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DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hier, aber dann bekam er es mit der Angst und ist wieder weggerannt«, plapperte der Besitzer.
    »Mit der Angst bekam er es?«
    »
Si
. Seine Lippen zitterten, er war ganz weiß, und ich dachte schon, er würde in Ohnmacht ...« Der Café-Besitzer hielt inne, weil er sich wohl bewußt geworden war, daß er das Falsche sagte.
    »
El Liberator
soll es mit der Angst bekommen und gezittert haben?« Einer der Männer zog aus dem Ärmel ein Messer.
    »Oh, da muß ich mich sicher getäuscht haben«, schluckte der Café-Besitzer. »
El Liberator
O’Neel sagte dann noch, Sie sollten sich mit ihm dort treffen, wo er das Mädchen festhält.«
    Daraufhin wandten O’Neels Patrioten sich ab und gingen weiter.
    Auf dem Hausdach gegenüber schob Doc Savage sein Miniteleskop zusammen, das er benutzt hatte, um den Männern die Worte von den Lippen abzulesen. Ein gespannter Ausdruck stand auf seinem Bronzegesicht. Lippenlesen ist schon im Normalfall alles andere als leicht. Und O’Neels Männer hatten sehr rasch und in einem Kauderwelsch aus Spanisch und Indiodialekt gesprochen.
     
    Der Ort, an dem das Mädchen festgehalten wurde, erwies sich als ein schäbiges Haus hinter einer noch schäbigeren, aber hohen und massiven weißen Mauer. Es stand außerhalb der Stadt, auf halber Höhe des Hügels, auf dem die alte, inzwischen verfallene Festung lag, ein Relikt der einstigen spanischen Vorherrschaft.
    Vor dem Tor in der Mauer saß auf einer umgedrehten Kiste ein Wächter. Er saß da so, daß er sich jederzeit seitlich fallen lassen, unter die Kiste greifen und den Revolver hochreißen konnte, den er darunter liegen hatte. Er grinste die Neuankömmlinge an.
    »Ist
El Liberator
hier?« fragten sie ihn.
    »Nein.«
    »Wo ist er dann?« fragte sie verwundert.
    »
Quien sabe?
« Er sah neugierig auf die leblosen Gestalten, die sie mitgeschleppt brachten. »Was ist mit denen?«
    »Wir wissen selber nicht, was mit ihnen passiert ist.«
    Der Wächter deutete auf Ham. »Die Kleider von dem da kriege ich später.«
    »Hast du dir so gedacht!«
    Als O’Neels Indios durch das Tor verschwunden waren, zog der Wächter drei Würfel aus der Tasche, die er in ein Taschentuch geschlagen hatte. »Und ich krieg’ die Kleider von dem da doch!« murmelte er vor sich hin.
    Kolumbianer der einfachen Schichten sind unverbesserliche Spieler. Sie wetten und spielen mit allem, von Karten über Würfel bis zu springenden Bohnen.
    Er wollte seine falschen Würfel gerade wieder wegstecken, als sich ihm von hinten eine Hand wie mit einer Stahlklammer um den Hals legte. Er strampelte wild, aber es nützte ihm wenig. Als es ihm endlich gelang, den Kopf so weit zu drehen, daß er seinen Angreifer erkannte, quollen ihm die Augen womöglich noch weiter aus dem Kopf.
    Zwar hatte er den Bronzeriesen noch niemals im Leben gesehen, aber allein von der Erscheinung her wirkte Doc wie eine rächende Nemesis.
    Er drückte kurz auf einen Nervenknotenpunkt am Nacken des Wächters, und der Mann wurde am ganzen Körper steif, unfähig sich zu bewegen, obwohl er dabei die Augen offen behielt. Der Bronzemann hatte diesen Spezialgriff, den man genau genommen als ›Akupressur‹ hätte bezeichnen müssen, bei seinen medizinischen Studien herausgefunden.
    Er lud sich den Wächter auf die Schulter und ging mit ihm geradewegs und ganz offen durch das Tor in der Mauer, wobei er darauf baute, daß die Indios im Haus drinnen mit anderem beschäftigt sein würden, um vom Haus aus das Tor zu beobachten.
    Aber zwei Posten standen vor der Haustür und brachten ihre Gewehre in Anschlag.
    Doc Savage, sein Gesicht von der Gestalt verborgen die er trug, sagte scharf: »Verdammt, seht ihr denn nicht, daß ich noch einen Gefangenen für
El Liberator
bringe?«
    Die Tatsache, daß Doc nicht nur perfekt spanisch sprach, sondern, wie hier, sogar noch mit kolumbianischem Akzent, half bei der Täuschung. Gleich darauf lagen die beiden Posten von Fausthieben niedergestreckt am Boden.
    Die Haustür erwies sich als unverschlossen. Doc gelangt in einen völlig kahlen Vorraum, in dem er den Posten vom Tor ablegte. Aus der Tiefe des Hauses kamen Füßescharren und schwere Atemzüge, als ob dort Männer miteinander rangen.
    Doc glitt auf die Geräusche zu. Als nächstes kam er in einen Raum, in dem die von dem Anästhesiegas immer noch bewußtlosen O’Neel’schen Patrioten lagen, und unter ihnen Ham, offenbar in aller Hast dort hingeworfen, kreuz und quer durcheinander.
    Als Doc die Tür zum nächsten Raum

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