Du bist das Licht ... trotz allem
Wochenende
beispielsweise nicht einmal 25 Prozent von dem erledigt hat, was man sich vorgenommen hat, geht es ja
noch. Da würde ich mal sagen, nicht ärgern und die 75
Prozent auf die nächsten Tage verteilen. Und auch
nicht alles auf ein freies Wochenende legen. Klappt
nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Ich nehme mir genug
an freien Wochenenden vor. Bin mir aber mittlerweile
bewusst darüber, dass es auch richtig ist, mir viel
vorzunehmen und sofort zu wissen, klappt nicht alles.
Macht nix. Macht halt die Dinge, auf die Ihr gerade
die meiste Lust habt. Punkt. Mit sich selber kann man
ja schließlich reden. Planen ist schließlich nicht
verboten.
Wolltet Ihr eigentlich ein richtig faules Wochenende auf dem Balkon, am See oder im Bett
verbringen, und auf einmal schaut nach etlichen
Monaten mal wieder das Putzteufelchen vorbei? Gut,
lasst es herein und legt los. Bei mir war es letztens
wieder mal, dabei dachte ich schon, es hätte meine
Adresse verlegt. Früher besuchte es mich ungefähr
dreimal im Jahr, dann zweimal, einmal, ja … Auf alle
Fälle ist meine Küche entrümpelt, von oben bis unten
geputzt, umgeräumt (ob das so praktisch war …?). Ich
habe doch tatsächlich gesagt, hey, komm nächstes
Wochenende ruhig noch einmal vorbei. Es hatte
woanders zu tun. Auch gut. Ich habe dann halt bis auf
das Notwendigste nichts getan. Lange gebadet (ja,
schon wieder), wunderbar gekocht, viel Musik gehört,
ausgeschlafen, Nickerchen auf der sonnendurchfluteten Couch gemacht und nur ein Date mit
meinem Laptop eingehalten. Und von Unmut keine
Spur!
Aber es gibt auch genug Unmut in einer
Partnerschaft. Wird schon ein wenig schwieriger. Da
ist nämlich jemand, der das Unmutsproblem vielleicht
gar nicht sieht. Und oft kommt hier der berühmte
Tropfen ins Spiel, der auf den heißen Stein fällt. Auf
solche Situationen kann man sich nicht geistig
einstellen. Da gibt es oftmals keine Zeit der
Vorbereitung.
Miteinander reden über Unmutsprobleme in der
Beziehung sollte immer möglich sein und dann
gemeinsam nach einer Lösung suchen. Streiken in
härteren Fallen („Du meckerst andauernd, dass ich
Deine Hemden nicht gut genug bügle, in die
Wäscherei darf ich sie aber nicht bringen – dann,
bitteschön, bügle sie selbst! Ich kann es nicht besser“).
Ist nur eine Möglichkeit.
Manchmal besteht so eine Unmutssituation auch
schon sehr lange. Man macht „etwas“ schon so lange
mit. Gesteigertes Unmutsgefühl. Aber gesagt wurde
nie etwas, es wurde einfach hingenommen. Aber
irgendwann kommt der Tropfen; der Tropfen trifft den
Stein, es geht nicht mehr. Das eigentlich liebenswerte
Gegenüber sieht einen an, als ob man von einem
anderen Stern kommen würde und kann die kleine
Rebellion überhaupt nicht nachvollziehen und geht
mit seinen Kumpels erst einmal ein Bierchen zischen
(Weibchen wird sich schon wieder beruhigen). Auch
nur eine Möglichkeit.
Eine Möglichkeit wäre auch, ein Strafgeld zu
zahlen. Der Partner oder auch die ganze Familie
müssen mitmachen. Papa schraubt die so berühmte
Zahnpastatube nicht zu: 50 Cent in die Familienkasse
als Strafe. Töchterchen hat ihr Bett mal wieder nicht
gemacht: 50 Cent vom Taschengeld ab in die Kasse.
Der Sohnemann hat nach dem Besuch seiner Freunde
die leeren Flaschen nicht weggeräumt … 50 Cent …
und Mama hat – obwohl hoch und heilig versprochen
– doch die Lieblingsjeans zum Wochenende nicht
gewaschen … 50 Cent. Das nennt man wohl eine
erzieherische Maßnahme, oder? Irgendwann ist die
Zahnpastatube ja vielleicht immer zugeschraubt. Auf
alle Fälle setzt man sich hin und wieder zusammen
und redet, zählt das Geld, und vielleicht reicht es, am
kommenden Wochenende für einen gemeinsamen
Kinobesuch oder was auch immer. Auch hier: nur eine
Möglichkeit.
Aber, hat man allerdings einen zwar lieben, aber in
solchen Dingen doch etwas widerspenstigen Partner,
braucht man ihm wohl kaum mit einer Geldstrafe zu
drohen. Der denkt dann eher, dass unsereins einen
Witz gemacht hat und geht … vor den Fernseher, zu
seinen Kumpels, unter die Dusche. Schade ist es ja
schon, wenn man nicht über solche Unmutsprobleme
reden kann. Sprich, wenn der Gegenpart nicht darüber
sprechen will, weil „Mann“ macht ja alles richtig.
Was dann? Hier und da vielleicht mal darüber
nachdenken, ob dieser eine Unmutspunkt denn wirklich für einen selbst so schlimm ist. Wenn ja, ist nun
einmal Handlungsbedarf und damit auch Kreativität
angesagt. Das Essen schmeckt ihm nicht, es ist
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