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Du bist mein Stern

Du bist mein Stern

Titel: Du bist mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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musst es einfach anklicken, damit fügst du es Johnnys Seite hinzu. Ich wette, sein Keuschheitsfaktor ist super niedrig.«
    Zehn Minuten später beende ich das Gespräch. »Ich muss jetzt Schluss machen. Ich muss noch was tun.«
    Sie seufzt. »Ich kann immer noch nicht fassen, dass du dir diesen Job geangelt hast, du Glückspilz. Ich wette, du bist in Wirklichkeit in Kroatien im Urlaub oder irgend so was und tust nur so, als würdest du für Johnny Jefferson arbeiten.«
    Ich lege lachend auf und wende mich wieder Johnnys Facebook-Seite zu. Im gleichen Moment gehen zwei weitere »Piraten«-Anfragen ein und ein Angebot, Johnny einen Drink zu spendieren. Moment mal – ich sehe genauer hin –, er ist schon über siebentausendmal zum Drink eingeladen worden. Was das jetzt wieder zu bedeuten hat? Nein, ich kann Bess nicht schon wieder anrufen. Ich schreibe ihr später eine E-Mail.
    Ich beginne damit, Leute anzustupsen, lasse das dann aber schnell wieder. Solches Verhalten ermutigen wir besser gar nicht erst. Hat Johnny nicht auch so schon genügend Frauen »angestupst«?
    Ich höre, wie die Haustür ins Schloss fällt, stehe auf und spitze die Ohren, um zu hören, ob Johnny nach Hause gekommen ist. Ja, ist er.
    »Hi.« Ich stecke meinen Kopf zur Bürotür raus und lächle ihn an.
    »Hi.« Er lächelt zurück. Dann taucht Serengeti hinter ihm auf.
    »Hallo!«, sage ich fröhlich. »Wie geht es dir?«
    »Gut. Wo ist Footsie?«, fragt sie.
    Äh, oh! Ja, wo ist eigentlich Footsie? Gestern war sie noch hier. Die arme Rosa hat darüber geklagt, dass sie saubermachen musste, nachdem ich ihn am Donnerstag zum Schlafen in die Küche gesperrt habe. Am Freitagmorgen hat Rosa schon gearbeitet, als ich runterkam, was ein bisschen ungehörig von mir war, aber ich hatte mir am Abend davor ungefähr zehn von diesen kleinen roten Drinks genehmigt. Jedenfalls hab ich das Wollknäuel gestern Abend zum Schlafen in die Waschküche gebracht.
    »Ich hol ihn schnell, soll ich?« Ich lächle und versuche zu kaschieren, dass ich mich jetzt schon seit zehn Stunden nicht mehr um ihren Fiffi gekümmert habe.
    Sie antwortet nicht. Also eile ich an ihr vorbei in Richtung Waschküche. Als ich die Tür öffne, sticht mir der Gestank in die Nase.
    Oh, Scheiße!
    Im wahrsten Sinne des Wortes.
    »War er etwa die ganze Nacht hier drin?«, fragt Serengeti entsetzt hinter mir.
    »Ähm … «
    »Stimmt doch, oder?« Sie drückt sich an mir vorbei in den Raum. Footsie dreht fast durch vor Freude.
    »Tut mir leid«, sage ich und meine es auch wirklich so, als ich sehe, wie heilfroh das Vieh ist, endlich Gesellschaft zu bekommen.
    »Ja, das sollte es auch!«, schimpft sie wütend. »Armes, armes Baby!«
    »Ist doch nur ein Hund«, wirft Johnny hilfreich ein.
    »Nur ein Hund?
Nur
ein Hund, Johnny?«
    »Okay, okay. Aber jetzt geht’s ihm doch wieder gut«, beruhigt Johnny sie, bevor er mich diskret ansieht und dabei die Augen verdreht.
    Meine Schuldgefühle lösen sich sofort in Luft auf und werden durch Schadenfreude ersetzt. Ich kann nicht fassen, dass er sich ständig bei mir über seine Superpromi-Freundin lustig macht.
    Nachdem ich den Tag mit Lesen und E-Mails-Schreiben an Freunde in England vertrödelt hab, kommt Johnny am Abend ins Büro.
    »Hast du mein Motorrad gefunden?«, fragt er.
    »Ja! Samuel hat es abgeholt. Ich hoffe, das ist okay … «
    »Ja, ja, alles cool.«
    »Johnny«, unterbricht Serengeti, »können wir irgendwas zu essen bekommen? Ich hab einen Riesenhunger.«
    »Klar. Hat Rosa irgendwas vorbereitet?«, wendet Johnny sich an mich.
    »Ja, Chili con Carne, glaube ich. Soll ich es aufwärmen? Dann ist es in zehn Minuten fertig.«
    »Prima.«
    Vierzig Minuten später stehe ich immer noch allein in der Küche. Ich musste die Herdplatte schon runterdrehen und rühre ständig den Topfinhalt, weil ich Sorge habe, dass er bald nicht mehr schmeckt.
    »Ich fürchte, das mit dem Chili müssen wir abblasen«, verkündet Johnny, als er endlich auftaucht. »Serengeti möchte lieber auswärts essen.«
    »Im Asia de Cuba«, sagt sie, als sie hinter ihm in die Küche tritt.
    »Okay.« Ich behalte einen fröhlichen Ton bei.
    »Und zwar drinnen«, fügt Serengeti hinzu, während sie mir Footsie vor die Füße wirft. »Am Fenster.«
    »Oh.« Jetzt verstehe ich erst. »Soll ich euch einen Tisch reservieren?«, frage ich.
    »Äh,
ja
… «, erwidert sie und betont dabei das ›ja‹ so, dass klar wird, dass sie mich für einigermaßen unterbelichtet

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