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DS065 - Angriff aus dem Dunkel

DS065 - Angriff aus dem Dunkel

Titel: DS065 - Angriff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gewiß kein reiner Engel, aber Nanny Hanks mit ihren Machenschaften war die letzte, die ein Recht hatte, sich darüber zu mokieren. Er hielt es für vermessen, wenn Dohlen erzählen, wie schwarz Raben sind, und über diesen seinen Standpunkt klärte er Nanny Hanks unmißverständlich auf. Sie zog einen Flunsch, aber sie hörte auf zu grinsen.
    Um halb elf nahm Doc über Funk Verbindung mit dem Kommandanten von Miller Field auf und erfuhr, daß Annabel Lynn und Warren Allen am Abend in New London gesichtet worden waren. Die Armee hatte mittlerweile zu einer Großfahndung nach diesen beiden geblasen; über die Gründe der Armee schwieg der Kommandant sich aus. Sie galten als militärisches Geheimnis.
    Doc kehrte zur Landstraße zurück und teilte mit, was er gehört hatte. Abermals verkniff Nanny Hanks sich ein Feixen, doch wenig später verschwand sie in der Dunkelheit. Monk wollte hinter ihr her, um sie einzufangen. Doc hielt ihn zurück.
    »Ich kümmere mich um sie«, sagte er leise. »Fahrt mit dem Wagen nach New London und haltet Ausschau nach der Lynn und Allen. Wenn ihr sie findet, schleift ihr sie mit. Wir treffen uns wieder hier bei der Maschine.«
    Im weiten Abstand folgte er Nanny Hanks die Landstraße entlang zum Highway. Mittlerweile ahnte er, was sie vorhatte, und so war er nicht überrascht, als sie am Rand der Fahrbahn stehenblieb und versuchte, ein Auto anzuhalten, um mitgenommen zu werden. Einstweilen bremste kein einziger Wagen, obwohl der Verkehr ziemlich dicht war. Der Highway verband Connecticut mit Massachusetts und war eine sogenannte Lebensader des Landes. Aber anscheinend fanden die Wagenlenker Nanny Hanks zu wenig attraktiv, als daß sie gesonnen gewesen wären, sich ihre Gesellschaft zuzumuten. Mit Hilfe einer Vogelscheuche in einem Maisfeld verkleidete Doc sich hastig als armer Farmer, duckte sich hinter einen Strauch am Straßenrand und ließ Nanny nicht aus den Augen.
    Endlich erbarmte sich ein Fahrer eines Lastzugs und brachte sein Vehikel in Nannys Nähe zum Stehen. Nanny trabte zu ihm hin, und Doc schob sich aus der Deckung. Er hörte, wie Nanny und der Fahrer sich unterhielten.
    »Na, Mutter«, meinte gutmütig der Fahrer, »um diese Zeit noch unterwegs?«
    »Leider«, erwiderte Nanny kläglich. »Können Sie mich mitnehmen?«
    »Wollen Sie weit?«
    »Nur ein kurzes Stück. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich aussteigen muß.«
    Sie kletterte in den Wagen, und Doc schnellte auf die offene Ladefläche. Der Lastzug ratterte nach New London und durch erhellte Straßen zum Thames River und über eine Brücke auf’s andere Ufer. Hier klomm Nanny aus dem Wagen, und Doc sprang ab. Sie befanden sich in einem verwahrlosten Stadtteil mit engen Gassen, Kneipen und Bootsverleihern,
    Doc wartete, bis der Lastzug weiterfuhr, dann folgte er Nanny eine brüchige Holztreppe hinunter zum Fluß. Sie schien ihr Ziel und überhaupt die Verhältnisse sehr genau zu kennen, im Gegensatz zu Doc, der mittlerweile Nannys Pläne nicht einmal mehr ahnen konnte und zum erstenmal in seinem Leben in New London war.
    Direkt am Wasser war ein weiterer Bootsverleih, und trotz der späten stunde war dort noch Betrieb. Eine Menge Pärchen wollten die laue Sommernacht genießen oder hatten ein Faible für Romantik. Doc beobachtete, wie Nanny sich mit verblüffender Behendigkeit in ein Ruderboot schwang, nach den Riemen langte und wieder einmal in der Finsternis verschwand. Kräftig wie ein Mann bewegte sie das Fahrzeug am Ufer entlang. Doc wunderte sich. Die Marinestation und die U-Bootbasis lagen zwar auf dieser Seite des Thames River, aber weiter oben am Strom, und Nanny strebte in die entgegengesetzte Richtung, nämlich zum Long Island Sound, der keine drei Meilen entfernt war.
    Doc lieh sich ein Kanu, was ihn eine beträchtliche Kaution kostete; das hatte er dem Anzug der Vogelscheuche zu verdanken. Offenbar bezweifelte der Bootsverleiher seine Zahlungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Doc war nicht ohne Verständnis für den Mann. Auch er wäre skeptisch gewesen, wenn ein Tramp von ihm ein Boot hätte mieten wollen. Abermals pirschte Doc hinter der Agentin her. Auf dem Wasser war es stockfinster, und daß Nanny sich vor ihm befand, erkannte er nur am Plätschern, wenn sie die Ruderblätter eintauchte.
    Nach einer Weile verstummte das Geräusch, und Doc hörte ebenfalls auf zu paddeln. Eine Männerstimme sagte etwas, und Nanny antwortete. Was sie sprachen, war auf diese Distanz nicht zu verstehen. Ein dumpfes Geräusch

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