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Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Titel: Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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hageren Schwuliboy in die Manege vor dem Umkleideraum.
Schwuliboy verbiegt sich gekonnt nach allen Richtungen, versucht den Zuschauern, die fast nur aus Männern bestehen, so richtig einzuheizen. Aber auch einige Frauen fühlen sich zu diesem Ort des Lasters hingezogen und feuern Schwuliboy laut kreischend an.
„Schwuliboy! Schwuliboy! Zeig, was du drauf hast.“
Und Schwuliboy zeigt, was er drauf hat.
Dann stolziert Nico, der Angeber, ins Scheinwerferlicht und fängt sofort an, mit seinem haarigen Affenkörper zu protzen. Gekonnt verrenkt er seine langen, schmalen Gliedmaßen, während Schwuliboy sich eine Pille nach der anderen einwirft und jedes Mal ein kicherndes „Uuch“ von sich gibt.
Martin, der Bhagwanverehrer, hat dann einen eher verhaltenen, aber wirkungsvollen Auftritt. Das Publikum klatscht euphorisch.
Nun wird es ernst. Bob ist an der Reihe. Doch wohin ist seine Begeisterung. Sein zur Schau gestelltes Ichkannalles. Ihm wird ganz flau im Magen. Er fühlt sich wie ein Verurteilter, der in eine Zirkusarena gestoßen und von einer heißhungrigen Löwenschar erwartet wird.
Was hatte der wuchtige Kerl gesagt? Seele in Eisschrank packen.
Bob vergisst sein Leben, sich selbst. Splitternackt, schutzlos, tritt er durch das Tor zur Hölle. Er versucht, an nichts zu denken, verrenkt seine Gliedmaßen, kratzt verzweifelt all seinen Charme zusammen, lächelt in die offenen Klappen, hinter denen die Geiltiere stehen und ihre Riemen massieren. Sein Stöpsel ist zu seinem Leidwesen klein und eingelaufen, was bei solch einem Kampfauftritt ja auch kein Wunder ist.
Die Show - Einlagen dauern fünf Minuten. Doch Bob hat bereits nach kurzer Zeit das Gefühl, als tanze er hier schon seit Stunden seinen Überlebenstanz.
„He, Bob. Massier deinen Schwengel.“ Schwuliboy lässt ein lautes „Uuch“ hören. „Das bringt die Leute in Schwingung. Und fass ab und zu in deine Haare. Ja, ja, so. Das hat was Animalisches.“
Bob massiert und massiert, schüttelt seine rote Mähne, mal nach hinten, mal nach vorn, nach rechts, nach links, greift ab und zu kokett wie eine Diva in seine Locken und oh, Wunder, sein Schwanz richtet sich wieder auf.
Bob fühlt sich als Star im Rampenlicht, stellt sich in Pose, massiert, tanzt, vergisst Zeit und Raum. Er ist der Mann, der sein Bestes gibt. Der weiß, worauf es ankommt. Der Mann, der seine Seele in den Eisschrank gepackt hat. Ha!
Da stürmen plötzlich zwei Schwarze in die Manege und zücken ihre Fotoapparate. Bob lächelt geschmeichelt. Massiert weiter. Schüttelt weiter sein Haar. Tanzt.
„Geile Fotos. Die hängen wir an der Kasse aus. “
Die Männer verschwinden.
Endlich ist es vorbei. Erschöpft sinkt Bob auf den Boden des Umkleideraumes.
„Wenn du hier arbeiten willst“, sagt Nico, der Angeber, „musst du mich ganz genau beobachten und meine Figuren einstudieren. So war das nix.“
„Und was das Wichtigste ist“, grinst Schwuliboy matt, während er in den Pornoheften blättert, „du musst oft in die Solobox gerufen werden. Das bringt die Kohle.“
„Auch für den Chef.“ Nico lacht. Er wird gerade verlangt.
Die Solobox befindet sich hinter einem grauen Vorhang, dem Bob bisher keine Aufmerksamkeit gewidmet hatte.
Die Klappen öffnen sich. Bob muss wieder tanzen. Nach den fünf Minuten legt er sich flach auf den verpissten Fußboden. Ihm ist alles egal. Er will nur noch schlafen. Ihm ist, als hätte er hundert Jahre nicht mehr geschlafen.
Nico kommt hinter dem Vorhang hervor, schwenkt 50 Eier.
„Martin, du wirst verlangt“, sagt er mit einem verächtlichen Blick auf Bob. „Die Edelmiezen wollen jetzt dich. Sind nur am Schwärmen.“
Martin, der Bhagwanverehrer, tänzelt schwänzelnd hinter den Vorhang.
Woher die nur das Stehvermögen haben, denkt Bob erstaunt, er würde bestimmt keinen mehr hochbringen. Jedenfalls nicht heute. In diesem Moment wird sein Name aufgerufen. Wenn Martin heraus kommt, muss er beweisen, was er drauf hat. Mist. Aber vielleicht erwartet ihn hinter dem geheimnisvollen Vorhang ja auch eine geile Edelmieze, die ihn wieder zum Leben erweckt. Kann ja sein. Doch vorerst geht es wieder ans Tanzen.
Als Bob den Vorhang zur Seite schiebt, erblickt er ein kleines nacktes Männlein mit ängstlich gierigen Augen und zusammengepressten Schenkeln.
„Blas mir einen“, flüstert es.
Vor Schreck geht Bob rückwärts, stolpert, verheddert sich in dem grauen Vorhang, braucht eine Weile, bevor er wieder in dem stinkenden Umkleideraum steht.

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