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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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geschehen noch Zeichen und Wunder ...«
    Sie liefen in die Richtung, aus der der Schrei erklungen war. Monk schaltete wieder die Taschenlampe an. Im Lichtkegel entdeckten sie ein Mädchen. Sie lag auf dem Geröll, als wäre sie aus einem der Fenster hoch in der Mauer des Bunkers oder der Unterkunft gefallen, und blinzelte verstört.
    »Die Lynn!« stellte Monk sarkastisch fest. »So trifft man sich wieder!«
    Das Mädchen raffte sich auf und rannte weg. Sie trug ein Sommerkleid, das schmutzig und zerrissen war; das helle Material zeichnete sich scharf gegen die Mauer ab. Ham und Monk jagten hinter ihr her.
    »Bleiben Sie stehen!« schrie Ham. »Miß Lynn, wir kennen uns aus Washington, Sie haben Doc einen Brief geschrieben!«
    Zögernd hielt sie an und wartete, bis Ham und Monk bei ihr waren. Sie atmete heftig und zitterte.
    »Sie sind’s«, sagte sie scheinbar überrascht. »Gott sei Dank! Ich hatte eine entsetzliche Angst.«
    »Wovor?« wollte Monk wissen. »Immerhin hatten Sie doch mit uns eine Art Verabredung getroffen.«
    Sie nickte.
    »Ich war nicht allein«, sagte sie ein wenig zusammenhanglos. »Warren Allen war bei mir. Wir sind ins Fort nicht hineingekommen, das hier ist nämlich noch nicht das Fort, das ist nur militärische Sperrzone. Wir haben verzweifelt einen Eingang gesucht. Ich habe einen Onkel, der für die Armee arbeitet. Er wollte eigentlich hier am Fort sein. Ich muß ihn unbedingt finden!«
    »Ich verstehe«, sagte Ham mit kalter Höflichkeit.
    »Es ... es war so furchtbar«, sagte stockend das Mädchen.
    »Was war furchtbar?« erkundigte sich Monk.
    »Alles ist beinahe gleichzeitig passiert«, erklärte das Mädchen.
    »Erzählen Sie’s uns«, empfahl Ham, »aber nicht gleichzeitig, sondern nacheinander.«
    Annabel Lynn blickte die beiden Männer unentschlossen an, als müßte sie die Ereignisse erst sortieren oder sich eine passende Geschichte ausdenken. Dann atmete sie tief ein.
    »Warren und ich sind an dieser Mauer vorbeigegangen«, sagte sie, »und plötzlich sind zwei Männer dagewesen und haben ihn gepackt. Sie haben gekämpft.«
    »Weiter!« sagte Monk.
    »Warren hat mir zugerufen, ich sollte weglaufen«, sagte sie. »Das habe ich getan. Ich habe die Nerven verloren und geschrien, und schließlich bin ich hingefallen. Auf einmal waren Sie da, und nun müssen wir Warren suchen.«
    »Sind Sie ganz sicher, daß Sie sich nicht geirrt haben?« wollte Monk wissen. »Wenn ich an die Abenteuer in Washington denke, die wir Ihnen zu verdanken haben, werde ich sehr skeptisch.«
    »Washington ...«, echote das Mädchen kläglich. »Bitte, fragen Sie mich nichts! Suchen Sie Warren!«
    »Warum?« knurrte Monk. »Was geht uns dieser Allen an ...«
    »Nichts«, sagte Ham. »Trotzdem können wir der Dame den Gefallen tun. Warren ist anscheinend verschleppt worden ...«
    »Ja!« sagte Annabel eindringlich und deutete in die Finsternis. »Dorthin! Wir müssen uns beeilen, sonst bringen die Männer ihn vielleicht um!«
    »Kaum«, entgegnete Monk. »Das hätten sie an Ort und Stelle bequemer erledigen können. Wenn ich jemand umbringen möchte, werde ich ihn nicht erst verschleppen. Ich begreife auch nicht, was diese Leute von Allen wollen. Falls es um Ihren Onkel gehen sollte – zum Beispiel, um ihn und damit vielleicht die Armee zu erpressen, wäre es sinnvoller gewesen, Sie zu verschleppen! Aber die Armee läßt sich nicht erpressen, und daher ist das alles ganz einfach eine Dummheit.«
    »Wozu sind Sie hier, wenn Sie mir nicht helfen wollen?« fragte Annabel giftig.
    »Wenn überhaupt jemand, dann haben wir Ihnen helfen wollen, und nicht Ihrem Freund Allen«, erläuterte Monk. »Das heißt nicht, daß wir die Absicht haben, ihn an die Haie zu verfüttern, aber wir brauchen uns auch nicht sonderlich zu beeilen. Ihr Freund lebt bestimmt noch, machen Sie sich darüber keine überflüssigen Sorgen.«
    Ham und Monk nahmen das Mädchen in die Mitte und gingen dorthin, wohin das Mädchen gedeutet hatte. Von dem angeblichen Kampf waren nirgends Spuren zu bemerken. Ham und Monk sahen einander nachdenklich an; sie hatten es nicht nötig, ihren Verdacht, daß Annabel sie nach Strich und Faden belogen hatte, in Worte zu fassen. Dennoch machten sie das mutmaßlich trübe Spiel mit, nicht zuletzt weil sie inzwischen beide neugierig waren, was das Mädchen vorhatte.
    Dann entdeckten sie ein Loch in der Mauer, das so groß war, als wäre ein Panzer hindurchgefahren. Steine und Beton waren buchstäblich pulverisiert.

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