DS070 - Die Welt der Unterirdischen
nicht.
»Sie – Sie sind ja wirklich Hoskins«, murmelte Rattengesicht.
»Natürlich.« Hoskins seufzte tief. »Ich bin hier so oft unten gewesen, daß das lebende Feuer meinem Körper nicht mehr viel ausmacht, er hat sich mehr und mehr daran gewöhnt. Nach ein paar Minuten Aufenthalt hier bin ich sicher. Hättest du Savage auf diese Weise berührt, so würde er auf der Stelle tot gewesen sein.«
Rattengesicht schaute verlegen. »Aber dieser Savage ist gerissen genug, um setzte er an.
»So gerissen ist er nun auch wieder nicht!« schnappte Hoskins. Er zog eine Glaspistole aus der Tasche und setzte flüsternd hinzu: »Savage muß hier irgendwo ganz in der Nähe sein. Durchsucht die Fahrstuhlhöhle genau. Er muß da sein. Findet ihn!«
Die Männer schwärmten in die Höhle aus, in der der Fahrstuhlschacht endete.
Hoskins’ Augen verengten sich, als er sah, daß die Männer niemand fanden. Dann kam ihm ein neuer Gedanke.
»Kommt zurück!« rief er.
Die Männer gehorchten und kamen durch die Bleitür zurück. Hoskins schloß sie und verriegelte sie. Als er sich umdrehte, war sein Blick hart, und die Glaspistole in seiner Hand.
»Ihr wißt, daß jemand, der zum erstenmal diese Höhle betritt, niemand berühren kann, ohne sofort zu sterben«, sagte er barsch. »Erst wenn man sich längere Zeit an das lebende Feuer gewöhnt hat, macht es einem nichts mehr aus. Deshalb stellt euch jetzt in Reihe auf und gebt euch die Hände.«
Unter den Männern war ein auffallend großer, der als letzter aus der Fahrstuhlhöhle zurückgekommen war. Er ging an das eine Ende der Kette, die die Männer bildeten.
Hoskins’ Augen richteten sich scharf auf diesen Mann. Er war sich nicht sicher, aber keiner der Männer, die ihn angesprungen hatten, schien so groß gewesen zu sein. Doch er hatte sie nicht gezählt. Gleich würde er wissen, ob es Doc Savage war.
»Also los, gebt euch die Hände!« sagte Hoskins ungeduldig.
Der große Mann war zufällig neben Rattengesicht zu stehen gekommen und gab deshalb diesem die Hand.
Nichts geschah.
Hoskins’ Gesicht fiel zusammen. Er hatte sich geirrt.
»Okay ...«, setzte er an.
»Boß, Boß! Dieser Kerl ist nicht echt!« schrie Rattengesicht plötzlich los. Er versuchte seine Hand aus dem Griff des großen Mannes zu reißen.
»Der Kerl gehört nicht zu uns!« rief Rattengesicht frenetisch. »Er – er trägt Gummihandschuhe!«
12.
Den großen Mann am Ende der Kette durchfuhr ein gewaltiger Ruck. Die Muskeln und Sehnen unter seiner glatten Haut spannten sich. Die ganze Kette von kirschroten Männern wurde durch die Luft geschleudert wie eine Gruppe von Schlittschuhläufern auf Glatteis. Sie krachten in Clement Hoskins hinein und rissen ihn von den Beinen.
Die goldflackernden Augen des großen Mannes blitzten, als er kehrtmachte und den Tunnelgang entlangrannte. Doc Savage war auf dem Weg zu der Horrorgrube.
Clement Hoskins versuchte zu rennen, noch bevor er richtig auf den Beinen stand. Daß Doc Savage frei in dem Labyrinth um die Horrorgrube herum agieren konnte, paßte ihm ganz und gar nicht. Frenetisch nahm er die Verfolgung auf, aber er hatte keine Chance, Doc einzuholen. Mit seinem großen schweren Körper war er viel zu langsam. Das erkannte er auch selber bald. Er keuchte, als er die große Werkhöhle erreichte.
Yardoff sah seinen Partner vernichtend an. »Du hast ihn entkommen lassen«, sagte er.
Hoskins nickte. Die Schultern fielen ihm herab. »Aber – aber irgendwo hier unten muß er sein.«
»Was ist geschehen?«
Hoskins sagte es ihm.
Yardoff überlegte angestrengt. »Er ist verdammt smart«, sagte er endlich. »Deshalb wollten wir ihn ja haben. Aber hier rennt er gegen etwas an, dem er nicht entkommen kann – es sei denn, wir helfen ihm. Und wir haben nicht die mindeste Absicht, das zu tun. Du und ich, wir können hier lebend raus. Aber sonst niemand. Deshalb werden wir ihn, da er hier unten ist, früher oder später finden.«
»Aber – aber angenommen, er überwältigt uns und hält uns als Geiseln fest?«
»Dann wären wir mattgesetzt«, gab Yardoff zu. Er grinste verschlagen. »Oder wir würden es sein, wenn da nicht noch Virginia wäre.«
»Virginia?« wiederholte Hoskins leer.
»Natürlich.« Yardoffs Gesicht nahm einen Ausdruck von teuflischer Durchtriebenheit an. »Sie versuchte ihn zu retten. Sie hat sich in ihn vergafft. Er weiß das, und obwohl er selber niemals auf eine Frau hereinfällt, würde er alles tun, um zu verhindern, daß ihr
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