartige Dröhnen der Kompakt-Maschinenpistolen, mit denen Docs Männer nun ihrerseits das Feuer eröffneten.
    Sie schossen mit Gnadenkugeln, die offenbar auf Anhieb ihr Ziel fanden. Weiter hinten im Tunnel waren wilde Flüche zu hören, und wütend gab Bowen seinen Gangstern Befehl, das Feuer einzustellen und erst einmal die Verwundeten zu zählen. Seine Worte waren dabei von Doc und seinen Männern, die ebenfalls zu feuern aufgehört hatten, deutlich zu verstehen.
    »Drei von uns sind von den verdammten Gnadenkugeln ausgeschaltet!« tobte Bowen. »Los, alles Deckung suchen – halt, nein, wartet!« Er begann leise zu sprechen, so daß seine Worte nicht mehr zu verstehen waren.
    In diesem Augenblick kamen Doc und Long Tom zurück, die den weiteren Verlauf des Tunnels erkundet hatten.
    »Wir sind in einer Sackgasse«, raunte er Docs anderen Helfern zu. »Nach ein paar Dutzend Metern hört er auf.«
    »Du meinst, er führt nirgendwohin?« fragte Monk.
    »Leise«, warnte Doc. »Sonst hören sie uns. Sie dürfen nicht wissen, in welcher Klemme wir stecken!«
    Aber Bowen wußte es offenbar längst. Wiederum war, durch die Tunnelwände verstärkt, deutlich zu verstehen, was er mit seinen Leuten verhandelte. »Hamhock, du hast die Gewehrgranaten. Wir sprengen diesen Tunnelgang zu.«
    »Ja«, ertönte die Stimme des dicken Negers. »Siegeln wir sie für hundert Jahre dort ein.«
    »Unsinn«, war wieder Bowens Stimme zu hören. »Wir lassen sie nur ein, zwei Tage da drin, bis sie so mürbe geworden sind, daß sie zu allem Ja und Amen sagen, wenn wir sie wieder herausholen.«
    Bowen war sich anscheinend immer noch nicht bewußt, daß ihre Stimmen bis zu Doc und seinen Männern drangen.
    Monk flüsterte: »Versuchen wir lieber auszubrechen, Doc. Ich habe keine Lust, hier drinnen lebend begraben zu werden.«
    »Sei kein Narr, Monk«, gab Doc leise zurück. »Gegen ein halbes Dutzend Maschinenpistolen können wir nicht an. Da gibt es kein Durchkommen.«
    »Aber was sollen wir denn tun?«

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