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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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schmollender kleiner Junge, sobald sie in der Nähe ist.«
    Zornig funkelte Logan sie an. »Das reicht jetzt Julia.«
    »Es tut mir leid.« Sogleich mäßigte sie sich in ihrem Tonfall. »Ich mache mir lediglich Sorgen um dich, denn seit einiger Zeit bist du nicht mehr Herr deiner selbst.«
    »Wenn du das Mädchen nicht eingestellt hättest bräuchtest du dir auch keine Sorgen zu machen.«
    Plötzlich dämmerte es Julia. »Allmählich glaube ich, dass du sie gar nicht ablehnst. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. jeder Mann im Capital bildet sich ein, in sie verliebt zu sein. Ist es möglich, dass du befürchtest dir könnte es ebenso ergehen?«
    Logan versuchte sein plötzlich aufkeimendes Entsetzen mit einer ironischen Grimasse zu überspielen. »Von allen absurden Einfällen, die dir jemals in den Sinn gekommen sind, der verrückteste.«
    »Ich habe recht.« Intensiv beobachtete ihn Julia. »Du kämpfst gegen deine Gefühle an. Warum gibst du es nicht einfach zu?«
    »Ich habe nicht die Zeit, mich mit dir über deine unsinnigen Einbildungen zu unterhalten«, schnaubte Logan.
    »Wenn du jetzt bitte gehen würdest, ich habe zu tun.«
    Julia blieb beharrlich stehen. »Ich weiß, dass du glaubst du könntest deine Gefühle nach Belieben ein und ausschalten, und habest deine Emotionen immer unter Kontrolle. Aber Gefühle sind unzuverlässig, Logan … sie verhalten sich nicht nach deinen Wünschen.«
    »Fahr zur Hölle.« Mit diesen Worten stürmte Logan aus seinem Büro.
    Nachdem die Probe beendet war und alle von der Bühne strömten, wischte Madeline wütend den staubbedeckten Boden. »Arrogant … undankbar … tyrannisch …«, schnaubte sie und machte ihrer Verärgerung mit dem Besen Luft.
    Als sie an einem Seitenflügel angelangt war, fiel ihr Blick auf ein locker verschnürtes Paket, das die Requisiten für die Nachmittagsprobe enthielt.
    Madeline griff hinein und zog einen der Degen an seinem Griff heraus. Er war leicht und handlich, und seine Klinge sauste pfeifend durch die Luft. Das gefiel ihr, und sie versuchte einige der zuvor beobachteten Bewegungen nachzuahmen. Den Degen schwingend schritt sie über die Bühne. »Nimm das … und das …«, zischte sie, während sie auf einen imaginären Mr. Scott einstach.
    »Sie sehen aus, als wollten Sie Fliegen erlegen«, ertönte eine süffisante Bemerkung in ihrer Nähe.
    Verblüfft bemerkte Madeline, dass Mr. Scott hinter dem Vorhang hervortrat, und sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Warum musste er immer Zeuge sein, wenn sie sich lächerlich machte? Sie rechnete schon damit, dass er sie mit irgendeiner ironischen Feststellung bis an ihr Lebensende beschämte … statt dessen jedoch funkelten seine tiefblauen Augen vor Erheiterung.
    Wen wollten Sie denn durchbohren?« fragte er mit einem entwaffnenden Lächeln, und ihr war klar, dass ihm die Identität ihres imaginären Widersachers absolut bewusst war. Als sie nicht antwortete, umschloss er sanft ihr Handgelenk. »Hier, so hält man diese Waffe richtig. Lockern Sie Ihren Griff.« Er legte seine Hand auf die ihre.
    Madeline versuchte sich zu entkrampfen, aber das war nicht einfach. Er stand so dicht neben ihr, und ihr Puls raste.
    »Ahmen Sie meine Haltung nach«, fuhr er fort, »und gehen Sie leicht in die Knie.«
    Madeline warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Sein Haar war zerzaust, als sei er achtlos mit seinen Fingern hindurch gefahren, und sie hätte ihm nur zu gern über seine prachtvollen Locken gestreichelt. »Sie übernehmen immer die Regie, nicht wahr?«
    »Sie sind nicht die erste Frau, die mich dessen beschuldigt«, erwiderte er trocken, während er den Degen ausrichtete. »Jetzt treten Sie mit Ihrem rechten Fuß vor, beugen das Knie und stechen mit dem Degen zu … ja, genau so. Eine bühnenreife Bewegung, die sich sehen lassen kann.«
    Er war Madeline so nahe, dass sie jede Pore seiner Haut bemerkte, die dunklen Stoppeln auf seinem Kinn, die langen, dichten Wimpern. Sein lächelndes, entspanntes Gesicht wirkte jünger und zugänglicher.
    »Ich verstehe, warum Sie so grob zu mir gewesen sind, Mr. Scott«, bemerkte sie.
    »So?« Fragend zog er die Brauen hoch.
    »Sie waren um meine Sicherheit besorgt. Deshalb haben Sie die Nerven verloren. ich verzeihe Ihnen.« Bevor er reagieren konnte, drückte sie ihren Mund auf sein Kinn, und ihre Lippen spürten seinen rauen Bartwuchs.
    Er blieb stocksteif stehen. Madeline trat einen Schritt zurück und wartete neugierig auf seine

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