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Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten)

Titel: Du bist schön Marie (Geschichtentrilogie Band 1 Erotische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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verging die Zeit quälend langsam. Nicht einmal nachdenken oder vor sich hinträumen konnte sie. Sie blickte aus dem Fenster und starrte in die Nacht, die heute dunkel und ohne Sterne war. Schöner Abschied. Das.
Endlich war es geschafft. Der Bus hielt vor dem Flughafen. Lily wankte mit den anderen Fahrgästen erschöpft ins Freie. Ihr tat alles weh. Vorsichtig betastete sie ihre Körperteile. Bestimmt war keine Stelle ohne blaue Flecken. Es war 7.15Uhr. Der Flug nach Berlin, natürlich wieder mit Umsteigen in Madrid, war für 15.35Uhr gebucht. Also war noch viel Zeit.
„Ich bin immer noch müde“, gähnte Else. „Bei dem Geholpere konnte man ja kein Auge schließen.“
„Ich, ja“, sagte Karl. „12 Stunden Schlaf reichen mir.“
„Tut euch denn nichts weh?“ Lily verzog gequält ihr Gesicht. „An mir ist keine Stelle ohne blaue Flecken.“
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, spottete Karl. „Was, Else, meine Spuaw.“
„Wenn du es positiv meinst, dann gerne“, sagte Else. „Lasst uns noch ein wenig bummeln. Auf der Herfahrt konnten wir doch gar nichts sehen. Jetzt ist es hier noch schön leer.“
Also schlenderten Else und Lily durch die teuren Geschäftsstraßen, während Karl in einem kleinen Cafe saß und eine nach der anderen qualmte. Vor einem Schmuckladen blieben sie begeistert stehen.
„Schau mal, Else“, staunte Lily, „diese wunderschöne rosa Sau aus Onix.“
Else setzte ihre neue luxuriöse Brille auf.
„Mit sieben süßen Ferkeln“, freute sie sich.
„Da müssen wir rein.“ Lily stand schon in der Tür. „Genau die habe ich gesucht. Aber in Cordoba keine gesehen.“
Doch die süße Schweinefamilie war nur Dekoration und Lily musste sich mit einem einzelnen Schweinchen begnügen. Und dieses kostete sechs Peso. Vier blieben ihr noch.
Else hatten es, wie immer, Ohrringe angetan. Diesmal schwarze Hänger aus Hematiten.
„Aber ich habe leider keine Pesos mehr“, klagte sie.
„Vielleicht hat ja Karl noch welche“, vermutete Lily.
„Kannst du vielleicht bitte mal zu ihm gehen und fragen, ob er mir sie borgen kann, Lily, mein Schatz?“
„Mach ich doch gern.“
Lily fand Karl in dem besagten Cafe, noch immer rauchend.
„Aber gebt nicht alles aus.“ Widerwillig gab Karl Lily die zehn Pesos. „Weiber. Immer müssen sie sich mit Schmuck behängen.“
„Wir sind halt nicht solche Naturschönheiten wie du.“ Lily küsste Karl auf die Wange und stöckelte davon.

Inzwischen war es dreizehn Uhr geworden. Die Iberia hatte jetzt geöffnet. Else, Karl und Lily schoben ihre voll gepackten Wagen zu der Gepäckannahme. Ein junger Mann überreichte Else höflich die Rechnung.
„39 Peso!“, schrie Else entsetzt.
„Wofür denn?“ Karl riss Else die Rechnung aus der Hand.
„Flughafentaxe“, sagte Else tonlos.
Lily lachte laut los. In Karls Gesicht stand die heiße Wut. Else war ganz blass geworden unter ihrer tief gebräunten Haut. Hastig kratzten sie ihre Pesos zusammen. Es waren 26.
„Ich habe noch deutsche Münzen.“ Else schüttelte ihre Münzen aus ihrem samtenen Geldbeutel auf die Ablage. „Vielleicht reichen die ja.“
„Doch der junge Mann am Schalter wollte sie nicht.
„Leider nur Pesos“, sagte er.
„Tausch doch die Münzen bei der Bank ein, Lily“, hatte Else einen Einfall.
Lily eilte zur Bank. Doch dort konnte man nur Papiergeld eintauschen.
„Bringt doch die verdammten Ohrringe wieder hin“, schlug Karl vor.
„Sie hat sie doch schon in den Ohren“, lachte Lily. „Da nehmen sie die doch nicht wieder zurück.“
„Dann versuch es doch mal mit deinem liebreizenden Charme“, lachte Karl frech. „Die argentinischen Männer sind doch alle scharf auf dich, du rote Schönheit.“
„Warum nicht.“
Lily ging wieder zu dem Schalter. In lustigem Kauderwelsch erzählte sie dem jungen Mann von ihrer Unwissenheit im Falle Flughafentaxe, der Schweinefamilie und den Ohrringen, hielt ihm Elses Münzsäckchen vors Gesicht und lächelte ihn verführerisch an. Und, oh, Wunder, der junge Mann ließ sich erweichen, verschmähte die Münzen und überreichte ihr freundlich lächelnd die Tickets.
„Cracias! Muchas cracias.“ Lily umarmte den jungen Mann stürmisch. „Thank you, very much.“
Indessen hatte sich eine lange Schlange hinter Lily gebildet und verfolgte interessiert das Geschehen. Der junge Mann winkte verlegen ab. Die Leute lächelten wohlwollend.
 
    Der Flug war also gerettet. Erschöpft, aber glücklich saßen unsere drei

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