DS088 - Der Todestunnel
interessant sein, das herauszufinden«, sagte Doc.
Inzwischen hatten sie noch keine Spur wieder von dem Wagen gesehen, und doch war es ihnen gelungen, indem sie den Piepsignalen folgten, die aus dem kleinen Peilsender kamen, den Doc im Kofferraum des anderen Wagens deponiert hatte, ständig in dessen Nähe und auf dessen Spur zu bleiben. Nach der Stärke der Signale schätzte Doc Savage, daß ihnen der andere Wagen nicht mehr als eine Meile voraus war.
Sie gelangten in den dichten Verkehr der Innenstadt, auf einen breiten Boulevard, der mitten ins Herz der Stadt führte. Weit hinten an seinem anderen Ende konnten sie die goldene Kuppel eines Kapitolgebäudes blitzen sehen.
Das Mädchen riß die Augen auf. »Glauben Sie, daß die Kerle dorthin wollen?« fragte sie.
Doc Savage hatte einen nachdenklichen Ausdruck in seinem Bronzegesicht. »Wir werden ja sehen«, sagte er.
Für einen Moment schwanden die Piepsignale. Dann kamen sie wieder in alter Stärke. Der Bronzemann hatte sich unwillkürlich leicht vorgebeugt. An der nächsten Kreuzung bog er rechts ein, fuhr drei Häuserblocks weit und über drei Plätze hinweg. Die Signale wurden immer stärker. Dann bog Doc nach links in einen Highway ein, der mitten durch die Stadt hindurchführte.
»Ich schätze, jene Männer wollen gar nicht hierher, haben gar nicht vor, hier anzuhalten«, sagte das Mädchen.
Doc Savage fuhr schweigend weiter. Kurz danach kamen sie durch ein exklusives Wohnviertel der Stadt mit feudalen Luxusvillen. Die Häuser standen hier weit auseinander. Von manchen sah man nur die roten Dächer zwischen Baumkronen hindurch, davor weite Rasenflächen.
Die Straße machte eine Biegung. Hohe Steinmauern waren an die Stelle von Hecken und Rasenflächen getreten. Hier konnte man von den Häusern überhaupt nichts mehr sehen.
Die Piepsignale kamen plötzlich ganz laut aus dem Peilempfänger. Die Goldflitter in Docs Augen schienen heftiger zu tanzen. Als die Peilsignale plötzlich wieder schwächer zu werden begannen, hielt er an, wendete und fuhr die Straße zurück.
Das Mädchen sah Doc an.
»Was ist?« fragte sie besorgt.
»Wir sind an dem anderen Wagen vorbeigefahren«, sagte Doc ganz ruhig.
»Aber da war doch nirgendwo eine Seitenstraße, in die sie abgebogen sein können!« rief das Mädchen verwundert aus.
Doc fuhr langsam weiter die Straße zurück. Unmittelbar vor ihnen war die .Einfahrt zu einem riesigen Anwesen, und hier waren die Signale am stärksten. Doc bemerkte den Namen, der in schmiedeeisernen Buchstaben an einem der beiden Pfeiler stand, zwischen denen hindurch er den Wagen in die geschotterte Einfahrt lenkte, die beiderseits von alten Ulmen gesäumt wurde.
Chick fuhr ruckartig von ihrem Sitz hoch.
»Wissen Sie, wem dieses Anwesen gehört?« rief sie überrascht aus.
Doc nickte.
»Dies ist das Haus von Gouverneur Bullock«, sagte er ganz ruhig.
»Aber Doc hielt abwehrend die Hand hoch, zeigte auf das riesige Haus aus Steinquadern, das vor ihnen aufgetaucht war. Die Zufahrtsstraße machte einen Bogen und führte unter einem Vordach des Hauses durch. Laut, fast schrill kamen die Pieptöne jetzt aus dem Peilempfänger.
Aber es war nichts von einem Wagen zu sehen, der vor dem Herrenhaus des Gouverneurs geparkt war.
Doc Savage hielt an, stieg aus und ging die Stufen der Vortreppe hinauf. Er kam zu einer Insektengittertür. Die eigentliche Tür, dahinter stand offen.
Ein Mann lag gleich innerhalb des Flurs auf dem Boden und war dabei, sich stöhnend wieder aufzurappeln.
Doc riß die Insektengittertür auf, rannte hinein und half dem Mann. Seiner Kleidung nach mußte der Mann der Butler sein.
An seiner Stirn hatte der Mann, der sich nur mühsam auf den Beinen halten konnte, eine blaurote Beule. Einen Moment lang starrte er den Bronzeriesen verwirrt an. Dann trat ein Ausdruck von Erkennen in seine Augen, und er rief aus:
»Sie müssen Doc Savage sein! Sie sind der Mann, den Mr. Bullock erwartete!«
Doc sagte: »Was ist passiert?«
Der Butler zitterte heftig. »Irgendwelche Männer, rohe Gangstertypen, tauchten hier vor ein paar Minuten auf. Sie schlugen mich nieder, als ich ihnen sagte, daß Mr. Bullock seit gestern abend verschwunden ist. Wollten mir das einfach nicht glauben.«
In Docs leuchtend braunen Augen blitzte es. »Verschwunden? Woher wissen Sie das?«
»Mr. Bullock fuhr gestern abend von hier zu einer wichtigen Besprechung in seinem Gouverneursbüro ab. Seither ist er nicht mehr gesehen worden.«
»Und die
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