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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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sein. Althea hatte ihr die herzlichsten Glückwünsche übersandt konnte der Feier jedoch nicht beiwohnen, da sie mit ihrem Gatten in Schottland weilte und jeden Tag mit der Geburt ihres ersten Kindes rechnete.
    »Er ist hier!« entfuhr es Justine. »Seine Kutsche fährt gerade die Auffahrt hinauf!«
    Vor Nervosität verkrampfte sich Madelines Magen. Obwohl Logan im Verlauf der letzten Woche mit ihren Eltern korrespondiert hatte, hatte sie seine Briefe nicht lesen dürfen. Sie hatte kaum noch essen oder schlafen können und sich ständig gefragt, ob er seinen Entschluss noch ändern würde.
    »Du musst deinen Teller leer essen«, hatte ihre Mutter am Abend zuvor gedrängt. »Wenn du noch mehr abnimmst wird uns dein Verlobter vermutlich dafür verantwortlich machen – aber dann werde ich ihn mit Sicherheit in seine Schranken verweisen.«
    Madeline schlenderte zu ihrem Ankleidespiegel und begutachtete ihre äußere Erscheinung; sie glättete ihre Röcke und zupfte ihr Oberteil zurecht. Trotz ihrer Gewichtsabnahme, drückte ihr Busen gegen den Stoff ihres Kleides und schien es beinahe zu sprengen.
    »Du musst dein Haar ordentlich frisieren«, riet ihr Justine ungeduldig. »Du siehst aus wie eine Vogelscheuche.«
    Madeline zog die Kämme aus ihrem Haar, bürstete und flocht es und steckte es zu einem Nackenknoten zusammen. Justine trat zu ihr an den Spiegel und zupfte ihre eigenen goldblonden Locken zurecht, bis einige Löckchen Stirn und Schläfen kokett betonten. Während sie ihre makellose Erscheinung bewunderte, lächelte Justine zufrieden.
    Schon in der Kindheit hatte Justine alle Menschen mit ihrem Porzellanteint, dem goldenen Haar und ihren her, vorragenden Umgangsformen fasziniert. Sie hatte zu den kleinen Mädchen gehört, die sich nie schlecht benahmen, sich nie schmutzig machten und kein Spielzeug zerbrachen. Während ihrer Debütantinnensaison hatten ihr die begehrtesten Junggesellen Londons – und auch einige französische Adlige – den Hof gemacht und sie hatte sich für Lord Bagworth, einen reichen Vicomte, entschieden. Justine war und würde immer der ganze Stolz der Matthews sein – wohingegen sie, Madeline, den Schandfleck der Familie darstellte.
    Während Justine sie zur Eile drängte, befestigte Madeline die letzte Haarnadel und kniff sich in die Wangen, um ihnen etwas Farbe zu geben. Als sie schließlich die Haupttreppe hinunter schritten, hatte man Logan bereits in den Salon geführt wo ihn Agnes relativ unterkühlt begrüßte.
    Als die beiden jungen Frauen den Raum betraten, stand Logan auf und wirkte aufgrund der beengten Räumlichkeit besonders hünenhaft; seine breiten Schultern wurden von einem maßgeschneiderten schwarzen Jackett betont, dazu trug er eine graue Seidenweste mit schwarzer Hose. Sein Haar war frisch geschnitten, und seine dunklen Locken schimmerten Mahagonifarben.
    »Mr. Scott«, begrüßte ihn Madeline, verunsichert, wie sie ihn anreden sollte. Logan löste das Problem, indem er in raschen Schritten auf sie zueilte und ihre Hand nahm. Statt ihr jedoch einen Handkuss zu geben, drückte er seine Lippen zärtlich in ihre weiche Handfläche. Selbstverständlich hatte er das nur zur Demonstration gegenüber ihrer Mutter und ihrer Schwester getan. Trotzdem machte Madelines Herz einen freudigen Satz, als sie seine warmen Lippen auf ihrer Haut spürte.
    Schließlich straffte Logan die Schultern und musterte sie kritisch von Kopf bis Fuß. Er runzelte die Stirn. »Du hast abgenommen«, brummte er, unhörbar für die Umstehenden.
    »Du auch«, erwiderte Madeline. Ihr war keineswegs entgangen, dass er abgemagert war und sein kraftstrotzender Körper sehniger geworden war.
    Über ihre Äußerung ironisch lächelnd, wandte sich Logan zu Justine, die in der Nähe stand, um ihr vorgestellt zu werden. Pflichtschuldig machte Madeline ihn mit ihrer älteren Schwester bekannt und wartete darauf, dass sich faszinierte Bewunderung auf seinen Zügen abzeichnete. Alle Männer reagierten in dieser Form auf Justine.
    Seltsamerweise schien Justines atemberaubende Schönheit wenig Eindruck auf Logan zu machen.
    »Ist mir ein Vergnügen«, murmelte er abwesend.
    In Justines strahlende Augen trat ein Ausdruck unterschwelliger Verärgerung. »Willkommen in unserer Familie, Mr. Scott. Ich hoffe, Sie werden meiner geliebten kleinen Schwester ein guter Gatte sein.«
    »Das habe ich vor, Lady Bagworth.« Logan musterte Justine mit süffisant hochgezogenen Brauen. Offensichtlich erwartete die Kleine,

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