Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)
sich zu verabschieden. Das sah ihm ähnlich. Und Erwin war auch nicht da.
„Wo ist Erwin“, fragte sie enttäuscht.
„Er kann nicht kommen.“
„Bestimmt hat er Wichtigeres zu tun“, sagte Else. „Wo er doch jetzt wochenlang die ganze Arbeit alleine bewältigen musste.“
„Kommt, wir fahren.“
Nobert zog Lily schnell mit sich. Im Auto plapperte er unentwegt von seiner großen Liebe zu ihr, seiner Sehnsucht, seinem unbändigen Verlangen. Immer wieder versuchte er, Lily zu berühren.
„Nun lass es aber gut sein“, wurde es Else, die auf dem Rücksitz hinter ihm saß, zuviel. „Konzentriere dich lieber auf die Fahrt. Ihr habt doch noch genug Zeit, euch auszutauschen.“
„Das sind die Entzugserscheinungen. Sorry, Else.“ Besitz ergreifend legte Nobert seine Hand auf Lilys Knie.
Erregt und aufgeregt kamen sie nach kurzer Zeit in Elses und Lilys Wohnung an.
Erwin traf eine halbe Stunde nach ihnen ein. Er war doch am Flugplatz gewesen. Allerdings etwas zu früh. So ging er noch eine Runde spazieren. Und weil das Flugzeug ebenfalls etwas zu früh landete, hatte er es verpasst und wieder mal die schlechteren Karten. Seine rote Rose beachtete Lily nicht.
„Ich muss zur Arbeit“, sagte er geknickt. „Ab morgen bist du ja hoffentlich wieder an meiner Seite.“ Er küsste Lily galant die Hand.
„Immer muss er zur Arbeit“, murrte Lily, kaum dass Erwin gegangen war. „Nobert hat sich doch auch frei genommen.“
„Du könntest ruhig etwas mehr Verständnis zeigen“, wies Else Lily zurecht. „Er hat eine verantwortungsvolle Position als Filialleiter der Detektei. Da kann er nicht einfach so kommen und gehen, wie du es gerne hättest. Ich bin müde.“
Else verschwand in ihrem Schlafzimmer.
Lily setzte sich im Wohnzimmer zu Nobert auf die Couch.
„Du darfst mich nie wieder verlassen.“ Nobert küsste und streichelte Lily begehrlich. „Es war ein Albtraum ohne dich.“
„Ich geh mal ins Bad.“ Lily löste sich sachte aus Noberts Umarmung. „Mich etwas frisch machen.“
Nobert folgte Lily auf dem Fuße.
„Ich muss dich berühren. Komm.“
Ungeduldig drängte er Lily zur Wanne. Schob fordernd eine Hand unter ihren Rock. Presste seine Lippen fest auf ihren Mund. Fand schnell den Weg zu ihrer Hitze.
„Dreh dich um“, stöhnte er. „Ich will dich. Jetzt.“
„Hier geht es nicht, Nobs.“ Lily schob Noberts Hand weg. Du weißt doch. Else.“
„Die schläft doch. Komm.“
„Das kann man nie wissen. Wir fahren lieber zu unserem Platz im Plänterwald.“
Lily und Nobert küssten sich an jeder Ampel. Kicherten und lachten übermütig, wenn die Fahrer der nachfolgenden Autos hupten.
Ihr Platz im Plänterwald war besetzt.
„Das sind die Autonutten“, mutmaßte Nobert. „Die haben uns bestimmt vermisst. Und jetzt sind neue hinzu gekommen.“
Sie fuhren weiter. Tief in den Wald hinein. Auf einer kleinen Lichtung stoppte Nobert den Wagen.
„Gerade richtig für uns.“ Nobert ging einmal um den blauen Suzuki herum und öffnete den Kofferraum. „Augen schließen“, sagte er zu Lily. „Überraschung.“
Gehorsam schloss Lily die Augen, öffnete sie erst, als Nobert es befahl, und staunte.
Auf der schon feuchten Wiese lag das auf Holz gemalte Bild. Nobert und sie auf dem runden Bett, schwebend auf einem riesigen Phallus, in dem runden Turmzimmer. In eindeutiger Pose. Über ihnen die verspiegelte Decke, in der sie sich vervielfältigten in ineinander fließenden Konturen. Alles in verschiedenen Rottönen. Nur die Körper auf dem Bett in Weiß. Überstrahlt von einem schwach rötlich goldenem Licht. Vielleicht dem Abglanz des Mondes, der durch das gardinenlose Fenster schimmerte.
Lily stieß einen kleinen Schrei aus. Das konnte, das durfte nicht sein.
„Gefällt es dir nicht?“, fragte Nobert enttäuscht.
„Doch, doch, sehr…“
„Aber…?“
„Ich kenne das Motiv.“
„Du kennst es? Woher denn? Es ist von mir.“
„Ich habe es geträumt.“
„Ich auch. Und danach gemalt.“
„Es ist wunderschön.“ Lily hatte sich wieder gefangen. „Wir werden es in unser Schlafzimmer hängen.“
„Wenn wir eine eigene Wohnung haben.“
Lily und Nobert verlebten eine unvergessliche Frühlingsnacht. Die erste nach neun Wochen Argentinien. Im feuchten, kaum sprießenden Gras. Unter einem sternenlosen Himmel. Einem blassen Mond über dunklen Bäumen.
„Der reinste Wahnsinn“, stöhnte Nobert hemmungslos. „Wie konnte ich nur so lange darauf verzichten. Ich liebe dich,
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