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DS072 - Die Zauberinsel

DS072 - Die Zauberinsel

Titel: DS072 - Die Zauberinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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keine langen Worte gewechselt. Der andere Eindringling traf den Einäugigen mit der Faust mit solcher Wucht auf die Brust, daß es sich anhörte wie der Schlag auf eine Urwaldtrommel.
    Dann sprangen die beiden einander an. Beide schienen siegessicher zu sein. Sie keuchten, zerrissen sich die Kleider und stürzten auf’s Deck.
    Ihre Kampfstile waren jedoch grundverschieden. Der dunkle Einäugige gebrauchte seine Fäuste. Der andere war offenbar ein Jiu-Jitsu-Kämpfer. Aber plötzlich bewies der Einäugige, daß er ebenfalls einiges von Jiu-Jitsu verstand. Sein Gegner stieß einen Schmerzschrei aus, nach dem er sich kaum noch rührte.
    Der Einäugige leuchtete ihm kurz mit seiner Stablampe ins Gesicht. Der andere war ein fetter Chinese, mit einer Gesichtsfarbe, die der von hausgemachter Butter ähnelte.
    Inzwischen war mittschiffs ein Schrei aufgehallt, und Schritte kamen das Deck entlanggetrampelt. Der Kampf war nicht unbemerkt geblieben.
     
     

5.
     
    Der rundliche Orientale hatte die Verschlagenheit seiner Rasse. Er lag ganz still, bis er genügend Kräfte gesammelt hatte, um einen Schrei auszustoßen, der Tote hätte aufwecken können.
    »El velsuchte mich zu killen!« quäkte er. »Helft almen Chinamann!«
    Die näherkommenden Schritte hörten sich auf den Eisenplanken des Decks beinahe an wie Maschinengewehrgeratter. Ein paar Matrosen der Benny Boston hatten Sturmlaternen dabei.
    Sie taten das Naheliegendste. Sie entschieden sich, erst die beiden Fremden zu schnappen und dann die Fragen zu stellen.
    »Wer ist der chinesische Fettkloß?« rief einer.
    Der dunkle Einäugige hatte versucht, den Orientalen aufzuheben und mit ihm über die Bordseite zu gehen, aber der verstand genug von Jiu-Jitsu, um das vorerst zu verhindern.
    Zwei Matrosen sprangen den Einäugigen an und wurden prompt zurückgeschleudert. Der Orientale sank auf die Deckplanken und stöhnte: »Bulsche hat mil Bein geblochen !«
    Das war eine kluge Taktik. Die Matrosen kümmerten sich daraufhin nicht mehr um ihn, sondern umringten den großen dunklen Einäugigen. Und als niemand mehr zu dem Chinesen hinsah, sprang der auf und ließ sich an einer Trosse auf den dunklen Kai hinunterrutschen.
    Die Matrosen der Benny Boston waren zähe Burschen. Sie glaubten, alles über Nahkampftricks zu wissen. Nachdem sie sich eine Minute mit dem großen Fremden herumgeschlagen hatten, waren sie dessen nicht mehr so sicher. Manche von ihnen fanden sich japsend lang auf dem Rücken wieder, ohne zu wissen, wie ihnen geschehen war. Und jene beiden, die ihn tatsächlich hatten packen können, glaubten unwillkürlich, es mit einem Roboter zu tun zu haben, der mit stählernen Armen und Beinen kämpfte.
    Nacheinander landeten die Hurrikanlampen zerschmettert auf dem Deck, und der Kampf ging im Dunkeln weiter. Captain Smooth – er befand sich also doch an Bord – kam von seiner Kabine im Achterdeck gerannt und packte einen schweren Bootshaken. Mit dem wollte er auf den Eindringling einschlagen, aber dann kickte ihn jemand ins rechte Schienbein.
    Der Kampf verlor jetzt an Heftigkeit. Einem Matrosen gelang es, ein Zündholz anzureißen und eine der Lampen wieder zum Brennen zu bringen.
    Jetzt sahen sie, warum der Kampf nachgelassen hatte. Sie hatten sich zum Schluß nur noch gegenseitig bekämpft. Ihr Gegner, der Große mit dem schlimmen Auge, schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Wahrscheinlich war er gar nicht mehr an Bord.
    Captain Smooth hüpfte fluchend auf einem Bein herum und hielt sich sein verletztes Schienbein. Ein Matrose drückte sich daraufhin in den Hintergrund und untersuchte verstohlen seine Schuhspitze. Er war es gewesen, der den Skipper versehentlich ins Schienbein getreten hatte.
     
    Der große Einäugige war nicht nur zurück auf dem Kai, sondern hatte sogar bereits die Straße erreicht, die hinter den Piers entlanglief. Hundert Meter entfernt beschleunigte ein kleines Coupe.
    Natürlich ist es für einen Mann unmöglich, mit einem beschleunigenden Wagen lange mitzuhalten, aber der große Matrose schaffte es, beinahe. Der Himmelssohn in dem Wagen sah ihn gerade noch rechtzeitig, trat voll auf’s Gas und entkam.
    Der große dunkle Matrose blieb stehen. Die letzten zweihundert Meter hatte er in einem Tempo zurückgelegt, das selbst einen Berufssprinter außer Atem gebracht haben würde. Aber sein Atem ging ganz ruhig.
    Er kehrte zu der Pier zurück, lauschte und erfuhr, daß die Matrosen der Benny Boston jetzt auf dem Landekai suchten. Er ließ sich

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