DS049 - Das Monster auf der Kuppel
dem Hypnotisiertwerden noch entgegensetzte.
Einmal sah der hagere kleine Wissenschaftler von dem blitzenden Ring kurz in die goldflackernden Augen des Bronzemanns. Als ob er darin eine stumme Botschaft las, sah er dann aber sofort wieder zu dem Ring zurück, von dem eine geradezu magische Strahlungskraft auszugehen schien.
Doc murmelte gerade: »Sie werden mir jetzt sagen, was es mit dem Metallzylinder auf sich hat. Erinnern Sie sich, Martin Uppercue? Der Zylinder, den Sie bei sich hatten, als Sie aus Ihrem Laboratorium rannten. Denken Sie nach. Überlegen Sie sorgfältig, was Sie jetzt sagen. Was ist das Geheimnis dieser Metallröhre? Was ist ...«
Während Doc sprach, warf er aus den Augenwinkeln rasch einen Blick zur Seite. Der Weißmaskierte starrte mit eulenhaft vergrößerten Augen starr auf den Ring in Docs Hand.
Ohne seinen Wortfluß zu unterbrechen, sagte Doc: »Lassen Sie die Pistole fallen!«
Die schwere Fünfundvierziger in der Hand der Gestalt in Weiß landete klappernd und scheppernd auf dem Fliesenboden.
Martin Uppercue stemmte sich gegen die Stricke, die ihn an die Stuhllehne fesselten, und seine Worte kamen alles andere als in dem Tonfall eines Hypnotisierten.
»Sie haben es geschafft, Mr. Savage!« rief Uppercue erregt. »Sie haben ihn hypnotisiert!«
12.
Was Martin Uppercue gerufen hatte, stimmte. Denn statt den hilflos an den Stuhl gefesselten Wissenschaftler zu hypnotisieren, hatte er vielmehr geschickt den Blick des Mannes, der sich unter der weißen Chirurgentracht versteckte, auf den blitzenden Ring gelenkt und dadurch diesen, ohne daß der es merkte, in Tiefenhypnose versetzt.
Martin Uppercue zu hypnotisieren, hatte der Bronzemann hingegen überhaupt nicht versucht. Er hatte ihm vielmehr mit dem kurzen Blick, den er ihm zwischendrin als stumme Botschaft zugeworfen hatte, den Gegenbefehl gegeben, sich nicht hypnotisieren zu lassen. Davon hatte der Weißmaskierte überhaupt nichts gemerkt.
Aber Uppercue hatte einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Er hatte geschrien, und das hatte genügt, den hypnotischen Bann zu brechen, genau in dem Augenblick, da der Weißmaskierte die tödliche Fünfundvierziger hatte fallen lassen.
In seinen Augen hinter den dicken Brillengläsern hatte ein jähes Erkennen gestanden. Und dann hatte der Maskierte gehandelt.
Allerdings hatte er keine Chance, die fallengelassene Pistole aufzuheben, denn Doc Savage war bereits vorgesprungen.
Daher wirbelte die Gestalt in Weiß herum und stürzte auf einen Laborschrank zu, der an einer Wand stand.
Der Schrank enthielt viele Skalpells und andere haarscharf geschliffene chirurgische Instrumente. Der Maskierte durchstieß mit seiner gummibehandschuhten Hand die Glastür, und als er herumfuhr, hielt er ein gefährlich aussehendes Messer in der Hand, mit dem er auf Doc eindringen wollte.
Seine Kompakt-Maschinenpistole hatte Doc an einen der drei Gangster verloren, die ihn hierhergeschleppt hatten. Sich nach der fallengelassenen Fünfundvierziger des Maskierten zu bücken, hätte viel zuviel Zeit gekostet. Und Uppercue war immer noch hilflos an seinen Stuhl gefesselt.
Deshalb fuhr Doc mit der Hand blitzschnell unter sein Jackett.
Aus der Spezialweste, die er darunter trug, zog er eine kleine Glasampulle und warf sie.
Die Ampulle landete zu Füßen der weißgekleideten Gestalt und zerbarst auf dem Fliesenboden. Doc wußte, der Maskierte war jetzt in eine Wolke von unsichtbarem und geruchlosem Anästhesiegas gehüllt, gegen die die Stoffmaske, die er vor dem Mund trug, nicht den mindesten Schutz bieten würde.
Docs Angreifer begann zu schwanken und machte eine irritierte Handbewegung, als ob er irgend etwas in der Luft vor seinem maskierten Gesicht abwehren wollte. Dann wich er taumelnd gegen die entfernte Wand zurück, schwankte dort einen Augenblick hin und her und sackte langsam zusammen.
Der Bronzemann wirbelte zu dem hilflosen Martin Uppercue herum. Die Augen des kleinen Wissenschaftlers blitzten. »Mann, Sie haben es ein zweites Mal geschafft!« rief er aus. »Jetzt werden wir wohl endlich herausfinden, wer dieser Teufel ist.«
Doc löste rasch die Stricke, die den Mann an die Stuhllehne fesselten, und gab ihm ein paar schnelle Anweisungen.
»Ihre Fuß fesseln können Sie selbst aufknüpfen«, sagte Doc. »Versuchen Sie, wenigstens eine Minute lang den Atem anzuhalten. Danach wird dieses ansonsten harmlose Anästhesiegas wirkungslos. Ich muß jetzt ...«
Doc Savage hörte das summende Geräusch
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