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DS059 - Der lachende Tod

DS059 - Der lachende Tod

Titel: DS059 - Der lachende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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ihm sein Leben lieb sei. Daraufhin schwieg auch er.
    »He!« zischte Batavia. »Suchscheinwerfer auf die Brücke richten und bereit halten!«
    In Regen und Nebel einen scharf abgegrenzten Scheinwerferkegel vorauswerfend näherte sich ein Wägen der Brücke, die gänzlich aus Holz gebaut war und schon recht alt zu sein schien. Der Wagen rollte auf die Brücke.
    »Suchscheinwerfer an!« befahl Batavia.
    Der Bugscheinwerfer des Motorboots stach durch das Dunkel und erfaßte den Wagen auf der Brücke.
    Batavia starrte hinüber. »Es ist Savages Wagen!« rief er. Er hatte eine Pistole gezogen und feuerte zweimal in die Luft – das vereinbarte Zeichen.
    Mit einem grellen orangefarbenen Blitz und ohrenbetäubendem Krachen flog die Brücke in die Luft. Ihre schweren Bohlen und Balken wirbelten wie Streichhölzer zum Nachthimmel hoch. Das schwere graugrüne Coupé wurde trotz seiner Panzerung aufgerissen wie eine Blechbüchse. Durch den Explosionsdruck entstand unter der Brücke momentan ein regelrechtes Wasserloch. Ein paar Bäume, die in der Nähe standen, wurden glatt entwurzelt.
    Nach dem grellen Explosionsblitz senkte sich schlagartig wieder rabenschwarzes Dunkel über die Szene, aber man hörte immer noch Sprengtrümmer rundum ins Moor und ins Wasser klatschen.
    »Mann!« japste ein Mann in dem Motorboot. »Da dürfte für die nächste Zeit kein Gras mehr wachsen.«
    »Nehmt den Mann auf, der die Sprengung gezündet hat«, befahl Batavia.
    Das Motorboot tuckerte zu einer Uferbank hinüber, auf der ein Mann stand, der sich mit den Handflächen immer noch die Ohren rieb. Zu seinen Füßen lag ein Sprenggenerator. Er stieg in das Motorboot.
    »Leute, das nenne ich Sorgen wegpusten!« japste er.
     
     

4.
     
    Die stillsten Stunden in New York City sind die zwischen drei Uhr morgens und dem Morgengrauen. Vorher kommt die Stadt nicht zur Ruhe, nicht einmal in Regennächten.
    Es war nach drei Uhr morgens und sehr dunkel, als Batavia mit seinen Leuten in einer schweren Limousine vor einem imposanten Gebäude vorfuhr. An dem Portal war eine Marmortafel angebracht, auf der in Goldbuchstaben stand:
     
    SEISMOLOGISCHES INSTITUT
    DER UNIVERSITÄT NEW YORK
     
    Batavia stieg aus, und drei Männer folgten ihm. Alle trugen dunkle Anzüge, dunkle Hemden, schwarze Hüte und schwarze Handschuhe. An der Vortreppe des Gebäudes blieben sie stehen. Einer der Männer legte sich lang auf den Gehsteig. Ein zweiter kauerte sich neben ihn.
    Batavia ging die Vortreppe hinauf, packte den Türgriff, bewegte ihn ruckartig auf und ab und hämmerte mit der Faust gegen die schwere Portaltür. »Hilfe!« rief er, »Hilfe!«
    Der dritte seiner Männer hatte sich neben der Portaltür ins Dunkel gedrückt.
    Batavia rüttelte an der Tür und rief, bis schließlich der Nachtwächter erschien, die Tür aufschloß und ins Freie trat. Der Nachtwächter leuchtete Batavia ins Gesicht. »Was, zum Teufel, geht hier vor?« schnauzte er.
    »Er hat einen Herzanfall!« erklärte Batavia aufgeregt und zeigte auf den Mann, der am Fuße der Vortreppe lag.
    Der Wachmann rannte die Stufen hinunter und starrte auf den hingestreckten Mann. »Ich werde nach einem Arzt telefonieren«, schnappte er.
    »Ich bin Arzt«, sagte der Mann, der neben dem Liegenden kniete.
    »Und was soll ich dann noch hier?« fragte der Wachmann.
    »Mir eben mal leuchten«, sagte der Mann, der behauptete, ein Arzt zu sein. »Vielleicht kriege ich ihn wieder hin.«
    Während dieses aufgeregten Wortwechsels war der dritte von Batavias Männern aus dem Dunkel neben dem Portal ins Gebäude geschlüpft. Er schien genau zu wissen, wohin er wollte. Auf gummibesohlten Schuhen rannte er die hohen kahlen Gänge entlang. Schließlich öffnete er eine Tür, trat hindurch und stand in einem weiten, fast leeren Raum, in dessen Mitte der große Seismograph des Instituts stand, jenes hochempfindliche Gerät, das selbst die leisesten Erschütterungen der Erdkruste aufzeichnet und dadurch Schlüsse auf Erdbeben zuläßt.
    Der Eindringling legte seine brennende Stablampe neben der Plastikhaube des Seismographen ab. Mit äußerster Vorsicht hob er sie ab und studierte die Kurve, die der Seismograph auf einem Papierband auf gezeichnet hatte. Dann erfaßte er mit spitzen Fingern den Hebelarm der Nadel, welche die Erschütterungen in der Erdkruste auf Papierband zeichnete.
    Er ließ sie ein Erdbeben anzeigen, das niemals stattgefunden hatte.
    Dann setzte der Eindringling ganz vorsichtig wieder die Plastikhaube auf,

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