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DS079 - In einer anderen Welt

DS079 - In einer anderen Welt

Titel: DS079 - In einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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geschlungen. Er war dort höher, als das Reptil mit dem Kopf hinauflangen konnte, wenn es sich auf den Hinterbeinen aufrichtete. Im Sprung hätte es ihn erreichen können, oder mit seinem riesigen Gewicht hätte es den Farnbaum, in dessen Krone sich Doc festklammerte, auch einfach umrammen können.
    Aber der Tyrannosaurus war allein an dem Säbelzahntiger interessiert. Er langte mit dem Kopf hinunter, biß den Tiger, und das Brechen der Knochen war bis zu Doc herauf zu hören.
    Der Säbelzahntiger stieß einen markerschütternden langgezogenen Schrei aus, der ein Mittelding zwischen Dampfersirenengeheul und Todesschrei war. Doc registrierte dies interessiert mit seinem wissenschaftlichen Verstand. Die meisten Autoritäten hatten bisher geglaubt, daß prähistorische Reptilien keine Laute von sich geben konnten, offenbar war das ein Irrtum.
    Der Tyrannosaurus packte den Tigerkörper plötzlich mit seinen gräßlichen Kiefern und hüpfte in grotesken Sprüngen mit ihm davon, wobei er zwischendrin immer wieder verhielt und herumspähte.
    Doc kletterte von dem Farnbaum herunter. Mit äußerster Vorsicht, denn inzwischen hatte er vor dieser ›Unterwelt‹ einen Respekt, wie er größer nicht sein konnte.
    Die Kompakt-MP, als er sie schließlich auffand, war hoffnungslos ruiniert. Es war seine einzige Waffe gewesen.
    Nicht weit entfernt hatte Doc im Dschungel seine Ausrüstungskiste versteckt. Er schlich zu ihr hin. Die Kiste enthielt leider nichts, was er als Waffe hätte benutzen können. Also öffnete er sie erst gar nicht, sondern schlang sie sich mit den zu diesem Zweck angebrachten Tragriemen auf den Rücken.
    Der Gedanke, in diesem schrecklichen prähistorischen Dschungel ohne Waffe dazustehen, war entnervend. Doc erging es dabei nicht anders, als es jedem anderen Mann auch ergangen wäre. Er mußte seinen ganzen Mut zusammenraffen. Furcht wollte ihn lähmend überwältigen, Panik stieg in ihm auf. Er hatte ein beinahe unwiderstehliches Verlangen, schreiend die Flucht zu ergreifen.
    Als er beim Dahinschleichen entdeckte, daß ihm irgend etwas folgte, war das fast eine Erleichterung. Das war wenigstens eine konkrete Gefahr, der man sich entgegenstellen und die man überwinden konnte.
    Es waren zwei Tiere, glaubte er zunächst. Aber dann entdeckte er, daß es weit mehr waren. Wenigstens dreißig oder vierzig.
    Sie waren nicht groß, drei Fuß lang vielleicht, mit schlanken Körpern. Sie sahen entfernt wie Wiesel aus, obwohl ihre Köpfe anders geformt waren; ihre Schnauzen waren schwarz, bulldoggenartig, und ihre Fangzähne ragten nach oben, statt nach unten.
    Er erstarrte, als er sie zuerst sah.
     
    Ihre Felle! Sie hatten unglaublich kostbar aussehende Pelze, die ihm irgendwie vertraut vorkamen. Dann wurde es ihm schlagartig bewußt : Es waren die Tiere, von denen die Felle stammten, die Decimo Tercio in St. Louis auf die Fellbörse gebracht hatte!
    Eines der Tier kam näher, starrte Doc aus kleinen tückischen Augen an. Dann sprang es, mit aufgerissenem Rachen, so daß sich die merkwürdigen Fangzähne allein durch die Wucht des Anpralls in Docs Körper gebohrt haben würden.
    Doc hatte blitzschnell einen abgestorbenen Ast aufgehoben und benutzte ihn als Keule, das wieselartige Tier beiseite zu schlagen. Es landete in einem Busch, warf sich dort herum und kam wieder herausgekrochen.
    Inzwischen versuchte ein zweites Tier, Doc anzufallen. Wieder schlug Doc mit seiner Keule zu. Auch diesem Tier schien der Schlag nicht viel auszumachen. Doc begann die Erkenntnis zu dämmern, daß diese Tiere aufgrund ihres unterentwickelten Gehirns und Nervensystems sehr schwer zu töten sein würden. Er schrie sie an, schlug mit dem dicken Ast zu. Alles das beeindruckte und vertrieb die Tiere nicht.
    Doc erkletterte wieder den nächstbesten Farnstamm. Er hatte sich einen ausgesucht, der im unteren Teil keinerlei Äste hatte, und so konnte er ihn nur mühsam erklimmen. Aber er hatte sich diesmal für einen Farn entschieden, der in der Nähe von anderen stand, so daß er sich erforderlichenfalls in die anderen Farne hinüberschwingen konnte. Das war sein Glück. Die Tiere kamen ihm nachgeklettert, mit weniger Schwierigkeiten, als er gehabt hatte.
    Von der Höhe aus konnte der Bronzemann erkennen, daß immer mehr von den Tieren lautlos den Stamm hinaufgeklettert kamen. Ein ganzes Rudel mit vielen Dutzenden von Tieren.
    Die Tiere, schloß er, mußten prähistorische Abarten blutsaugender Nager sein. Wahrscheinlich Vorfahren der Wiesel.

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