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DS079 - In einer anderen Welt

DS079 - In einer anderen Welt

Titel: DS079 - In einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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gibt es etwas, das einen Mann geneigt macht, seine Sorgen eher einem einzelnen als einer Gruppe anzuvertrauen«, erklärte ihm Doc. »Vielleicht ist es auch bei Chris so. Wenn es nicht so ist – wenn er auch mir allein nicht sagt, was hinter der Sache steckt – stehen wir nicht schlechter da als jetzt auch. Außerdem ist es sicherer, wenn wir mit zwei Maschinen fliegen«, fügte Doc hinzu. »Wenn mit der einen irgendwas passiert, haben wir immer noch die andere.«
    Wenn der Bronzemann wirklich erwartet hatte, daß Chris Columbus, weil er nun allein mit ihm war, mit der Wahrheit herausrücken würde, so ging seine Rechnung nicht auf. Chris hüllte sich in düsteres Schweigen. Zusammengekauert saß er in dem Schalensitz der kleineren Maschine neben Doc. Er kaute an seinen Fingernägeln oder starrte sie an und schob in allen möglichen Formen die Unterlippe vor. Einmal sah er mit verschämtem Gesicht auf.
    »Das macht mich zu einem richtigen Scheißkerl, nicht wahr?« fragte er. »Erst rufe ich Sie zu Hilfe, und dann weigere ich mich zu sagen, worum es eigentlich geht. Ein richtiger Stinker bin ich in Ihren Augen. Sagen Sie es ruhig.«
    Aber das war auch alles, was er sagte. Der Bronzemann beschloß, ihm noch etwas mehr Zeit zu lassen und es dann bei ihm mit Überzeugen zu versuchen. Im Augenblick war die Luft recht unruhig, was die kleine Maschine bei der hohen Geschwindigkeit rütteln ließ, als ob eine Riesenfaust sie gepackt hielt.
    Dann bemerkte der Bronzemann plötzlich, daß sie über Tercios Maschine hinweggeflogen waren.
    »Tercio scheint da unten gelandet zu sein«, sagte er. »Jedenfalls sah das nach seiner Maschine aus.« Er sah Chris Columbus an. »Was würden Sie mir raten zu tun?«
    »Ich Ihnen raten?« Chris starrte ihn an. »Trauen Sie mir denn überhaupt noch?«
    »Warum sollte ich das nicht?«
    Chris holte tief Luft und grinste. »Sie sind okay. Ein Durchschnittskerl würde mir wegen meines Verhaltens die Faust unter die Nase gesetzt und mich zusammengeschnürt haben.«
    »Würden Sie es für eine gute Idee halten, neben Tercios Maschine zu landen?«
    »Ja, das würd’ ich. Je näher, desto besser.«
    Decimo Tercios große Langstreckenmaschine – die Oberseite ihrer Tragflächen hatte der Mann, der sie zu einem Flug um die Welt hatte benutzen wollen, orangefarben spritzen lassen – wohl damit sie im Falle einer Notlandung aus der Luft leichter zu orten war. Sie hob sich klar gegen eine Wand dunkelgrüner Nadelbäume ab, die am Rande einer schneebedeckten glatten Fläche standen, die ein zugefrorener See oder vielleicht auch nur eine Tundrawiese war.
    Im Osten kam gerade erst die erste Morgendämmerung hoch, und in ihrem tristen Grau waren nur die gröbsten, generellsten Dinge zu erkennen, keine feineren Einzelheiten.
    Im Norden und Westen zog sich in nicht allzu großer Entfernung eine kahle dunkle Bergkette hin. Sie reichte auch nach Süden, aber dort waren zwei große Unregelmäßigkeiten zu erkennen, weiße Ringe, die von wahrscheinlich immerwährendem Schnee stammten, der sich um große Felsspalten abgelagert hatte.
    »Der Target Mountain«, sagte Chris Columbus.
    Doc sah ihn scharf an. Der junge Mann schien sehr erfreut zu sein. Außerdem schien er sich in dieser öden Nordlandweite gut genug auszukennen, um jenen Berg wiederzuerkennen.
    »Sie sind schon mal hiergewesen?« fragte Doc.
    »Klar. Ich bin hier kreuz und quer durch die Gegend gezogen, um Felle aufzukaufen, und nördlich von hier war es, wo ich Lanta ...« Er brach plötzlich ab und kniff die Lippen zusammen.
    Doc drückte die Nase der Maschine nach unten und flog im Tiefflug über das Landefeld – See, Wiese oder was immer es war – hinweg, um sich zu vergewissern, daß es dort keine Hindernisse gab. Es wehte ein ziemlich steifer Wind, der Schneegestöber vor sich hertrieb, und die Wipfel der Nadelbäume schwankten einträchtig.
    Nichts rührte sich um Decimo Tercios Maschine herum.
    Doc setzte zum Landegleitflug an. Der Schnee war nicht hartgepackt, sondern flockig-weich, aber zum Glück war er nicht so tief, überlegte Doc, daß er Schwierigkeiten haben würde, von hier aus wieder zu starten.
    Mit ein paar wohldosierten Propellerstößen dirigierte er seine Maschine neben die andere, größere, ließ den Motor im Standgas laufen und kletterte hinaus. Chris Columbus war bereits hinausgesprungen.
    Durch den Schnee watete sie auf die andere Maschine zu. Deren Kabinentür wurde plötzlich aufgestoßen, und Two Wink Danton und

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