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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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beherzigen, Ihre Hoheit.«
    Die Herzogin seufzte verärgert auf. »Es gibt so viel zu tun … und in Kürze steht meine Niederkunft an. Ich muss solange wie möglich hierbleiben. Im Moment sind sowohl Arlyss als auch ihre Zweitbesetzung krank. Ich habe mir überlegt, ob Sie die Rolle nicht während der Proben übernehmen könnten, bis eine der beiden wieder gesund ist?«
    »Oh, Ihre Hoheit ich könnte nicht …« Madeline schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht schauspielern. Ich habe kein Talent und absolut nicht den Wunsch …«
    »Sie müssen nicht schauspielern. Zitieren Sie einfach entsprechenden Zeilen – Sie kennen sie besser als Arlyss selbst – und bewegen Sie sich auf der Bühne, wie es bei ihr gesehen haben. Seien Sie nicht schüchtern, Madeline.
    jeder begreift, dass Sie vorübergehend Arlyss’ Platz eingenommen haben, um den Fortgang der Proben zu erleichtern. Wollen Sie es sich nicht überlegen?«
    »Mr. Scott gefällt der Gedanke mit Sicherheit nicht«, warf Madeline skeptisch ein.
    »Überlassen Sie das ruhig mir. Logan will stets das Beste für sein Theater.«
    Erst am nächsten Morgen begegnete Madeline Logan Scott. Zu allem Unglück wurde ihr gesagt, dass eine Kostümprobe stattfände. Arlyss’ Platz einzunehmen, war schon schwierig genug für sie, aber die Vorstellung, das aus transparenten blauen und silbernen Stofflagen bestehende Kostüm der Schauspielerin zu tragen, bereitete ihr noch größeres Unbehagen. Da sie wesentlich schlanker war als Miß Barry, entblößte der tiefe Halsausschnitt weit mehr von ihrem Busen, als eigentlich beabsichtigt.
    »Sie sind eine richtige Schönheit«, erklärte Mrs. Lyttleton, die sie voller Stolz begutachtete. »Es ist eine Schande, dass Miß Barry nicht Ihre anmutige Figur besitzt. Sie vermitteln dem Kostüm genau die filigrane Ausstrahlung, die ihr fehlt.«
    »Ich finde, dass Miß Barry eine gute Figur hat«, widersprach Madeline schnell.
    »Hätte sie, wenn sie nicht ständig naschen würde«, brummte Mrs. Lyttleton und wandte sich in ihrer ganzen Körperfülle den Kostümen zu, die für diesen Tag benötigt wurden.
    Als sie sich zu den Schauspielern im Aufenthaltsraum gesellte, setzte sich Madeline unauffällig in eine Ecke.
    Unglücklicherweise wurde ihr durchsichtiges Gewand zur Zielscheibe scherzhafter Kommentare. Charles Haversley entdeckte sie als erster und begrüßte sie mit anerkennenden Pfiffen.
    »Gütiger Himmel, welch eine Verwandlung!« rief er, während er zu ihr eilte und ihre Hände umschloss. Sein anzüglicher Blick wanderte über ihren Körper und verweilte auf ihren halb entblößten Brüsten. »Liebste Miß Ridley, ich hatte ja keine Ahnung was Sie unter Ihrer normalen Garderobe verbergen. Ich gestehe, dass ich mich in manch stillem Augenblick gefragt habe …«
    »Charles«, unterbrach ihn Mr. Burgess, ein älterer Darsteller, der die Rolle des leidgeprüften Vaters verkörperte, »keiner von uns, ganz zu schweigen von Miß Ridley, will auch nur irgendetwas über deine stillen Momente erfahren.«
    Madeline entzog dem übermütigen Charles ihre Hände.
    »Mr. Haversley …«, schalt sie ihn scherzhaft. Bevor sie fortfahren konnte, trat Stephen Maitland zu ihnen, dessen Blick ebenfalls auf ihrem Busen ruhte.
    »Miß Ridley, ich begleite Sie auf die Bühne. Es ist so dunkel dort oben, und Sie könnten stürzen.«
    Ihr Geplänkel wurde von einer sachlichen Stimme vom anderen Ende des Raums unterbrochen. »Das reicht jetzt meine Herren.«
    Madeline blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, und bemerkte Mr. Scott, der einige beschriebene Seiten in der Hand hielt. Er warf einen Blick auf die versammelten Akteure, schien Madeline jedoch nicht wahrzunehmen. »Fangen wir an«, forderte er alle auf. »Ich habe mir einige Notizen zur gestrigen Probe gemacht, und ich möchte, dass jeder seinen Platz für die erste Szene einnimmt.«
    Während Mr. Scott seine Liste mit Kritikpunkten durchging, lauschten die Darsteller aufmerksam. Nach seiner knappen Stellungnahme schaute er Madeline erstmalig direkt an. »Miß Ridley, ich glaube, allen ist bekannt dass Sie sich für eine Teilnahme an den Proben bereit erklärt haben, weil Miß Barry und ihre Zweitbesetzung erkrankt sind. Wir danken Ihnen für Ihr Entgegenkommen.«
    Madeline spürte, wie sie errötete, trotzdem gelang ihr kurzes, zustimmendes Nicken. Sofort wandte sich sein Blick wieder den anderen zu, die er mit ausgesprochen verkniffenem Gesicht taxierte.
    Eilig

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