DS046 - Tod aus dem Vulkan
sie nicht die erste Vertreterin ihres Geschlechts war, mit der Monk üble Erfahrungen hatte machen müssen. Die Überraschung war immer wieder schmerzlich.
Der Trupp drang in einen engen Canyon ein und hielt an. Der Mann, der das rückwärtige Ende von Monks Bambusstab zu schleppen hatte, grinste freundlich.
»Wir setzen ihn ab«, sagte er zu seinem Partner. »Wir haben einen Moment Zeit.«
Sie legten Monk auf den Boden. Auch Ham wurde abgelegt. Monk runzelte die Stirn und fluchte durch die Nase. Die Männer waren erheitert.
»Wir bauen eine Falle«, erklärte der freundliche Mann, der das hintere Ende von Monks Stange transportiert hatte. »Schließlich müssen wir Savage auch noch haben, sonst macht das alles keinen Spaß. Mit Halbheiten sind wir nicht zufrieden.«
Monk knurrte etwas. Der freundliche Mann lachte fröhlich.
»Keine Sorge«, sagte er, »mit einem normalen Hinterhalt geben wir uns nicht ab. Wir montieren eine Photozelle, und wenn jemand den Lichtstrahl unterbricht, gibt’s Alarm. Du kennst dich doch mit so was aus?«
Monk kannte sich aus. Er war sehr mißvergnügt. »Darauf ist Savage natürlich nicht vorbereitet«, erklärte der Mann leutselig. »Er hat keine Chance!«
Oben am Hang des Canyons klapperte jemand mit Kanistern. Monk spähte dorthin, aber durch das Gesträuch war nichts zu erkennen.
»Du bist zu neugierig«, sagte der Mann. »Dort wird Gas in Stellung gebracht, die Photozelle löst einen Mechanismus aus, und das Gas wird frei. Weil es schwerer ist als die Luft, sinkt es in den Canyon, und Savage und euer anderer Kumpan atmen es ein.«
Monk gab Laute der Entrüstung von sich.
»Man muß auch mal verlieren können«, belehrte ihn der Mann weise. »Du bist nicht der einzige Wissenschaftler auf dieser Insel.«
Plötzlich war das Flugzeug wieder da. Es flog über dem Canyon hin und her, der Pilot blickte durch ein Fernglas nach unten. Die Gefangenen und ihre Bewacher starrten zu dem Flugzeug.
»Dieser Idiot!« schimpfte das Mädchen. »Er wird Savage warnen!«
Der Pilot legte das Fernglas aus der Hand. Er winkte mit dem rechten Arm, einmal nach rechts, dann nach links, zweimal nach rechts und wieder nach links.
Buddy Baldwyn baute sich so auf, daß der Mann im Flugzeug ihn nicht übersehen konnte. Er fluchte rauh und fuchtelte. Die Maschine drehte erneut ab.
»Vielleicht kommt Savage gar nicht in den Canyon«, meinte einer der Männer. »So ein Canyon ist immer ein bißchen gefährlich, das weiß auch Savage. Er wird vermuten, daß wir ihm auflauern.«
»Bestimmt nicht«, sagte Baldwyn. »Er kommt in den Canyon. Wir bleiben nämlich nicht hier. Wir marschieren weiter hinauf, und wenn er uns da oben entdeckt, wird er nicht mehr an einen Hinterhalt denken.«
Die Männer, die mit den Kanistern geklappert hatten, kamen in den Canyon. Die vier Männer, die Ham und Monk getragen hatten, nahmen ihre Lasten wieder auf. Buddy Baldwyn und seine Schwester setzten sich wieder an die Spitze. Der Trupp marschierte weiter.
Monk betrachtete den Canyon und gelangte zu der betrüblichen Erkenntnis, daß er als Falle wirklich vorzüglich geeignet war. Sobald Doc den Zugang erreichte, genügte ein flüchtiger Blick, die Stelle als scheinbar ungefährlich zu entlarven, denn die Sträucher und Felsen waren nicht groß genug, um etwaige Feinde zu tarnen. Bestimmt würden Doc und Renny geradewegs an der Fotozelle vorbei ins Unheil laufen.
Die Gangster hatten es nun ziemlich eilig. Monk ahnte, daß Doc und Renny nicht weit hinter ihnen waren. Wahrscheinlich waren sie schon aus dem Boot und an Land gekommen, als oben auf der Klippe der Kampf noch nicht beendet war.
Monk schaukelte wieder heftig hin und her; ihm lag daran, den Rückzug der Verbrecher möglichst zu verzögern. Die beiden Männer, die ihn schleppten, verloren das Gleichgewicht und schlugen lang hin, Monk amüsierte sich. Erbost rafften die Träger sich auf; der Mann am hinteren Ende bewaffnete sich mit einem scharfkantigen Stein. Als Monk abermals pendelte, hämmerte der Mann ihm mit dem Stein auf den Kopf. Monk versuchte es trotzdem noch einmal und bekam wieder den Brocken zu spüren. Danach gab er entmutigt auf.
Die Karawane gelangte zum anderen Ende des Canyons. Hier begann ein steiler Hang, der nur an einigen
Stellen mit Sträuchern und Bäumen bewachsen war. Die meiste Zeit war der Trupp weithin zu erkennen, und Monk zweifelte nicht mehr daran, daß Doc und Renny auf den Trick reinfallen würden.
Er blickte nach rückwärts
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