Du bist mein Star!
wenn man es will?
Und warum hatte Darian überhaupt angerufen? Hatte er die Fotos bereits begutachtet und war zu dem Schluss gelangt, dass sie ihm nicht gefielen?
Nachdem sie beschlossen hatte, ihre Zeit nicht mit sinnlosem Grübeln zu verschwenden, verbrachte Lara einen frustrierenden Vormittag damit, lästige Haushaltspflichten zu erledigen – so konnte sie zu Hause bleiben, ohne den Eindruck zu erwecken, sie würde auf Darian Wildmans Anruf warten.
Der nicht kam.
Um neun Uhr abends war sie gereizt und wütend auf sich selbst und redete sich ein, Darians Schweigen dürfe ihr nichts ausmachen. Natürlich durfte es das nicht. Jake war zu seinen Eltern gefahren, so dass sie ihn nicht zu einer Pizza an der Ecke einladen konnte, und es war schon zu spät, um sich anderweitig zu verabreden. Also gönnte sie sich ein ausgedehntes Schaumbad, ließ aber die Badezimmertür offen für den Fall, dass das Telefon klingelte. Es läutete prompt, als sie bis zum Hals im nach Jasmin duftenden Wasser saß.
Der Anrufbeantworter ist an, sagte sie sich trotzig. Falls Darian wirklich mit dir sprechen will, dann wird er sich wieder melden. Im gleichen Moment kletterte sie bereits aus der Wanne, tropfte den Fliesenboden voll und ärgerte sich über ihre Schwäche.
"Hallo?"
"Lara? Hier ist Darian."
Das wusste sie bereits, er hatte eine Stimme, die man nie vergaß. "Hallo."
"Ich habe Sie hoffentlich nicht gestört."
Manchmal ließen sich Halbwahrheiten nicht vermeiden, insbesondere dann, wenn man nicht wie eine Närrin dastehen wollte. "Eigentlich nicht." Sie beobachtete, wie das Wasser kleine Pfützen um ihre Füße bildete. "Ich habe ein wenig … entspannt." Eine glatte Lüge, denn sie hatte sich noch nie weniger entspannt gefühlt. Allerdings hatte es einen gewissen dekadenten Touch, sich mit ihm zu unterhalten, während sie nackt war, und so bemühte sie sich um einen professionellen Tonfall. "Was kann ich für Sie tun, Darian? Haben Sie die Fotos schon gesehen?"
"Ich bin gerade dabei."
Sein Instinkt hatte ihn nicht getrogen, Lara war einfach sensationell. Einige der markantesten Sehenswürdigkeiten Londons bildeten den Hintergrund für ihre Schönheit und Anmut, mit der sie verträumt lächelnd eine Auswahl seiner Handys präsentierte. Sie schien mit ihrem Liebhaber zu telefonieren. Unter den Bildern würde nur eine einzige Zeile stehen: Wildman: Drückt die richtigen Knöpfe!
Beim Sichten des Materials hatte er starkes Verlangen verspürt. Nachdem er alle Motive betrachtet hatte, hatte er Scott gefragt, ob die Auswahl nicht zu sexy sei.
Scott hatte lediglich die Schultern gezuckt und ihm einen viel sagenden Blick zugeworfen. "Man engagiert kein schönes junges Model, wenn man etwas anderes als Sex verkaufen will, Darian."
Sex verkaufen.
Darian hatte diese Formulierung geschmacklos gefunden, doch das hatte ihn nicht daran gehindert, Laras Nummer herauszusuchen und sie anzurufen.
"Sie sind fabelhaft", versicherte er.
"Das freut mich." Sie wartete. Sie wollte ihn nicht nur wiedersehen, sie musste es sogar, allerdings war sie klug genug, um zu erkennen, dass sich ihm ständig Frauen aufdrängten, und geborene Eroberer wie er schätzten es gar nicht, belästigt zu werden.
"Würden Sie mit mir zu Abend essen?" fragte Darian. "Als Dankeschön für Ihre ausgezeichnete Arbeit."
Beinahe hätte Lara sich erkundigt, ob er immer Leute zum Dinner einlud, die ihren Job gut erledigt hatten, doch sie durfte es nicht riskieren, ihn zu verärgern. Immerhin hatte sie sich nur um den Auftrag bemüht, um Darian näher zu kommen und so viel wie möglich über ihn herauszufinden, bevor sie Khalim informierte.
"Gern", erwiderte sie. "Wann?"
Der menschliche Charakter ist eine sonderbare Sache, überlegte er und verdrängte die aufkeimende Enttäuschung. Er hatte nicht erwartet, dass sie so schnell zustimmen würde, aber warum sollte sie für ihn an Reiz verlieren, nur weil sie keine Spielchen mit ihm trieb?
Frauen machten es ihm immer leicht, deshalb. Hatte er gehofft, ihr Widerspruchsgeist würde ihn zwingen, seine Überredungskünste einzusetzen – und hatte ein Teil von ihm sich nicht bereits auf das Wortgefecht gefreut?
"Ich nehme nicht an, dass Sie morgen Abend Zeit haben, oder?"
Lara bemerkte den leicht reservierten Unterton und erkannte sofort, dass sie zu eifrig geklungen hatte. "Morgen Abend leider nicht."
Darian entspannte sich. Nichts war ernüchternder als eine Frau, die alles stehen und liegen ließ, nur weil sie einen
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