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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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bestanden die Wände aus Marmor. Auf dicken Seidenteppichen standen zierliche lackierte Möbel, auf einem Podest in einer Ecke thronte ein fetter Buddha. An der Decke hing eine chinesische Ampel, die ein schummeriges Licht verbreitete.
    Der kleine Asiate huschte hinaus, einen Augenblick später trat ein großer Mann im schwarzen seidenen Umhang ein. Er war nicht mehr jung, hatte aber noch volle, glänzende dunkle Haare und kaum Falten. Seine Stirn war ungewöhnlich hoch. Seine Augen verrieten seine Herkunft, obwohl sein Gesicht heller als das der meisten Chinesen war.
    »Sie sind gewiß von der Polizei«, sagte er. Seine Stimme war leise und sympathisch. Er sprach ohne Akzent. »Ebenso gewiß können Sie sich wohl ausweisen.«
    »Nein«, sagte Doc, »wir sind nicht von der Polizei. Mein Name ist Savage. Wäre Ihnen die Polizei lieber?« Percill kniff die Augen zusammen wie ein Kurzsichtiger ohne Brille und nickte. Er lächelte sparsam.
    »Ich hätte Sie gleich erkennen sollen«, sagte er. »Leider ist es hier nicht sehr hell. Im allgemeinen bevorzuge ich eine gedämpfte Beleuchtung. Nein, die Polizei wäre mir nicht lieber, obwohl ich auf ihren Besuch vorbereitet war. Ich ahne den Grund für Ihre Anwesenheit. Mein Diener, den Sie bereits gesehen haben, hat vor einer Stunde eine Leiche auf dem Rasen vor dem Haus gefunden. Natürlich habe ich sofort die Polizei verständigt und eine Untersuchung verlangt. Die Polizisten müßten bereits hier sein.«
    »Die Leiche ist also hier im Haus«, sagte Doc. »Habe ich Sie richtig verstanden?«
    »Absolut«, sagte Percill. »Ich habe mich mit dem sogenannten Alaska-Monster befaßt, weil ich mich mit der prähistorischen Tierwelt ein bißchen auskenne. Nach meiner Ansicht kann kein Zweifel daran bestehen, daß es zwischen dem Monster und dem Toten auf dem Flugplatz einen Zusammenhang gibt.«
    Doc hörte zu, ohne das Gesicht zu verziehen. Niemand hätte vermuten können, daß er Percill für einen abgefeimten Lügner hielt; er bewunderte lediglich dessen Nervenstärke und Routine. Aber die Nervenstärke bewies nur, daß Percill sich sehr sicher fühlte; denn natürlich konnte er nicht im Ernst hoffen, daß jemand ihm seine dünne Geschichte mit der Leiche im Gras glaubte. Er bereitete eine Tücke vor, davon war Doc überzeugt. Die angebliche Journalistin war Percills und Deeters Verbündete. Daran konnte es keinen Zweifel geben. Sie hatte die Aufgabe übernommen, an der Deeter gescheitert war, nämlich Doc und seine Gefährten in einen Hinterhalt zu führen.
    Auch Ham und Monk waren keinen Augenblick versucht, Percills Erzählung ernstzunehmen. Doc sah ihnen an, daß sie hellwach und sprungbereit waren. Nur die angebliche Journalistin benahm sich, als wäre sie mit sich und ihrer Tüchtigkeit sehr zufrieden.
    Plötzlich zerklirrte eins der hohen Fenster. Gleichzeitig stieß das Mädchen einen gellenden Schrei aus. Doc schnellte aus der mutmaßlichen Schußlinie, und Ham und Monk wirbelten ihre Pistolen aus der Halfter, während Männer mit Damenstrümpfen über den Visagen durch die ruinierte Scheibe quollen. Ham und Monk feuerten Stakkato, dennoch rückten die Männer vor.
    »Schon wieder kugelsichere Westen!« schimpfte Monk. »Und wir haben immer noch bloß diese verdammte Betäubungsmunition geladen!«
    Doc glitt an den Angreifern vorbei und sprang durch das Fenster. Er fiel Deeter direkt in die Arme und schlug geistesgegenwärtig zu. Aber Deeter war nicht allein. Zwischen den Sträuchern tauchten weitere dunkle Gestalten auf, warfen sich auf Doc und zerrten ihn zu Boden.
    Er hörte, wie drinnen die Maschinenpistolen verstummten, und begriff, daß Ham und Monk ebenfalls überwältigt worden waren. Er bedauerte, seinen Gefährten empfohlen zu haben, Menschenleben nach Möglichkeit zu schonen und harmlose Patronen zu benutzen. Außerdem ärgerte er sich über seine eigene Waghalsigkeit, die ihn dazu verführt hatte, zum zweitenmal scheinbar auf einen Betrug hereinzufallen, um ein Verbrechen aufzuklären, das er bestimmt auch anders, wenngleich mit mehr Zeitaufwand, hätte aufklären können.
    Die Männer schleiften ihn zurück ins Zimmer. Er sah nun, daß Monk und Ham niedergeschlagen worden waren. Die Pistolen hatten nicht ausgereicht, ihnen die Angreifer vom Leib zu halten. Soung Percill stand in einer Ecke und reckte beide Arme in die Luft, und Doc bewunderte abermals, mit welcher Konsequenz er seine Rolle zu Ende spielte.
    Deeter trottete zu dem Mädchen und legte ihr einen

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