Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
Vom Netzwerk:
um eine Kurve bog, entdeckte er den Mann etwa fünfzehn Schritte vor sich. Er war schnell unterwegs, schien aber sein rechtes Bein stärker zu belasten als das linke. Thomas legte noch einen Zahn zu, ohne auf die Zuhälter und Bordellbesitzer zu achten, die ihm aus der Dunkelheit böse Blicke zuwarfen.
    Der Mann wechselte die Richtung und lief in ein Bordell. Thomas zögerte nur einen Moment, ehe er ihm folgte. Als der Mann durch eine Tür am Ende eines Ganges verschwand, rannte Thomas hinterher. Er stürmte durch die Tür, sprintete eine Treppe hinauf und gelangte in einen weiteren von Mädchen gesäumten Gang. Lachend warfen sie ihm Kusshände zu und streckten die Arme nach ihm aus, doch er schüttelte sie ab und konzentrierte sich darauf, den Abstand zwischen dem Mann und sich zu verringern. Der zweite Gang führte zu einem dritten und vierten. Überall waren Mädchen und Sexräume. Der vierte Gang mündete schließlich in einen größeren Raum voller Matratzen, zwischen denen als Raumteiler Laken von der Decke hingen. Einige der Betten waren besetzt. Thomas hörte erschrockenes Kreischen und einen wütenden Schrei. Er sah, wie ein Mädchen und dessen Kunde rasch ihre Blöße bedeckten. Der flüchtende Mann sprang über ihr Bett und steuerte auf eine Tür auf der anderen Seite des Raumes zu.
    Thomas folgte ihm durch ein weiteres Labyrinth aus Gängen und dann mehrere Treppen hinunter. Ein kühlerer Luftzug schlug ihm entgegen. Schließlich sah er am Ende des Tunnels eine Tür. Ein Bordellbesitzer stellte sich ihm in den Weg, aber Thomas schubste ihn einfach zur Seite und stürmte auf die Straße hinaus.
    Der Mann hatte nur noch ein paar Schritte Vorsprung. Inzwischen war deutlich zu sehen, dass er hinkte.
    »Navin!« , rief Thomas. Der Mann wandte den Kopf.
    Thomas steckte seine ganze verbleibende Kraft in die nächsten paar Schritte. Als Navin in Reichweite kam, setzte er zum Sprung an und warf sich auf ihn. Sie gingen beide zu Boden und rollten zwischen ein paar Zuhältern herum, die gerade zusammen einen Joint rauchten. Navin versuchte sich aus der Umklammerung seines Gegners zu befreien, doch Thomas ließ nicht los, sondern schlang die Arme nur noch fester um Navins Körpermitte. Ein Adrenalinstoß schoss durch seinen Körper, und er verspürte plötzlich eine unglaubliche Wut.
    »Was hast du mit ihr gemacht, du Mistkerl? Wohin hast du sie gebracht?«
    Statt seine Frage zu beantworten, rammte ihm Navin den Ellbogen gegen den Kopf. Kurz wurde Thomas schwarz vor Augen, doch der Moment ging gleich vorüber. Als er seinen Griff wieder verstärkte, hörte er ein Stück entfernt laute Rufe und gleich darauf Schritte. Rohit erreichte sie als Erster. Der Außendienstmann zerrte Navin hoch und stieß ihn gegen eine Wand, woraufhin ein CBI-Beamter herbeieilte und ihm Handschellen anlegte.
    Ein anderer CBI-Beamter half Thomas auf die Beine. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Thomas nickte, obwohl er kaum noch Luft bekam und sich fühlte, als hätte er am ganzen Körper Blutergüsse. Während er sich den Staub aus dem Gesicht wischte und zusah, wie die CBI-Leute Navin abführten, trat Rohit mit leicht beschämter Miene auf ihn zu, um ihm zu gratulieren.
    Thomas grinste. »Es war ein gutes Gefühl, das mal wieder zu machen.«
    Rohit runzelte die Stirn. »Mal wieder?«
    »Während meiner Highschoolzeit war ich Cornerback in der Jugendnationalmannschaft.«
    Als Rohit ihn daraufhin fragend ansah, schüttelte Thomas nur den Kopf. »Egal, vergiss es.«
    Die CBI-Mannschaft führte Navin in die M. R. Road und sperrte ihn in einen ihrer Einsatzwagen. Nach einem kleinen Revierkampf mit Inspektor Khan gab der CBI-Chef den Befehl, Navin zum Polizeirevier von Nagpada zu bringen. Jeff Greer schickte währenddessen die Außendienstleute von CASE nach Hause. Er und Thomas fuhren mit Inspektor Khan aufs Revier.
    Unterwegs wandte sich Jeff an Thomas. »Hör mal, ich verstehe ja, warum du das gemacht hast, aber ist dir eigentlich klar, wie gefährlich das war? In diesem Gewirr von Gassen ist überhaupt keine Polizei präsent.«
    Thomas zuckte nur mit den Schultern. »Gegen den Ausgang des Ganzen hast du ja wohl nichts einzuwenden.«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Jeff. »Aber wenn dir etwas passiert wäre, hätte mich das den Kopf gekostet.«
    Thomas sparte sich eine Antwort darauf. »Was ist mit Suchir passiert?«, fragte er stattdessen.
    »Der ist uns entwischt«, sagte Jeff. »Sie sind alle entwischt: Sumeera, Prasad, die

Weitere Kostenlose Bücher