Du bist in meinen Traeumen
allzu viele Probleme. Dass ihr beide verrückt nacheinander seid, konnte jeder sehen. Was hält euch davon ab, zu he iraten und eine glücklich Familie zu werden?”
“Du … du hast nicht verstanden!” Samantha tupfte mit dem Taschentuch die erneut aufsteigenden Tränen ab. “Verflixt… ich bin doch sonst nicht so weinerlich”, sagte sie hilflos. “Ich weiß selbst nicht, was ne uerdings mit mir los ist.”
“Das sind die Hormone”, klärte Edwina sie auf. “Und jetzt sag mir, was ich nicht verstehe. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass es für alles eine Lösung gibt.”
Doch nachdem Samantha ihr die genaue Situation geschildert hatte, war auch Edwina etwas ratlos.
“Nun, am besten gehst du jetzt Schritt für Schritt vor”, sagte sie schließlich. “Und natürlich muss Matt es erfahren, da bin ich ganz deiner Meinung. Deshalb solltest du als Erstes ein langes Gespräch mit ihm führen.”
“Wie denn? Der verdammte Kerl ist Tausende von Meilen entfernt in New York! Und es handelt sich ja wohl kaum um etwas, das man jemandem mal eben kurz am Telefon mitteilt”, gab Samantha zu bedenken, die sich mittlerweile wieder gefangen hatte.
“Das schon, aber…”
“Tatsache ist doch, dass unsere Affäre mehr oder weniger vorbei ist. Außerdem ist Matt an keiner dauerhaften Beziehung interessiert, daran hat er von Anfang an keinen Zweifel gelassen.
Ich wage mir gar nicht auszumalen, wie er reagiert, wenn ich ihm sage, dass ich schwanger bin. Womöglich glaubt er, ich versuche ihn zu erpressen, damit er mich heiratet.”
“Was heißt hier erpressen?”, empörte sich Edwina. “Er muss ebenfalls seinen Teil der Verantwortung übernehmen.
Schließlich gehören zwei dazu, um ein Baby zu zeugen.”
Samantha schüttelte den Kopf. “Wir sollten den wichtigsten Punkt nicht aus den Augen verlieren. Wenn ich Matt von dem Baby erzähle, wird man mir in der momentan laufenden Übernahmeschlacht Befangenheit unterstellen, und ich muss meinen Job kündigen. Verschweige ich jedoch, von wem das Kind ist, kann ich auf meinem Posten bleiben und bin zumindest finanziell abgesichert, was für eine unverheiratete Mutter wichtiger als alles andere ist. Kurz gesagt, es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Ich sage es Matt, verliere meinen Job und bin von Matt finanziell abhängig. Oder ich halte den Mund, mache weiter meinen Job und bleibe unabhängig.”
7. KAPITEL
Wie in letzter Zeit so üblich, stürmte Samantha am nächsten Morgen wieder völlig abgehetzt aus dem Haus.
Bisher hatte sie sich nicht erklären können, weshalb sie neuerdings so schwer aus dem Bett kam. Seit gestern war das anders. Falls diese sonderbare Lethargie tatsächlich eine Begleiterscheinung ihrer Schwangerschaft war, konnten die nächsten sieben Monate ja heiter werden.
“Tut mir schrecklich leid, Joe, dass ich schon wieder zu spät dran bin”, entschuldigte sie sich atemlos, als sie ins Taxi stieg.
“Ich weiß auch nicht, warum ich seit kurzem ständig verschlafe”, fügte sie der Höflichkeit halber hinzu.
“Solche Phasen hat jeder von uns.” Der Fahrer lächelte ihr im Rückspiegel verständnisvoll zu. “Ich wohne draußen in Essex und muss sehr früh los, um nicht in den Pendlerverkehr zu geraten. Meine Frau sagt immer …”
Taxifahrer sind wohl auf der ga nzen Welt gleich, dachte Samantha belustigt. Wenn sie erst einmal zu reden anfangen, kann niemand sie mehr bremsen. Am besten war es wohl, sich mit geschlossenen Augen zurückzulehnen und Joes Monolog über sich ergehen zu lassen.
Im Übrigen war sie nach dem Gefühlsaufruhr von gestern innerlich noch zu aufgewühlt, um sich, wie sonst auf der Fahrt ins Büro, ihren Terminkalender vorzunehmen. Sie hatte sich ja noch nicht einmal aufraffen können, einen Blick in die Zeitungen zu werfen, obwohl es sonst das Erste war, was sie morgens tat. Andererseits würde keine Zeitungsnachricht je so nachhaltig ihr Leben verändern wie die “Neuigkeit” von gestern.
Nicht auszudenken, wie sie den Tag ohne Edwina
überstanden hätte, die sich als wahrer Fels in der Brandung erwiesen hatte. Ein Glück, dass es Schwestern gab!
Resolut hatte Edwina im Restaurant darauf bestanden, sie nach Hause zu begleiten. “Also wirklich, Sam! Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich jetzt allein lasse!”
Sie fuhren im Taxi zu Sams Wohnung. Dort angekommen, marschierte Edwina schnurstracks in die Küche und kochte erst einmal Tee.
“Danke, dass du dich so lieb um mich kümmerst”,
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