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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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belohnen, und Shimba und die Priester des Long Juju haben sich bisher nicht wie Politiker benommen, sondern wie Kriminelle. Für einen politischen Mord kann es triftige Gründe geben, ich will da gar nicht richten, aber ich kenne die Verhältnisse zu wenig, um mir ein Urteil über Zaban und Udu anzumaßen. Anders ist es mit dem Massaker, das Shimba und die Priester unter den Begleitern meines Freundes Renwick angerichtet haben. Da kann von Politik nicht mehr die Rede sein. Auch über diesen Zwischenfall bin ich nur oberflächlich informiert, aber Renwick und seine Begleiter sind oder waren Privatpersonen. Mit diesem Blutbad hat Shimba sich jede Sympathie verscherzt. Ich bin nun doch persönlich betroffen und stehe auf der Gegenseite. Ihnen, Selan, kann ich einstweilen nur empfehlen, nichts zu übereilen. Ich halte es für wahrscheinlich, daß Udu seinen Krieg gewinnt. Was danach geschieht, ist nicht mein Problem.«
    Selan war beeindruckt. Er übersetzte seinen sechs Beratern Docs Rede. Doc wandte sich an Monk und Ham.
    »Wo sind Logo und Cardoti?« wollte er wissen.
    »Logo spricht mit den Ältesten«, antwortete Ham. »Cardoti wollte für Pat und Miß Moncarid Quartier beschaffen.«
    »Gut«, sagte Doc. »Wir werden auch für uns eine Unterkunft suchen; außerdem möchte ich ein anständiges Frühstück haben. Wir haben schon so lange nichts mehr zu essen bekommen, daß ich mich kaum noch an das Datum erinnern kann.«
     
    Selan ließ für Doc, seine beiden Gefährten und Cardoti im Palast Zimmer herrichten und veranlaßte, daß im großen Speisesaal ein üppiges englisches Frühstück serviert wurde. Er und seine Berater nahmen daran teil. Doc hatte den Eindruck, daß seine Ansprache auch auf die Berater nicht ohne Wirkung geblieben war.
    Später marschierten Monk und Ham mit einer Trägerkolonne zu dem abgestürzten Flugzeug, um Johnny und die Ausrüstung in die Stadt zu holen. Selan bat Doc und die Stammesältesten in den Thronsaal und hielt nun ebenfalls eine Rede, die sich mit Docs Überlegungen weitgehend deckte. Die Ältesten faßten wieder Mut, der ihnen in den letzten Tagen geschwunden war. Ihnen war nicht anzumerken, ob sie gesonnen waren, sich auf den greisen und kranken Udu zu verlassen, aber jedenfalls hatten sie nichts dagegen, Doc und seinen Begleitern ihr Schicksal und das Kriegsglück anzuvertrauen.
    Sie trabten auf die Straße und versammelten ihre Anhänger um sich. Weitere zündende Reden wurden gehalten. Auch die Stammesmitglieder schüttelten ihre Furcht ab und waren einverstanden, Udu und seinen Thron und sich selber zu verteidigen.
     
     

14.
     
    Gegen Abend kamen Monk und Ham mit Johnny zurück. Sie verstauten die Ausrüstung in den Zimmern, wuschen sich Staub und Schweiß herunter und vertauschten ihre Garderobe mit hohen Stiefeln und Khaki, wie es in Anbetracht der Witterung angebracht war. Abermals hatte Udu sich von seinem Schwächeanfall erholt und lud seine Gäste zu einer opulenten Mahlzeit ein.
    Anschließend, die Sonne war noch nicht untergegangen, rang sich Udu dazu durch, vor dem Palast und vor seinen Untertanen zu erscheinen, damit sie sich davon überzeugen konnten, daß er wirklich noch nicht tot war. Auf der Straße hatten sich Tausende von Kokonesen zusammengerottet, und sie jubelten frenetisch. Der Staub wallte bis zu den Dächern empor, und über der Stadt lastete eine graue Glocke, als gäbe es hier Industrie, was indes nicht der Fall war. Die trüben Schwaden senkten sich sogar auf den großen Garten hinter dem Gästehaus, in dem Pat und Miß Moncarid und der Harem logierten.
    Patricia Savage war sehr ungehalten. Sie und Miß Moncarid befanden sich im Garten. Udus Frauen hatten ihnen mit Garderobe ausgeholfen, mit bunten, malerischen Gewändern, die locker um den Körper drapiert wurden. Außerdem hatten Pat und Miß Moncarid in Gesellschaft der Frauen zu Abend gegessen. Sie hatten Pat und Miß Moncarid liebenswürdig nach der Welt außerhalb von Kokonia ausgefragt, bis es Pat zuviel geworden war.
    »Ich will hier raus«, sagte Pat zu Miß Moncarid. »Der Dreck in der Luft ist schlimmer als in New York. Ich hab’ keine Lust, zu ersticken!«
    »Wir dürfen den Garten nicht verlassen«, wandte Miß Moncarid ein. »Wenn die Trommeln zu hören sind, müssen alle Frauen in den Häusern bleiben, und wenn Udu sich zeigt, werden immer die Trommeln geschlagen.«
    Pat lauschte. Vom Palast kam tatsächlich gedämpfter Trommelklang.
    »Ich werde Udu nicht um Erlaubnis fragen,

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