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DS048 - Die Armee der Leblosen

DS048 - Die Armee der Leblosen

Titel: DS048 - Die Armee der Leblosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sein mußte. Sonst hätte Pat nicht zu dieser Nachtstunde angerufen.
    Als Pat aus der Bibliothek kam, stand Jim Stevens draußen in der Halle. Dr. Madren redete immer noch mit Simon Stevens. Die Unterhaltung war jedoch ziemlich einseitig. Der Schiffsmagnat gab nur monotone, einsilbige Antworten.
    Miß Clarke, die Krankenschwester, war nirgendwo zu sehen. Vielleicht war sie bereits auf ihr Zimmer gegangen, überlegte Pat und betrat das weitläufige Wohnzimmer. Dabei rutschte ihr der Degenstock weg, den sie unter dem Mantel versteckt hielt, und fiel klappernd zu Boden.
     
     

7.
     
    Es war ganz natürlich, daß sowohl Dr. Madren als auch Jim Stevens sich bückten, um den Degenstock aufzuheben. Doktor Madren stand näher. Mit seinen dicken Fingern faßte er den Stock am Knauf, und die Scheide, die nicht fest steckte, rutschte herab.
    Die tiefblauen Augen des Psychiaters glitzerten. In der Hand hielt er plötzlich eine schmale, scharf geschliffene Degenklinge, die an der Spitze mit einer dunklen klebrigen Substanz eingestrichen war. Weiter oben an der Klinge zeichneten sich unmißverkenntliche Flecken von getrocknetem Blut ab. Pat lachte nervös und trat rasch auf ihn zu, um ihm den Degenstock abzunehmen.
    »Sieh da, sieh da«, sagte Dr. Madren mit öliger Stimme. »Ich habe schon gehört, daß junge Frauen heutzutage manchmal bewaffnet sind, aber dies ist denn doch eine höchst eigenartige Waffe, die einen an’s Mittelalter erinnert. Können Sie mir verraten, wie eine Lady um Mitternacht an einem einsamen Highway zu einem blutigen Degen kommt, den sie unter ihrem Mantel versteckt? Dafür muß es doch eine Erklärung geben.«
    »Wenn ich es schon erklären muß«, sagte Pat. »wird diese Erklärung, fürchte ich, ziemlich albern klingen. Ein Freund von mir benutzte die Klinge, um zwei Enten, die wir braten wollten, die Köpfe abzuschlagen. Ich nahm den Stock dann mit, als ich mich auf die Suche nach einem Telefon machte. Ich will Sie jetzt nicht weiter bemühen, Dr. Madren. Ich werde mir ein Taxi kommen lassen, das mich zur Hütte zurückbringt.«
    Pat streckte die Hand aus, aber Dr. Madren brachte den Degenstock absichtlich aus ihrer Reichweite. »Erstaunlich, wirklich erstaunlich«, sagte er. »Mich würde es jetzt gar nicht mehr wundern, wenn Sie auch noch ein Maschinengewehr unter Ihrem Mantel versteckten. Wie sagten Sie doch, sei Ihr Name – Miß Holcomb?«
    Jim Stevens trat auf ihn zu und nahm ihm den Degenstock aus der Hand. Im Zusammenhang damit, daß es Doc Savage gewesen war, der ihn von Dr. Madrens Kommen verständigt hatte, war ihm eingefallen, wo er ihr Foto gesehen hatte. Sie war darauf neben Doc Savage abgebildet gewesen – sie war seine Kusine Patricia!
    »Wenn Sie sich inzwischen um meinen Vater kümmern würden«, sagte Jim Stevens, »werde ich jetzt Miß – äh – Holcomb zurückbringen.« Und mit einer leichten Verbeugung überreichte er Pat den Degenstock.
    Dr. Madren rieb sich die dicken Hände. Sein kleiner runder Mund lächelte, aber seine Augen wirkten kalt wie Eis.
    »Nun, gut«, sagte er. »Ich muß mich noch dafür entschuldigen, daß ich Miß Holcomb in Ihr Haus gebracht habe.«
    Jim Stevens sagte: »Kommen Sie, Miß Holcomb. Wir nehmen meinen Wagen.«
     
    Als er den schnittigen Roadster zur Einfahrt hinauslenkte, sagte Pat: »Ich danke Ihnen vielmals, Mr. Stevens, daß Sie mich aus dieser peinlichen Situation befreit haben. Leider kann ich nicht einmal Ihnen die näheren Umstände erklären.«
    Jim Stevens lächelte, aber seine Stimme klang absolut ernst. »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Miß Holcomb.« Er betonte den Namen eigenartig, aber Pat reagierte nicht darauf. »Vielleicht sollten Sie wissen, daß die Erkrankung meines Vaters nicht der einzige Fall dieser Art ist. Vor einer Woche hätte ein Gärtner, den wir neu bei uns eingestellt hatten, beinahe einen Diener getötet, und ich mußte ihn sofort entlassen. Er befand sich in einem ganz ähnlichen Geisteszustand wie jetzt Daddy. Und in New York soll es zwei weitere Fälle dieser Art gegeben haben. In einem Fall stieß dabei ein Schuhputzer seinen Freund unter einen Hochbahnzug.«
    Pat sagte nichts, und bei Jim Stevens nächsten Worten war sie froh, daß sie ihr Geheimnis lieber für sich behalten hatte, auch wenn ihr der freundliche Millionärssohn noch so sympathisch war.
    »Ich weiß nicht, was da passiert ist«, sagte er, »aber Dr. Madren ist als extrem konservativ bekannt, und es würde mich nicht überraschen,

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