Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
den Mund genommen, seine Mitarbeiter zu tadeln.
    Der Pausenraum war bis auf den Gehilfen Jeff menschenleer. »Mr. Scott!« entfuhr es diesem. »Wir haben uns schon gefragt, ob Sie heute überhaupt kämen …«
    »Wo sind die anderen?« unterbrach ihn Logan stirnrunzelnd.
    »Auf der Bühne, Sir. Weil Sie nicht auftauchten, hat die Herzogin selbst die Leitung der Probe übernommen.«
    Mit einem kurzen Nicken schlüpfte Logan durch die Tür zum hinteren Bühnenbereich. Leises Raunen und scherzhafte Bemerkungen schlugen ihm entgegen, als er sich der Bühne näherte. Er straffte die Schultern, trat aus der Seitenkulisse und blieb abrupt stehen, als er seine gesamten Mitarbeiter im Halbkreis dort versammelt sah, erwartungsvoll Gläser und Becher schwenkend. Korken knallten, und das Ensemble grinste ihn wie eine Horde Idioten an.
    »Herzlichen Glückwunsch!« schrie jemand, während aus einer anderen Ecke lachend der Vorwurf geäußert wurde:
    »Sie sind spät dran!«
    Alle brachen in Jubelschreie und Gelächter aus und beeilten sich, ihre Gläser mit eisgekühltem Champagner aufzufüllen. Eine Sektflöte wurde in Logans Hand gedrückt, woraufhin sich seine Lippen zu einem durchtriebenen Grinsen verzogen. »Feiern wir meine Verspätung oder meine Vermählung?« wollte er wissen.
    Julias hübsches Gesicht strahlte vor Freude, als sie vortrat, um ihm zu antworten. »Sagen wir es einmal so, beides hat lange gedauert. Seien Sie vorsichtig, Mr. Scott, ansonsten könnte sich der Verdacht erhärten, dass Sie menschliche Züge besitzen.«
    »In diesem Punkt sind wir uns sicherlich alle einig«, erwiderte Logan. »Und ich versichere Ihnen, ich werde für meine Verspätung büßen.«
    »Oh, das ist schon geregelt«, schmunzelte Arlyss Bar »wir haben die Geldkassette in Ihrem Büro geplündert, um den Champagner bezahlen zu können.«
    Das Ensemble brach in schallendes Gelächter aus, und Logan schloss sich ihnen kopfschüttelnd an.
    »Auf die Mitarbeiter des Capital-Theaters!« rief einer von ihnen ausgelassen; »Auf eine Horde unverbesserlicher Trunkenbolde.«
    Inmitten der fröhlichen Stimmung hob Logan sein Glas. »Auf Mrs. Scott«, sagte er, woraufhin alle mit ihm anstießen und ihm lautstark zustimmten. »Hört! Hört!«
    »Gott schütze Mrs. Scott!«
    »Der Herr habe Erbarmen mit ihr!« fügte jemand hinzu, und die Umstehenden kicherten in ihre Gläser.

Kapitel 12
    Vielleicht lag es an dem Champagner oder der Nachricht von seiner Eheschließung, vielleicht aber auch nur an Logans unverschämt guter Laune, dass sich die Atmosphäre am Capital-Theater spürbar verbesserte. Logan konnte sich nicht entsinnen, wann eine Probe jemals so gut verlaufen war. Die Darsteller waren konzentriert und aufmerksam, und die Bühnenmitarbeiter verrichteten ihre Tätigkeiten voller Energie und mit Liebe zum Detail.
    Was ihn anbetraf … Logan hatte das Gefühl, dass ihn neue Vitalität durchströmte.
    Das Wissen, dass ihn Madeline zu Hause erwartete, dass er sie berühren, anschauen und verführen konnte, wann immer ihm der Sinn danach stand, erfüllte ihn mit unverhohlener Zufriedenheit. Nicht, dass er etwa mit dem Gedanken spielte, ihr zu verzeihen oder ihr seine Liebe zu gestehen … nein, dazu war er noch nicht bereit. Aber er war sich völlig darüber im klaren, dass ihre Gegenwart existentielle Bedeutung für sein Leben hatte. Der gestrige Abend und der heutige Tag waren der eindeutige Beweis dafür. Innerhalb von 24 Stunden hatte er zu seinem früheren Selbst zurückgefunden, und er war wieder in der Lage, die Geschicke des Capitals mit Feuereifer zu bestimmen.
    »Hervorragend«, hatte ihm Julia während der Probe zugerufen – sie, die seine Fähigkeiten ansonsten nie herausstellte.
    Sie probten ein neues Stück mit dem Titel Die Rose, die Geschichte eines alten Mannes, der sein bewegtes Leben Revue passieren lässt. »Dein Monolog über den Reiz der Jugend hat mir fast die Tränen in die Augen getrieben«, gestand sie ihm.
    »Die Rolle ist überaus gut geschrieben«, erwiderte Logan, während sie von der Bühne zu ihren jeweiligen Büros schlenderten.
    »Und du hast sie fantastisch gespielt.« Julias türkisfarbene Augen blickten ihn fragend an. Sie lächelte unmerklich.
    »Offensichtlich hast du deine Defizite kompensiert. Es liegt an Maddy, nicht wahr?«
    Obwohl Logan ihre Erkenntnis verärgerte, konnte er ihr nicht widersprechen. Er reagierte mit einem missmutigen Seufzer.
    Julia fuhr offensichtlich belustigt fort: »Du

Weitere Kostenlose Bücher