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Du denkst, du weißt, wer ich bin

Du denkst, du weißt, wer ich bin

Titel: Du denkst, du weißt, wer ich bin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Bailey
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stand auf. »Keine Angst. Ich bringe das in Ordnung.« Ich ging zur Tür, als ob ich so eine Art Plan hätte, wobei ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte. Sollte ich mich gegen die Tür werfen oder sie aufreißen und Miranda zu Boden ringen? Und dann? Die Polizei rufen? Verhaften Sie dieses Mädchen augenblicklich. Sie ist ein Persönlichkeitsdieb. Ein Shapeshifter.
    Ich griff nach dem Türknopf – vielleicht um hinauszugehen und Miranda schon im Korridor entgegenzutreten –, aber als ich ihn umschloss, drehte er sich schon in meiner Hand. Dann wurde die Tür aufgestoßen, drückte mich beiseite, und da war Miranda. Ich stellte mich ihr in den Weg, blockierte den Eingang, und stand so nahe bei ihr, dass ich ihren Atem auf meiner Haut spüren konnte – kalt, geruchlos. Schneeatem, dachte ich zitternd.
    »Olive«, sagte sie. »Wie absolut überraschend, dich zu sehen. Mach Platz. Ich bin hier, um Katie zu besuchen.«
    Ich rührte mich nicht vom Fleck. »Sie will dich aber nicht sehen.« Meine Beine waren angespannt und bereit, aber ich wusste nicht genau, wozu. Ich hatte noch nie jemandem wie Miranda gegenübergestanden. Einem Shifter .
    »Sei nicht albern«, blaffte Miranda und schob mich mit überraschender Kraft zur Seite. Ihre dicken Haare schlugen mir ins Gesicht. »Katie ist meine Freundin. Meine beste Freundin. Natürlich will sie mich sehen.«
    Katies Hände zuckten hoch, um ihr Gesicht zu bedecken. »Es tut mir leid, Miranda. Ich sehe so schrecklich aus.«
    »Katie!« Ich wusste, es war nicht richtig, jemanden anzuschreien, der so schwach war, aber das war mehr als frustrierend. » Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist ihre verdammte Schuld, dass du in diesem Zustand bist.«
    Katies Weinen wurde lauter. Sie schob ihre Laken zurück, trippelte ins Badezimmer und verriegelte die Tür hinter sich.
    Miranda versuchte nicht, sie daran zu hindern. Sah nicht einmal hinter ihr her. Stattdessen betrachtete sie mich – ihr Mund lächelte, aber ihr Blick war unbewegt und kalt. »Es ist meine Schuld, sagst du?«, fuhr sie mich an.
    Ich sprang auf, als jemand hinter mir auftauchte und mir die Hand auf den Arm legte. Es war Ami. Sie drückte mich besänftigend. »Pass bloß auf, dass sie dich nicht fertigmacht mit ihren Psychotricks«, murmelte sie. Ich hatte sie nicht kommen sehen, aber ich war so froh, dass sie da war.
    Ami bei mir zu haben, ließ mich gleich tausendmal besser dastehen. »Ich weiß, was du Katie antust«, sagte ich zu Miranda und war zufrieden, wie stark ich mich fühlte. »All diese Wonks in der Schule sind vielleicht blind, aber nicht ich. Ich habe genau gesehen, was du getan hast – du hast sie Stück für Stück auseinandergenommen, während du so getan hast, als wärst du ihre Freundin.«
    Miranda schnipste wegwerfend mit den Fingern. »Weißt du, was dein Fehler ist? Du hast Katie zugehört, sie ernst genommen. Ihr Gehirn ist ausgehungert. Sie ist komplett paranoid. Wahnhaft. Du, ganz besonders du , solltest dich damit auskennen.«
    Mein Kopf hatte wieder begonnen zu pochen.
    »Hör nicht auf sie«, flüsterte Ami. »Wir haben recht mit dieser ganzen Sache. Wir müssen Katie sagen, was wir wissen.«
    Die Tür öffnete sich, und eine Krankenschwester tauchte auf. Die launische. »Was ist denn hier los?«, wollte sie wissen und blickte finster auf das leere Bett. »Wo ist Katie?«
    »Sie hat sich im Badezimmer eingeschlossen, weil die da sie aufgeregt hat.« Miranda zeigte auf mich. »Sie sollte gehen.«
    » Ich? Ich bin nicht diejenige, vor der Katie Angst hat«, feuerte ich zurück. Ich zitterte – vor Wut –, aber ich wusste, dass ich nach außen hin ängstlich wirkte. » Du bist diejenige, die gehen sollte.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, sagte die Krankenschwester knapp. »Miranda ist ein Mitglied des Genesungsteams. Sie hat sich bereit erklärt, bei all den Mahlzeiten neben Katie zu sitzen und sie zum Essen zu ermutigen. Sie ist Katies Idealgewicht-Vorbild.«
    Jetzt blieb mir die Sprache vollkommen weg. Wie konnte irgendjemand Miranda mit einem Vorbild verwechseln?
    Die Krankenschwester warf einen Blick auf ihre Uhr. »Es ist Katies Essenszeit. Du musst jetzt gehen.«
    »Nein, ich gehe nicht«, entgegnete ich. Die Schwester brachte das widerspenstige Kind in mir zum Vorschein. Ami streckte den Daumen nach oben – volle Zustimmung.
    »Niemand denkt daran, wie Katie sich fühlt«, sagte Miranda. »Fragen wir sie doch, was sie will!« Sie ging zur Badezimmertür und

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