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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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erläutert er. »Sie haben nie geheiratet. Mum hat Dads Namen nicht mal auf der Geburtsurkunde angegeben.«
    »Ach so«, sage ich betreten. »Na ja, Jefferson klingt jedenfalls cooler … «
    »Mmmh«, stimmt er zu. Er starrt noch immer in die Flammen.
    »Du fühlst dich deswegen schuldig.« Das ist keine Frage. »Aber ich bin sicher, sie würde es verstehen.«
    Er schiebt die Spaghetti auf seinem Teller rum. »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Was war sie denn für ein Mensch?«, frage ich vorsichtig.
    »Weiß ich gar nicht so richtig. Für mich war sie halt meine Mum. Ich weiß, dass sie mich geliebt hat. Und ich weiß, dass es ihr wehtun würde, mich so zu sehen. Sie hat mich immer davor gewarnt, so zu enden wie mein Dad.«
    »Und wie war der?«
    »Alkohol, Drogen, Frauen … « Er wirft mir einen Blick zu.
    Ich sage nichts.
    »Genau.« Er stellt seinen nur halb leergegessenen Teller zur Seite.
    »Warum gehst du mit so vielen Frauen ins Bett?« Die Frage rutscht mir raus, noch bevor ich mich entscheiden kann, ob es überhaupt gut ist, das zu fragen.
    »Warum nicht?« Er zuckt mit den Schultern.
    Ich wende meine Augen von ihm ab. »Ich verstehe nur nicht, wie du das kannst.«
    »Es ist bloß Sex, Nutmeg.« Er streift mich mit einem Blick.
    »Aber wie schaffst du es, die Distanz zu halten?« Ich runzle die Stirn, weil ich es nicht begreife.
    »Wieso? Kannst du das nicht?«, fragt er. Dann verdreht er die Augen nach oben und fügt hinzu: »Blöde Frage.«
    »Nein, im Ernst«, sage ich. »Ich finde, Sex sollte was bedeuten.«
    »Klar findest du das.«
    »Du hältst mich für naiv.«
    »Hab ich das etwa gesagt?«
    »Hättest du aber genauso gut tun können.«
    »Ich finde dich süß«, fährt er fort. »Ich glaube, du siehst das Leben durch eine rosarote Brille.«
    »Ich bin nicht so unschuldig, wie ich aussehe.« Jetzt werde ich langsam ein bisschen sauer.
    »Okay … «, sagt er. Er verschränkt die Beine und starrt ins Feuer. Offensichtlich ist er anderer Meinung.
    »Bin ich wirklich nicht!«, beharre ich. »Aber egal, es geht gar nicht um mich. Ich will dich verstehen.«
    »Warum denn?«
    »Ich weiß nicht.« Ich wende meinen Blick ab. »Ich will es einfach. Also, mit wie vielen Frauen hast du geschlafen?«
    Er lacht. »Also hör mal. Das sag ich dir nicht.«
    »Warum nicht? Kannst du dich etwa nicht erinnern?«, provoziere ich ihn.
    »Kann ich tatsächlich nicht«, gibt er schnoddrig zurück. »Und selbst wenn ich’s könnte, würde ich’s dir nicht sagen.«
    »Hm, kannst du denn sagen, mit wie vielen Frauen du
bedeutungsvollen
Sex hattest?«
    »Das ist leicht. Mit keiner.«
    Ich sehe ihn ungläubig an. Er hält meinem Blick ruhig stand und erklärt dann: »Du kannst keinen Sex haben, der was bedeutet, wenn du dich noch nie verliebt hast, oder?« Er nimmt ein Glas Wasser, das neben ihm steht, trinkt, und stellt es mit angewiderter Miene wieder weg. »O Mann, wie mir der Whisky fehlt.«
    Ich überhöre seine Äußerung. Ich bin nämlich immer noch absolut verblüfft. »Du warst noch nie verliebt?«
    »Nein.«
    »Stimmt das?«
    »Wieso sollte ich lügen?«
    »Du bist mit all diesen Frauen zusammen gewesen, und hast dich nicht in eine
einzige
verliebt?«
    »Nein.«
    »Aber was war mit Serengeti?«
    »Nein.«
    »Und was war mit … der Freundin von Christian?«, frage ich zögernd.
    »Nein.«
    »Hattest du denn wenigstens eine Jugendliebe?«
    »Nein, Nutmeg, nein, nein, nein!« Er wirft die Arme hoch. »Ich war noch
nie
verliebt.«
    »Schon gut, schon gut!« Pause. »Das ist echt traurig.«
    Er lacht. »Meine Güte, Mädchen, wenn
ich
deswegen nicht traurig bin, brauchst du es doch auch nicht zu sein.« Er steht auf und bückt sich wieder, um seinen Teller vom Fußboden aufzuheben. Dann streckt er die Hand nach meinem Teller aus und bringt sie beide in die Küche.
    Ich kann nicht fassen, dass er sich noch nie verliebt hat. Vielleicht schaffe ich es ja, dass er sich in mich verliebt? Ja! Genau das werde ich tun.
    Ha!
    Einen Augenblick später kommt er zurück.
    »Hey, ist dir eigentlich klar, dass heute Silvester ist?«, frage ich plötzlich.
    »Im Ernst?«
    »Was wollen wir machen?«
    »Uns besaufen? Scherz. Wollen wir ins Dorf gehen?«, schlägt er vor.
    Ich rutsche unbehaglich auf dem Boden rum. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre.«
    »Wieso nicht? Nutmeg, ich geh schon nicht in den nächsten Pub und lasse mich mit Tequila volllaufen.«
    »Nein, weiß ich ja.« Ich zucke die Achseln.
    »Weißt du

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