Du bist in meinen Traeumen
hat es auch großen Spaß gemacht - obwohl mir von dem gestrigen Gewaltmarsch durch die Museen noch immer die Füße wehtun!”
Er lachte, wurde dann aber wieder ernst. “Da wir beide beruflich sehr engagiert sind, wird es nicht immer einfach sein, Berufs-und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Aber wenn wir uns Mühe geben, müsste es uns gelingen.”
Derselben Meinung war auch Samantha gewesen, und die Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen hatte ihr am nächsten Morgen den Abschied wesentlich erleichtert.
Doch mittlerweile waren seit ihrer Rückkehr aus New York sechs Wochen vergangen, und was war aus Matts Versprechen geworden? Nichts - absolut nichts!
Es mochte ja sein, dass sie sich unvernünftig verhielt, doch allmählich hatte sie Matts unbefriedigend kurze Anrufe und nichtssagenden Grüße leid, selbst wenn Letztere stets mit einem riesigen Blumenstrauß übermittelt wurden. Wie es schien, war der Mann ständig rund um den Globus unterwegs, und so konnte von einer auch noch so unverbindlichen Beziehung keine Rede sein.
Nun übertreib nicht gleich, ermahnte sich Samantha in Gedanken. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie neuerdings mit starken Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Schwelgte sie in einem Augenblick noch in seligen Erinnerungen an Matt und verzehrte sich förmlich nach ihm, so verfiel sie im nächsten Moment in selbstquälerische Zweifel und war der festen Überzeugung, dass es besser war, ihn niemals wieder zu sehen.
Doch wie sie die Dinge auch drehte und wendete, ihr Hauptproblem bestand darin, dass sie einfach zu viele Gedanken an ihn verschwendete. Während die meisten ihrer Bekannten keine Mühe hatten, Privates und Berufliches streng auseinander zu halten, ertappte sie sich immer öfter dabei, träumend an ihrem Schreibtisch zu sitzen und der New Yorker Tage mit Matt zu gedenken.
Sie konnte es sich nicht leisten, ihre Arbeit derart zu vernachlässigen, denn anders als in der kurzen Affäre mit Matt, die bereits zu Ende zu sein schien, noch ehe sie richtig begonnen hatte, fand sie in ihrem Beruf durchaus Erfüllung und Bestätigung. Es wurde also höchste Zeit, dass sie sich wieder mehr ihrer Karriere widmete.
Wie auf ein Stichwort hielt das Taxi in diesem Moment vor dem modernen Bürogebäude, in dem Samantha arbeitete. Als sie wenig später im vierten Stock den Aufzug verließ, stieß sie im Flur auf eine kleine Gruppe junger Kollegen, die sich im Flüsterton unterhielten.
“Hallo”, begrüßte sie ihren Assistenten Henry Graham, der ihr in ihr Büro gefolgt war. “Was ist denn da draußen los?”
“Paul Urwin ist weg.”
“Was meinst du mit ,weg’?”, fragte Samantha stirnrunzelnd.
Henry zuckte die Schultern. “Anscheinend hat Paul am Freitag gekündigt, nachdem wir alle schon gegangen waren!”
“Soll das ein Scherz sein?”
“Nein.” Henry schüttelte den Kopf. “Man munkelt, er sei für viel Geld von Paramount Asset Management abgeworben worden. Aber niemand weiß etwas Genaues.”
“Du meine Güte!” Samantha sank auf ihren Schreibtischstuhl.
Paul Urwin war ihr direkter Vorgesetzter und Leiter des Pensionsfonds. “Bist du sicher, dass er gekündigt hat?”
Wieder zuckte Henry die breiten Schultern. “Nun ja, noch liegt keine offizielle Bestätigung von oben vor, aber andererseits haben schon zwei Reporter angerufen, die wissen wollten, ob Paul tatsächlich zu PAM übergewechselt sei. Es scheint sich also nicht nur um ein Gerücht zu handeln.”
“Vermutlich nicht.” Samantha fiel es schwer zu glauben, dass ihr Boss von einem Tag zum anderen die Firma gewechselt hatte.
“Und was wird nun aus unserer Abteilung?”
“Keine Ahnung!” Sie öffnete ihren Aktenkoffer und entnahm ihm einige Ordner. “Schließlich arbeite ich hier ja nur”, fügte sie ironisch hinzu.
Henry tat ihre Äußerung mit einer eleganten Handbewegung ab. “Was ich meine, ist … wer glaubst du, wird Pauls Nachfolger?”
“Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?”, fuhr sie ihn an, lächelte dann aber entschuldigend. “Tut mir Leid, Henry, ich muss die Neuigkeit erst verdauen. Und was Pauls Nachfolge betrifft, so brauchen wir uns darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Das ist Sache des Vorstands. Ich denke, man wird jemanden neu einstellen.”
“Möglich.” Henry wiegte zweifelnd den Kopf. “Ich halte es jedoch für wahrscheinlicher, dass einer aus unserer Abteilung nachrückt. Übrigens eine gute Gelegenheit”, er lächelte breit,
“entsprechende Wetten
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