DS056 - Der schwarze Tod
Mathers’ Arbeitszimmer, die Hand in der rechten Jackettasche.
Als Komolo öffnete, stand dort Pat Savage, drängte sich an ihm vorbei und ging sofort zur Tür von Mathers Arbeitszimmer.
»Mir wurde gesagt, Sie hätten das Krankenhaus verlassen, kurz nachdem Doc Savage Sie dort besucht hatte«, erklärte sie ohne Umschweife. »Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht sagen, wo ich meinen Cousin finden kann.«
»Ja, er hat mich besucht«, gab Mathers zu, »aber ich habe keine Ahnung, wo er jetzt sein mag. Wollen Sie nicht einen Augenblick hereinkommen?«
Pat Savage trat in sein Arbeitszimmer.
»Die anderen sollten im Lagerhaushangar aufpassen, daß ich dort nicht wegging«, bekannte Pat freimütig. »Also startete ich den Motor eines Flugzeugs, und als sie alle dorthinrannten, verkrümelte ich mich.«
»So?« gab Mathers knapp zur Antwort. »Aber ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, wo Sie Ihren Cousin finden können.«
»Aber Sie müssen doch Näheres über den Schwarzen Fleck wissen«, sagte Pat, »denn ich habe den Eindruck, davor wollen Sie davonrennen.«
Mr. Mathers’ Augen verengten sich plötzlich.
»Ich habe jetzt keine Zeit, mit Ihnen darüber zu diskutieren«, entgegnete er schroff. »Sie sehen doch, ich bereite gerade meine Abreise vor. Ich muß Sie deshalb bitten, jetzt wieder zu gehen. Komolo, begleite Miß Savage zur Straße hinunter. Besorge ihr ein Taxi, wenn sie nicht mit dem eigenen Wagen gekommen ist.«
»So leicht werden Sie mich nicht los«, entgegnete Pat hitzig. »Doc ist verschwunden, und ich glaube, Sie wissen, wo er ist. Auch zwei seiner Männer, Monk und Ham, suchen ihn überall.«
»Wo?«
»Ich hörte Ham nur sagen, daß sie zunächst in eine öffentliche Bibliothek gehen wollten.«
Daraufhin schien Mathers noch ein paar Grade schroffer zu werden. »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen«, erklärte er barsch. »Sie werden sofort gehen. Komolo, zeigen Sie der jungen Dame die Tür.«
Komolos braune Hände packten Pats Ellenbogen, und sie wurde von ihm wie ein Kind aufgehoben und hinausgetragen. Er begleitete sie auch nicht auf die Straße hinunter, sondern schloß mit Nachdruck die Penthousetür hinter ihr. Mathers hatte ihn zurückgerufen.
»Sie soll selber sehen, wie sie zurechtkommt«, erklärte er unfreundlich. »Wir müssen jetzt schnell machen.«
Einem Beobachter auf dem Dach des Apartmenthauses wäre aufgefallen, daß im Penthouse plötzlich sämtliche Lichter erloschen.
Pat Savage ging die Treppe vom Dach zum obersten Stock des Apartmenthauses hinunter, immer noch empört über die Behandlung, die ihr dort zuteil geworden war.
»Damit kommt er mir nicht davon«, schimpfte sie laut.
»Wer kommt mit was nicht davon?« fragte eine tiefe Stimme.
Red Mahoney schob sich um eine Gangecke und grinste breit.
»Sie sind auch schon wieder mal da?« rief Pat. »Sie wird man, scheint’s, überhaupt nicht los. Aber vielleicht sind Sie diesmal sogar zu etwas nütze. Ich habe so ein Gefühl, als ob hier gleich etwas passiert. Aber was machen Sie eigentlich hier?«
»Ich hörte, daß Mathers aus dem Krankenhaus entlassen sei und schleunigst über den Atlantik verduften wolle«, sagte Red. »Das ist durchaus ein Kurzinterview für die Wochenschau wert. Der Kerl hat offensichtlich vor irgend etwas Angst.«
»Das Gefühl habe ich auch, aber Mathers ...«
»Stellt das Quasseln ein und streckt die Hände hoch! Kein Wort mehr, wenn euch euer Leben lieb ist!«
Pat Savage und Red Mahoney hoben die Hände. Sie starrten in ein halbes Dutzend Pistolenmündungen.
»Bringt sie über die rückwärtige Treppe hinunter«, befahl einer der sechs schwarz maskierten Männer.
Über eine zweite Treppe wurden sie in ein Apartment im zweiten Stock unter dem Dach geführt. Dort nahm man Red die Kameraausrüstung. Dann wurden Pat und der Kameramann durch breite Pflasterstreifen, die man ihnen vor Augen und Mund klebte, sicht- und sprachlos gemacht. Aber durch die Tür konnten sie hören, was im Nebenzimmer gesprochen wurde.
»Hör zu, Jingles«, sagte ein Mann. »Worauf, zum Teufel, warten wir noch? Dieser Mathers hat doch die Piepen dort oben. Wozu warten wir dann erst noch auf den verrückten Kerl mit dem Schwarzen Fleck?
Der Sprecher war Silky Joe Scarnola, und Jingles Sporado antwortete ihm.
»Behalt das Hemd an, Mann. Ich sag dir, richtig los legen wir erst, wenn wir das Ding, das den Schwarzen Fleck macht, in der Hand haben. Mathers entkommt uns nicht. Bei dem kassieren wir gleich
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