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Du bist das Boese

Du bist das Boese

Titel: Du bist das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberto Costantini
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Ramona auf Trab hielt, holten Sie Nadia ab. Die übergaben Sie zusammen mit der Giulia Ihrem Gehilfen. Er brachte sie zu Vasile, während Sie nach Hause fuhren und dann mit dem Motorrad, das der andere dort versteckt hatte, zu den Kindern im Casilino 900, um ihnen die Geschenke zu bringen.«
    Corvu und Piccolo starrten ihn im Rückspiegel verblüfft an. Hagi klatschte in die Hände. »Bravo, Balistreri, nach all den Jahren beginnen Sie endlich zu kapieren. Weiter so. Mal sehen, wie weit Sie kommen …«
    Balistreri ging nicht auf die Provokation ein und fuhr fort.
    »Ihr Gehilfe hat zwei Stunden gewartet, während deren Vasile mit Nadia Sex hatte und anschließend sturzbetrunken einschlief. Dann hat er sie erdrosselt und ihr den Buchstaben E eingeritzt. Alessandrini kennt Sie gut, Hagi. Er sagte, Sie seien nicht der Typ, der Mädchen vergewaltigt, erdrosselt und einritzt.«
    Hagi nickte. »Ich quäle lieber Lebende als Sterbende. Das ist meine Spezialität, Balistreri.«
    Ohne das zu kommentieren, fuhr Balistreri mit der Rekonstruktion fort. »Als die anderen sich nach dem Fest im Casilino 900 auf den Weg zum Petersplatz machten, haben Sie mit dem Motorrad Ihren Gehilfen abgeholt. Sie haben die Giulia auf dem Hügel gelassen und sind zu zweit mit dem Motorrad zurückgekehrt.«
    Hagi schien sich aufrichtig über Balistreris Fortschritte zu freuen, als würde endlich jemand seinen großartigen Plan würdigen.
    »Richtig, Balistreri, ganz genau. Er hat sie alle eingeritzt, auch Elisa Sordi. Eine ekelhafte Angelegenheit, ich könnte das nicht. Mein Gehilfe ist da allerdings anders. Er findet Gefallen daran.«
    »Eine Zusammenarbeit, die vor vierundzwanzig Jahren begann«, redete Balistreri unerschütterlich weiter. »Der Conte ging davon aus, dass Manfredi Elisa nicht getötet hatte, also wollte er, dass jemand mit ihr sprach, um sie zu beruhigen und sich gütlich mit ihr zu einigen. Deshalb kontaktierte er zunächst Francesco Ajello.«
    Hagi deutete eine Verbeugung an. »Bravo, Balistreri. Wie ich sehe, funktionieren Ihre grauen Zellen heute ganz gut. Francesco sollte ihr ein Angebot machen, damit sie über den Vorfall schweigt, aber als er zu ihr kam, war sie schon tot. Er rief mich an und bat mich um Hilfe. Wir machten im Büro alles sauber, dann schleppten wir die Leiche zum Kofferraum meines Wagens. Ajello verabschiedete sich, um sich mit Freunden das Endspiel anzusehen, und ich kümmerte mich darum, die Leiche zum Fluss zu schaffen. Das war alles sehr unangenehm. Bevor ich sie ins Wasser werfen konnte, musste ich ihr diese Schnitte und Verbrennungen zufügen, damit es so aussah, als wäre sie lange dort misshandelt worden. Aber jetzt bin ich müde, Balistreri. Geben Sie mir noch eine Zigarette, und lassen Sie mich in Frieden.«
    Eine Weile redeten sie nicht. Hagi rauchte schweigend und las die Ortsschilder. Pratica di Mare. Pomezia. Anzio. Nettuno. Es war fast halb fünf am Nachmittag. Die Pontina war wie leer gefegt unter der prallen Sonne.
    Balistreri war nervös. Irgendetwas überzeugte ihn nicht. Es war absurd, dass Hagi so auf Nadia beharrt hatte. Ohne ihren Tod und den kaputten Scheinwerfer der Giulia hätte sich nie die Spur eines Verdachts auf ihn gelegt.
    »Ich möchte über die Buchstaben reden«, meldete sich Corvu plötzlich zu Wort.
    »Eine Leidenschaft, die mein Gehilfe schon in seiner Jugend gehegt und dann mit den Jahren perfektioniert hat«, antwortete Hagi, als ginge es um eine Sportart oder um Kunst.
    »Ich würde gern wissen, ob wir bei Ulla und Giovanna Sordi den ersten Buchstaben des Vornamens nehmen müssen, wie bei Ihrer Frau Alina.«
    Hagi amüsierte diese Frage.
    »An so einem Rätsel haben Sie richtig Spaß, was, Corvu? Ich finde es albern und auch gefährlich für meinen Gehilfen, aber er will es nun mal unbedingt zu Ende führen. Bei Ulla ist der Anfangsbuchstabe richtig. Elisa Sordis Mutter dagegen trug seit dem Tod ihrer Tochter ein Armband mit einer Gravur.«
    »Ein goldenes Herz mit einem E«, wusste Corvu mit seinem unfehlbaren Gedächtnis.
    »Aber gleich davor kommt doch auch schon ein E. Das von Nadia«, versetzte Balistreri.
    »Sie sind heute ziemlich ausgeschlafen, Balistreri. Stimmt, es gibt zwei Es hintereinander. Mein Gehilfe ist ein sehr akkurater Mensch, ein bisschen wie Corvu. Er hat darauf bestanden, dass es zwei sein müssen. Im Übrigen war es für ihn nur eine amüsante Kleinigkeit, Giovanna Sordi zu töten.«
    »Zu töten?«, wiederholte Piccolo schockiert.
    Hagi

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