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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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giftig. »Ich hab keine Lust, von euch umgebracht zu werden!«
    »Ob Sie eine Spritze kriegen oder nicht, darüber haben Sie nicht zu bestimmen!« schrie der Kommandant. »Außerdem sind wir keine Mörder! So was überlassen wir euch Gangstern!«
    »Ich bin kein Gangster!« keifte Philips. »Ich hab niemand ermordet! Im übrigen verbitte ich mir diese Behandlung, ich bin ...«
    Er verstummte erschrocken und widmete sich wieder seinem Handgelenk. Doc lächelte verkniffen.
    »Warum sprechen Sie nicht weiter?« fragte er sanft. »Was wollten Sie sagen? Wer oder was sind Sie?«
    Philips schwieg. Doc nickte dem Kommandanten zu, und dieser gab leise einem der Polizisten einen Befehl. Der Polizist stiefelte hinaus. Die Männer standen herum und warteten. Philips starrte finster vor sich auf den Boden. Sein Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde fahler, auf seiner Stirn war Schweiß.
    »Wir müßten das Handgelenk bandagieren«, sagte Doc leise zu dem Kommandanten. »Aber so lange möchte ich nicht warten. Ich will nur wissen, von wem der Mann den Auftrag hat, mich umzubringen. Vielleicht kommen wir dann einen Schritt weiter. Mit dem Auftraggeber hätten wir doch wenigstens eine Spur, der wir folgen können.«
    »Später wird er verarztet«, erwiderte der Kommandant ohne die Stimme zu dämpfen. »Zuerst soll er sein Maul aufmachen!«
    »Was haben Sie mit ihm vor?«
    »Wir stecken ihn in eine Arrestzelle. Was mit ihm geschieht, wird Washington entscheiden.«
    Endlich trabte der Polizist ins Zimmer. Er brachte einen Sanitäter mit. Philips blickte auf, in seinen Augen war plötzlich Angst.
    »Morphium«, sagte der Kommandant zu dem Sanitäter und deutete auf Philips. »Wenn er sich wehrt, binden wir ihn auf dem Stuhl fest.«
    »Morphium, das darf ich nicht!« sagte der Sanitäter entgeistert. »Das muß von einem Doktor verschrieben werden, und ich bin kein Doktor!«
    »Aber ich«, sagte Doc. »Geben Sie dem Mann eine Injektion.«
    »Sie sind Doktor?« Der Sanitäter zweifelte.
    »Das ist Doc Savage!« brüllte der Kommandant. »Mensch, soll ich Sie wegen Befehlsverweigerung vor ein Kriegsgericht stellen?«
    »Nein«, sagte der Sanitäter still und gefaßt. »Aber ich hab meine Anweisungen, an die muß ich mich halten. Morphium fällt unter das Drogengesetz, und wenn der Mann zufällig süchtig wird ...«
    »Der wird nicht mehr süchtig«, sagte der Kommandant gereizt. »Solange hat er gar nicht mehr zu leben. Wenn wir Krieg hätten, würde ich dafür sorgen, daß er als Spion und Saboteur unverzüglich erschossen wird. Leider haben wir keinen Krieg, das wird uns aber nicht daran hindern ...«
    »Das war nicht klug.« Doc schaltete sich ein. »Wenn Philips für sich keine Chance mehr sieht, wird er es vorziehen, lieber als Held denn als Verräter zu sterben. Natürlich wird er nicht umgebracht. Wenn er mit uns kooperiert, kooperieren wir mit ihm. Als Spion und obendrein Ausländer hat er immer die Möglichkeit, einmal ausgetauscht zu werden.«
    »Sie haben recht.« Der Kommandant zuckte mit den Schultern. »Entschuldigen Sie, ich habe mich hinreißen lassen.«
    »Das ist verständlich«, sagte Doc. Und zu Philips: »Sie sind doch Ausländer?«
    Philips zögerte; dann nickte er schwach.
    »Woran haben Sie es gemerkt?« flüsterte er. »Ich hab gedacht, ich spreche Englisch wie ein Amerikaner.«
    »Ich habe es nicht gemerkt«, sagte Doc wahrheitsgemäß. »Aber ich habe eine Theorie über die Vorgänge der letzten Tage. Zu dieser Theorie würde passen, daß die Leute, mit denen wir zu tun haben, Ausländer, zum Teil Offiziere sind.«
    »Das stimmt«, bekannte Philips kleinlaut. »Meinetwegen geben Sie mir die Spritze. Ich kann die Schmerzen nicht mehr ertragen.«
    »Also los«, sagte der Kommandant zu dem Sanitäter. »Wir wollen uns nicht die ganze Nacht mit diesem Kerl um die Ohren schlagen. Dies ist ein Militärstützpunkt, kein Sanatorium für schwierige Patienten!«
    »Sind Sie wirklich Arzt?« Der Sanitäter wandte sich an Doc. »Andernfalls darf ich nämlich wirklich nicht ...«
    »Geben sie das Zeug her!« Doc verlor die Geduld. »Ich werde das Morphium selbst injizieren.«
    Erleichtert reichte ihm der Sanitäter seine Tasche. Doc trat in eine Ecke und suchte sich eine passende Nadel und eine Ampulle aus der Tasche. Im gleichen Augenblick zerklirrte die Fensterscheibe. Ein Schuß peitschte, Philips bäumte sich auf, drehte sich halb um die eigene Achse und brach zusammen. Über seiner Nasenwurzel war ein kreisrundes Loch.

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