Du bist mein Stern
eine Zigarette an, und ich werfe ihm einen verstohlenen Seitenblick zu.
»Und, Meg?« Johnny sieht mich an und bläst den Rauch aus dem Mundwinkel. »Wärst du jetzt lieber auf einem Kylie-Konzert?«
Ich lache ein bisschen zu laut. Er grinst mich an. O Gott, ich finde ihn toll.
Er wirft seine Kippe auf den Boden und tritt sie aus.
»Bin in einer Sekunde zurück«, sagt er.
Christian schließt die Lücke zwischen uns. Ich atme tief ein.
Zehn Minuten später ist Johnny noch immer nicht zurück, und ich kann nicht mehr klar denken. Die Lichter auf der Bühne sind ausgegangen, und die Mädchen im Publikum haben angefangen zu kreischen. Die Jungs von der Band gehen an uns vorbei auf die Bühne und nehmen ihre Plätze ein. Dann taucht Johnny, die Gitarre auf dem Rücken, neben mir auf.
Ich beobachte ihn in der Dunkelheit, während ein Tontechniker den Verstärker an seine Gitarre anschließt und ihm sagt, dass er jetzt rausgehen kann.
»Viel Glück, mein Freund«, sagt Christian.
»Ja, viel Glück«, wiederhole ich wie ein Echo.
»Danke, Kumpel«, sagt er zu Christian. Dann sieht er mich an. »Cheers, Kleines.«
Das Tosen der Menge ist ohrenbetäubend, als Johnny auf die Bühne springt und im gleichen Moment einen seiner Hits anstimmt.
»Geil, was?«, ruft Christian über die Musik hinweg. »Das alles von so nah sehen zu können?«
»Ja, Wahnsinn!«, schreie ich zurück.
Die Halle ist dunkel und schäbig, Kunstnebel hängt in der Luft. Das Publikum besteht aus Leuten, die die Karten gewonnen haben, und Presseleuten, und ich gehe ein paar Schritte nach links, damit ich einen Blick auf sie werfen kann. Die Fans sind außer Rand und Band und springen alle gleichzeitig auf und ab. Ein Hochgefühl durchflutet mich, als mir langsam bewusst wird, wo ich hier eigentlich bin. Ich hab ein riesen, riesen Glück. Ich will nie wieder aufhören, für Johnny zu arbeiten. Ich werde mich sogar so doll für ihn ins Zeug legen, dass er sich fragen wird, wie er jemals ohne mich ausgekommen ist.
Nach zwei Songs wendet mein Boss sich an die Menge. Er sagt ihnen, dass er jetzt mal was Ruhigeres spielen wird. Die Mitglieder der Band legen ihre Instrumente ab und verlassen die Bühne, und ein Roadie bringt Johnny einen Barhocker. Er setzt sich darauf und fängt an, an seiner akustischen Gitarre zu zupfen. Das Publikum wird still. Ich erkenne den Song sofort wieder. Es ist der, den er im Studio für mich gesungen hat. Seine Stimme erfüllt den Raum, und ich starre ihn an, versuche ihn nur durch meine Willenskraft dazu zu bringen, mich hinter der Bühne anzusehen.
»Guck dir die an!«, sagt Christian neben mir. Er ist zu mir rübergekommen, damit er das Publikum auch sehen kann.
»Die beiden jungen Ladys da in der ersten Reihe«, sagt er, neigt seinen Kopf ganz nah zu mir rüber und zeigt auf sie.
Ich reiße meinen Blick von Johnny los, folge Christians Finger und erkenne sofort, wer gemeint ist. In der Mitte der Reihe stehen zwei superhübsche junge Mädchen und starren fasziniert zu Johnny hoch. Die eine hat lange, dunkle, gewellte Haare und trägt ein tief ausgeschnittenes Top, das ihr üppiges Dekolletee bestens zur Geltung bringt, die andere ist blond und hat einen niedlichen Strubbelkopf.
Meine Augen wandern zu Johnny zurück. Er hält den Blick gesenkt, während er auf seiner Gitarre spielt. Ich spüre eine Welle der Erleichterung, aber dann schaut Johnny plötzlich geradewegs diese Mädchen an, während er singt.
Eifersucht bohrt sich in mich hinein wie ein Stachel, als ich wieder zu Johnny hinsehe und er genau in dem Moment seine Augenbraue hochzieht und dabei die Mädchen anschaut. Ich möchte gar nicht wissen, an welcher von beiden er wohl mehr Interesse hat. Und dann dämmert es mir langsam, dass ihm wahrscheinlich beide gefallen.
Ich drehe mich Christian zu und versuche ganz lässig zu klingen: »Ich wette, Johnny hätte nichts dagegen, sie in seinen McLaren F 1 zu kriegen.«
Christian lacht. »Das Gleiche hab ich auch gerade gedacht. Und da! Siehst du den Typen da drüben? Ich wette um eine Tüte Süßigkeiten mit dir, dass Johnny ihm ein Zeichen gibt, den beiden Tussis Einlasskarten für die Aftershow-Party zu bringen, noch bevor der nächste Song anfängt.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich diese Wette annehmen will«, erwidere ich. Mir ist plötzlich ganz flau im Magen.
»Es geht doch nur um eine Tüte Bonbons, Meg. Jelly Belly Beans, um genau zu sein. Und die teile ich auch mit dir.«
»Okay.« Ich zwinge
Weitere Kostenlose Bücher