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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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gefeuert.«
    »Nein«, sagt er, »du hast gekündigt!«
    Ich muss wieder lachen. »Auch wieder wahr.«
    »Aber du hast doch nicht im Ernst gekündigt, oder?«
    »Nein, MrJefferson. Bestimmt arbeite ich mit dreißig immer noch für dich.
Wenn
du dann noch lebst.«
    »Hey!« Er schubst mich, und ich stolpere fast in den Bach.
    »Du Mistkerl!«, quietsche ich und schubse ihn zurück.
    Wir gehen ein Stück weiter, und er wiegt mich in falscher Sicherheit, bevor er mich wieder schubst.
    »Johnny!«
    Er legt den Arm um meine Schultern und zieht mich in einer herzlichen Umarmung an sich.
    »Und wer soll mir dann 10   000 Dollar bei der Autoversicherung sparen, wenn du gehst, hm?«
    Er lässt mich los, und ich sehe ihn überrascht an. Das hab ich ihm auf der Fahrt nach Big Sur erzählt, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir zugehört hat, geschweige denn, dass er sich erinnert.
    »Wollen wir langsam zurückgehen? Es wird dunkel«, meint er.
    Während ich meine Kochkünste ausprobiere, macht er wieder Feuer im Kamin. Ich gieße ein bisschen Olivenöl in eine Bratpfanne und fange an, Zwiebeln in Stücke zu schneiden, die ich nach und nach in die Pfanne werfe.
    »Was gibt’s denn?« Johnny kommt in die Küche, als ich gerade noch eine Handvoll Zwiebeln in das inzwischen rauchende Olivenöl fallen lasse.
    »Nudeln mit Tomaten und Zwiebeln«, erkläre ich.
    Er wirft einen Blick in die Pfanne, deren Inhalt in Flammen zu stehen scheint.
    »O nein!«, rufe ich erschreckt aus.
    »Es ist zu heiß«, bemerkt er und nimmt die Pfanne vom Herd, um das verkohlte Gemüse in den Müll zu werfen. Er wischt die Pfanne mit Küchenpapier aus und stellt sie mit frischem Olivenöl auf die Flamme zurück.
    »Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst«, sage ich mit einem sarkastischen Unterton. Dann schnappe ich mir noch eine Zwiebel und fange an, sie klein zu schneiden.
    »Muss ich ja meistens auch nicht, aber du richtest hier ja ein ganz schönes Desaster an. Rück rüber« Er nimmt mir das Messer aus der Hand und schiebt mich zur Seite.
    »Hey!«, schreie ich auf.
    Er fängt an, die Zwiebel in sehr feine Scheiben zu schneiden.
    Jetzt bin ich beeindruckt. »Wo hast du das denn gelernt?« Die einzelnen Zwiebelscheiben sind so dünn, dass ich praktisch durchgucken kann.
    »Hat meine Mum mir beigebracht.« Er hält inne. Seine Hände zittern.
    »Wann denn, wie alt warst du da?«
    »Zwölf. Ein Jahr, bevor sie gestorben ist«, erklärt er und wirft mir einen Blick zu. »Sie wollte mir beibringen, für mich selbst zu sorgen, bevor ich zu meinem nichtsnutzigen Dad ziehe.« Sein Tonfall bleibt unbeschwert. »Weißt du was? Setz dich doch einfach ins Wohnzimmer, und ich mach das hier fertig.«
    Ich sehe ihn amüsiert an. »Ganz schön häuslich, Johnny Jefferson.«
    »Findest du, Meg Stiles?«
    »Ich wusste gar nicht, dass du meinen Nachnamen kennst«, kommentiere ich.
    »Natürlich kenne ich deinen Nachnamen, Nutmeg! Meine Güte, für was für eine Sorte Chef hältst du mich eigentlich?«
    »Entschuldige«, sage ich beschämt.
    »Jetzt geh schon.« Er deutet mit dem Messer in Richtung Wohnzimmer.
    Ich gehorche, setze mich auf den Teppich vor dem Kamin und lehne mich mit dem Rücken ans Sofa. Johnny folgt mir eine Viertelstunde später, und ich mache Anstalten, mich zu erheben.
    »Sollen wir uns nicht gleich hier hersetzen?«, schlägt er vor.
    »Ja, warum nicht?« Ich setze mich wieder hin.
    »Ich bin übrigens ein mieser Chef.« Er reicht mir meinen Teller. »Ich hab dir nicht mal was zu Weihnachten geschenkt.«
    »Du musstest mir auch nichts schenken«, erkläre ich ihm. »Ich hab dir ja auch nichts geschenkt.«
    »Ja, aber das ist auch nicht nötig. Ich bin dein Chef. Ich hätte dir was besorgen sollen.«
    »Ist nicht schlimm.«
    »Ich mach’s wieder gut«, verspricht er.
    »Lass dich nicht wieder so hängen, das reicht mir als Geschenk.«
    Er grinst mich an. »Du bist echt süß, Nutmeg.«
    Ich balanciere meinen Teller auf dem Schoß, wickle ein paar Spaghetti auf meine Gabel und bemühe mich dabei, keine Soße zu verspritzen.
    »Schmeckt richtig gut«, lobe ich ihn. »Deine Mum hat dir was Gutes beigebracht.«
    Er lächelt und sieht ins Feuer.
    »Was hat Christian damit gemeint, als er dich Johnny Sneeden genannt hat?«, frage ich vorsichtig.
    Es dauert eine Weile, bis er antwortet. »Der Familienname meiner Mutter war Sneeden. Ich hab meinen Namen in Jefferson geändert, als ich bei meinem Dad eingezogen bin. Er hieß so«,

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