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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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Dunkelheit.
    Sita holte tief Luft und dachte über ihre Idee nach. Der Gedanke daran machte ihr Angst, aber sie sah keine andere Möglichkeit.
    Sie schlich noch einmal in ihr Zimmer, um ihren Mantel zu holen, und kehrte dann in den Club zurück, wo sie vor der Zugangstür zu dem Hohlraum unter der Bühne in die Knie ging und in die Dunkelheit hineinkroch. Sofort knallte sie mit dem Kopf gegen etwas Hartes und stieß einen leisen Schmerzensschrei aus. Nachdem sie die pochende Stelle einen Moment massiert hatte, zog sie die Tür hinter sich zu, die zum Glück weder mit einem Schloss noch mit einem Riegel versehen war. Eine Gummilippe hielt sie an Ort und Stelle.
    Mit eingezogenem Kopf und ausgestreckter Hand tastete sie sich an der Innenseite der Verkleidung entlang, bis sie die erste der runden Plattformen erreichte. Dahinter konnte sie sich verstecken. Wenn Igor oder Alexi merkten, dass ihr Zimmer leer war, durchsuchten sie bestimmt den ganzen Club. Dort, wo sie sich jetzt befand, würde sie nicht zu sehen sein, wenn jemand durch die Zugangstür in den Hohlraum hineinleuchtete.
    Sie faltete ihren Mantel zu einem Kissen und bettete ihren Kopf darauf. Zum ersten Mal, seit sie amerikanischen Boden betreten hatte, schlief sie schnell ein.
    Laute Stimmen ließen Sita hochschrecken. Nicht weit von ihr entfernt wurde ein heftiger Streit ausgetragen. Sie erkannte Alexis Stimme und die undeutliche Sprechweise von Igor, der fast nicht zu verstehen war. Nach kurzer Zeit begann Alexi zu schreien. Sita hörte ein klatschendes Geräusch, das wie eine Ohrfeige klang, und dann lautes Gepolter, als wäre ein Tisch umgefallen. Im Eifer des Gefechts krachte auch etwas Großes, Schweres – vermutlich ein Körper – nicht weit von Sitas Versteck entfernt gegen die Bühne. Der Kampf währte bereits ein paar Minuten, als er abrupt durch das Klingeln von Alexis Handy unterbrochen wurde.
    Die Kämpfenden verschwanden außer Hörweite. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder auftauchten. Sita hörte Schritte näher kommen, gefolgt von undefinierbarem Klappern und Kratzen.
    Sie suchten nach ihr.
    Ihr Herz schlug immer schneller, bis es sich schließlich anfühlte, als würde es ihr aus dem Hals springen. Sie hörte Gläser klirren und die Kühlschranktür aufgehen. Igor stieß einen Schrei aus, als hätte er etwas entdeckt. Sie schnappte nach Luft. Der Wasserkrug war nur noch halb voll. Sie bemühte sich, ruhig zu atmen. Was bewies das schon?
    Schritte näherten sich. Igor sagte etwas. Sita zuckte vor Schreck zusammen, weil seine Stimme so nah klang, als stünde er neben ihr. Sie legte die Handflächen in Gebetshaltung aneinander und sandte lautlos ein Stoßgebet nach dem anderen an Lakshmi.
    Plötzlich knarrte die Zugangstür. Sita hielt den Atem an. Einen Moment später erhellte ein Lichtstrahl die Dunkelheit. Angespannt zählte Sita die Sekunden. Das Licht schwenkte unter der Bühne hin und her, drang aber nicht bis hinter die Basis der Plattform. Sita fragte sich, ob ihre Verfolger wohl in den Hohlraum hineinkriechen würden, doch auf einmal ging das Licht wieder aus, und die Tür fiel zu. Erleichtert atmete Sita aus.
    Später ging die Musik an, und über Sitas Kopf ächzte die Bühne unter den Schritten der Tänzerinnen. Sie zählte vier Mädchen. Eines bezog auf Sitas Plattform Stellung.
    Bald ging es in dem Club zu wie in einem Bienenstock. Die Musik dröhnte, die Bühne bebte und hallte, und gleich daneben schrien und johlten die Männer. Langsam kroch Sita durch den Hohlraum. Als sie die Zugangstür erreichte, ließ sie sich für einen Moment auf die Fersen sinken und versuchte sich die Räumlichkeiten des Clubs ins Gedächtnis zu rufen. Der nächste Ausgang war etwa sieben Meter entfernt. Seitlich von der Bühne verlief ein Gang, der bis zu der Tür führte. Die eigentliche Frage war, ob die Tür bewacht sein würde. Falls ja, wären ihre Fluchtpläne von vornherein zum Scheitern verurteilt. Eines aber machte ihr Hoffnung: Bei der Tür handelte es sich um einen Notausgang.
    Sie wartete, bis die erste Gruppe von Tänzerinnen in die Garderobe zurückkehrte und die zweite auftauchte, um ihre Plätze einzunehmen. Nachdem Sita für einen Moment Hanuman herausgenommen und ihm einen Kuss auf die Stirn gedrückt hatte, verstaute sie ihn in ihrer Manteltasche. Dann holte sie so tief Luft wie noch nie in ihrem Leben und öffnete die Zugangstür einen Spalt weit.
    Sie sah etliche Männer im Profil. Auf ihren Gesichtern spiegelte sich das

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