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DS075 - Der kalte Tod

DS075 - Der kalte Tod

Titel: DS075 - Der kalte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Flugbewegungen schloß Doc, daß die Maschine vielleicht sogar durch Fernsteuerung gelenkt wurde.
    Der Flug ging nämlich keineswegs so stetig und gleichmäßig vor sich, wie es der Fall gewesen sein würde, wenn die Maschine nur auf Autokompaßsteuerung gesetzt worden war. Sie gewann plötzlich vielmehr stark an Höhe. Wahrscheinlich saß Var jetzt irgendwo an Land vor einem Fernsteuerungspult und fühlte eine teuflische Befriedigung, Doc auf diese Weise mit eigenen Händen in den Tod zu dirigieren. Vielleicht würde er die Maschine ferngelenkt in den Sturzflug gehen lassen, bis sie auf der Meeresoberfläche zerschellte.
    Aber vorläufig führte der Flug in immer noch größere Höhe.
    Unter Anspannung aller seiner Halsmuskel gelang es Doc, den Kopf so weit zu drehen, daß er nach hinten sehen konnte. Denn aus dem hinteren Teil der Kabine, die ihm zum Sarg zu werden drohte, war eine hohe dünne Stimme gekommen.
    »Ich schätze, Sie wissen nun, daß Var absolut skrupellos ist und vor rein gar nichts zurückschreckt.«
    Ein Bündel zerlumpter Kleider, die sich für eine Vogelscheuche geeignet hätten, erschien am anderen Rand von Docs Gesichtsfeld, und in ihnen steckte der dürre kleine Mann.
    Es war tatsächlich Scraggs. Im Dunkeln glühten seine Augen wie die einer Katze.
    Doc sah, daß Scraggs ein spitzes Messer in der Hand hielt, das er auf Docs Hals zubewegte. Der Bronzemann war ihm absolut hilflos ausgeliefert.
    Aber der verstohlene, schwer zu greifende Scraggs handelte in durchaus guter Absicht. Er schnitt mit dem Messer nur den Riemen um Docs Hals durch, dann auch die anderen um Arme und Beine. Und während die Maschine immer noch weiter an Höhe gewann, stellte sich Doc mühsam auf die Beine.
    »Danke«, sagte er. »Das werde ich Ihnen nicht vergessen. Aber wie kommen Sie hierher?«
    Scraggs fuhr sich mit der Zunge über die blutleeren Lippen.
    »Ich hatte mitgehört, was für Sie geplant war, als Sie nach Manhattan zurückkehrten. Zu viele waren um Sie herum, als daß ich einen direkten Rettungsversuch hätte versuchen können. Deshalb versteckte ich mich lieber an Bord der Maschine. Ich dachte, es würde dann schon einen Weg geben, Ihnen helfen zu können – aber leider sieht es nicht danach aus, nicht wahr?«
    Scraggs Erklärung klang durchaus aufrichtig. Zumindest befand er sich ja jetzt selbst in derselben prekären Lage wie Doc.
    Die Nase der Maschine senkte sich plötzlich, und in heulendem Sturzflug jagten sie auf die Meeresoberfläche zu. Doc schob Scraggs vor sich her auf die Kabinentür zu und stemmte sie gegen den enormen Fahrtwind auf, bis sie nach hinten geschlagen wurde.
    »Kurz bevor wir auf die Wasserfläche auf schlagen, springen Sie!« schrie er über das Heulen des Fahrtwinds hinweg.
    »Aber das geht nicht!« schrie Scraggs zurück. »Wir werden beide getötet werden! Nein, nein!«
    Doc hatte keine Zeit für Erklärungen. Es ging um Bruchteile von Sekunden. Er stürzte ins Cockpit vor und riß mit sicherem Griff all jene Leitungen heraus, über die die Funkfernsteuerungsbefehle hereinkamen. Bisher war die Maschine durch eine Kombination von Autokompaß und Fernsteuerung gelenkt worden, das hatte Doc sofort begriffen. Jetzt flog sie allein noch mit Autokompaß, und der wirkte genau, wie er sollte: Er fing die Maschine ab, kurz vor dem Aufprall auf die Wasseroberfläche. Indessen rannte Doc zu Scraggs an der offenen Kabinentür zurück.
    Durch den Sturzflug war die Maschine jedoch in zu niedrige Flughöhe geraten, streifte mit ihrem Fahrwerk die Wellenkämme. Und dann nahte das Verhängnis auch schon in Form eines besonders hohen Wellenbergs. Der Propeller fraß sich direkt in ihn hinein, der Schwanz der Maschine stellte sich in die Höhe. Innerhalb von Sekunden sackte sie ab.
     
     

17.
     
    Doc hätte sich selbst leicht aus dem absackenden Flugzeugwrack befreien können. Seine enorme Lungenkapazität machte ihn fast zu einem Amphibienwesen. Er hätte mehrere Minuten unter Wasser bleiben können.
    Doch statt zur Kabinentür hinauszuschwimmen, sah er sich nach Scraggs um. Dessen Schrei war in einem Gurgeln untergegangen. Doc tastete sich in den Kabinenwinkel hinüber, in dem der kleine Mann gefangen war. Seine Finger schlossen sich um ein dürres Handgelenk.
    Glücklicherweise erhöhte die Luftmenge in Docs Lungen seinen Auftrieb. Mit Scraggs, den er mit einem Scherengriff um die Taille zwischen die Beine genommen hatte, schwamm er zur Oberfläche zurück. Selbst seine riesige

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