Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
der Hand durch das Haar. »Das war keine gute Idee, Maddy. Sie könnten das Spiel nicht nach meinen Regeln spielen. Und ich würde Sie irgendwann wieder verlassen. Sie verletzen.«
    »Verstehe«, murmelte sie.
    »Nein, das verstehen Sie nicht. Das ist auch der Grund, warum ich alles versuche, um Ihnen aus dem Weg zu gehen. Ich will Sie nicht auf dem Gewissen haben.«
    »Ihr Gewissen interessiert mich nicht. Ich will lediglich, dass Sie mich noch einmal küssen.«
    Ihr mutiges Eingeständnis stand im Raum. Madeline war erstaunt, dass ihr diese Worte tatsächlich über die Lippen kamen. Scott starrte sie ungläubig an und wandte sich dann widerwillig grinsend von ihr ab. »Es wird nicht wieder vorkommen. Es geht um mich und nicht um Sie.«
    »Mr. Scott …«.
    »Ich brauche Ihre Hilfe in meinem Büro nicht mehr. Und ich würde es vorziehen, wenn Sie sich von den Proben fernhielten, auch wenn meine Kollegen anderer Ansicht sind.« Er hielt inne und fügte dann kurz angebunden hinzu:
    »Tun Sie einfach alles, um mir aus dem Weg zu gehen.«
    Seine Gefühllosigkeit erfüllte Madeline mit Bestürzung. Die aufkeimende Leidenschaft verebbte in ihrem Körper, und sie fühlte sich kalt und leer. Warum war plötzlich alles schiefgelaufen? überlegte sie verwirrt. Er hatte sie abgewiesen … er hatte zwar sein Begehren zum Ausdruck gebracht, und trotzdem … hatte er ihr erklärt dass sie sich von ihm fernhalten solle.
    »Mr. Scott …«
    »Gehen Sie«, befahl er mit einer unwirschen Geste in Richtung Ausgang. »Ich wollte die Kulissen in Augenschein nehmen und lege keinen Wert auf Ihre Gesellschaft.«
    Ohne Mrs. Florence wäre Madeline in eine tiefe Melancholie versunken. Stattdessen hatte sie jedoch deren Interpretation des Vorgefallenen zutiefst verblüfft. »Das nenne ich Fortschritt«, erklärte die alte Dame, nachdem sie alles erfahren hatte. »Sie haben ihn schon fast geködert, mein Kind. Sicherlich dauert es nicht mehr allzu lange, bis er an der Angel zappelt.«
    »Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt«, erwiderte Madeline mit einem skeptischen Blick auf ihr Gegenüber. »Mr. Scott hat nicht nur nicht nach dem Köder geschnappt, er schwimmt auch so schnell wie möglich in die entgegengesetzte Richtung. Er will nichts mit mir zu tun haben.«
    »Haben Sie ihm etwa nicht richtig zugehört, Maddy? Er erklärte Ihnen, dass Sie sich von ihm fernhalten sollen, weil er der Versuchung in Ihrer Nähe nicht gewachsen ist. Das ist die beste Provokation, die ich mir vorstellen kann.«
    »Mag sein«, murmelte Madeline. »Dennoch wirkte er so überaus endgültig.«
    »Das ist kein Grund zur Kapitulation«, versicherte ihr Mrs. Florence. »Sein Widerstand wird nachlassen.« Sie griff nach einem Buch und zog ein Blatt Papier heraus, das zwischen den Seiten steckte. »Das ist für Sie, Maddy. Wenn Sie es ermöglichen können, sollten Sie das Theater morgen früh kurz verlassen und diese Adresse aufsuchen.«
    »Mrs. Bernard.« Madeline las den Namen laut vor und blickte Mrs. Florence dann fragend an.
    »Eine meiner besten Freundinnen. Sie besitzt ein Geschäft auf der Regent Street. Mrs. Bernard ist zwar nicht die beste Londoner Schneiderin, aber sie ist trotzdem ganz passabel. ich habe ihr von ihnen erzählt, und sie versicherte mir, dass sie Unmengen von Stoffen auf Lager habe, nicht zu vergessen, einige Musterstücke, aus denen sie einige hübsche Kleider für Sie schneidern könnte. Dafür berechnet sie Ihnen keinen Pfennig – eines ihrer Mädchen wird die Aufgabe als Teil ihrer Ausbildung übernehmen.«
    »Oh, Mrs. Florence! Sie sind so liebenswürdig. Mir fehlen die Worte, um Ihnen zu danken …«
    »Eine neue Aufgabe ist mir Dank genug«, erklärte die alte Dame. »In letzter Zeit gab es nicht mehr viel Interessantes für mich zu tun. Und Ihnen bei der Durchführung Ihres Plans zu helfen, ist doch ein vergnügliches Hobby.« Sie hielt inne und beobachtete Madeline neugierig. »Nicht dass es mich etwas anginge, mein Kind … aber haben Sie zufällig auch an später gedacht?«
    »Später?«
    »Nachdem Sie Mr. Scott erfolgreich verführt haben. Ich kann mir vorstellen, dass Sie eine herrliche Zeit mit ihm verbringen werden … trotzdem müssen Sie sich auf den Augenblick einstellen, wenn er die Affäre beendet.«
    Madeline nickte. »Meine Familie wird mich wieder in mein Elternhaus aufnehmen müssen«, erwiderte sie. »Was ich getan habe, wird sie sicherlich nicht mit Begeisterung erfüllen …

Weitere Kostenlose Bücher