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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Vorderpartie ihres Kleides feucht war. Am Anfang hatte sie seine Nacktheit irritiert und auch fasziniert, dennoch war es alles andere als erfreulich, seinen attraktiven Körper zu betrachten, wenn er sich in Fieberkrämpfen schüttelte.
    Unermüdlich arbeitete Madeline in dem abgedunkelten Zimmer, immer wieder zwang sie Logan, etwas zu trinken, und kühlte seine Haut bis ihre Schultern und ihr Rücken schmerzten, da sie sich pausenlos über ihn beugen musste.
    Ihr Kleid war übersät mit Flecken von Fleischbrühe, Wasser und diversen Kräuterelixieren. Gelegentlich drängte Mrs. Beecham sie, ein Bad zu nehmen oder etwas auszuruhen, doch Madeline brachte es nicht über sich, Logan zu verlassen.
    Kalte Waschungen und Eiskompressen hatten keinen Einfluss auf das Fieber, das zunehmend außer Kontrolle geriet. Am frühen Nachmittag war Logan ins Koma gefallen, aus dem er nicht erwachen wollte. Voller Angst kamen die Bediensteten an die Tür seines Schlafzimmers, empfahlen gängige Hausmittel und überlieferten Familienrezepte, oder brachten irgendwelche Mixturen und Amulette, auf deren Wirkung sie schworen.
    Um die Überbringer nicht zu beleidigen, nahm Mrs. Beecham alle Gaben an und verstaute sie in einer Kiste, um sie später zu beseitigen.
    »Knochenstaub«, meinte sie mitleidig, während sie Madeline ein Taschentuch zeigte, das einer der Diener gebracht hatte. Es war mit einer Handvoll kleiner grauer Krümel gefüllt. »Das hat er irgendwo in London gekauft – sicherlich hat man ihm gesagt, dass es sich um das zerstoßene Horn des Einhorns handelt, das jede Krankheit heilen soll. Der gute Mann, sein ›Wundermittel» für den Chef herzugeben.«
    »Sie mögen ihn alle sehr nicht wahr?« fragte Madeline vom Bettrand her, ihren Blick weiterhin auf Logans Gesicht gerichtet.
    »Mr. Scott ist ein überaus bemerkenswerter Mann«, erwiderte die Haushälterin, während sie Leinenbeutel mit zerstoßenem Eis füllte und diese dann auf ein Tablett legte. »Er brüstet sich damit immer Herr seiner Gefühle zu sein, trotzdem kann er weder den Anblick eines weinenden Kindes ertragen noch Menschen, die in Angst oder Schwierigkeiten leben. Was er für seine Dienerschaft getan hat … nun, Sie wären erstaunt.« Gedankenverloren hielt sie in ihrer Arbeit inne. »Mr. Scott besitzt Begabung, Menschen anzuziehen, ihnen zu vertrauen … und gleichzeitig gelingt es ihm, sie auf Distanz zu halten.«
    »Weil er auf diese Art und Weise immer die Kontrolle behält«, wandte Madeline ein, während sie die Eisbeutel um den Kranken legte. »Er übt sich in Selbstschutz.«
    Ziemlich verblüfft blickte die Haushälterin Madeline an. »Sie scheinen ihn recht gut zu verstehen.«
    »Eigentlich nicht. Ich weiß nur, dass er sich eher etwas versagen würde, als dass er das Risiko einginge, verletzt zu werden.«
    »Ich begreife.« Plötzlich dämmerte es Mrs. Beecham, und neuerwachtes Interesse flackerte in ihren Augen auf.
    »Sie sind das ›Etwas‹, das er will, nicht wahr? Und doch hat er Sie abgewiesen.«
    Vielleicht lag es an ihrer Müdigkeit und ihrer Besorgnis, dass Madeline die Wahrheit eingestand. »Er meinte, dass jede enge Beziehung uns beide verletzen würde.« Sie senkte den Kopf, so dass vereinzelte Haarsträhnen über ihre Wangen fielen.
    Die Haushälterin rieb ihre kalten Hände, während sie über Madelines Geständnis nachdachte. »Er hatte vermutlich recht, Miß Ridley. An Ihrer Stelle würde ich seinen Worten Glauben schenken.«
    »Das habe ich. Der einzige Grund meines Hierseins ist der, dass ich nicht gehen kann, solange er krank ist … ohne ihm Lebewohl gesagt zu haben.«
    »Miß Ridley.« Die Stimme der Haushälterin klang sanft. Sie wartete, bis Madeline sie aus tränenfeuchten Augen ansah. »Ich glaube, dass er im Grunde seines Herzens weiß, dass Sie es wirklich ernst meinen. Sie haben ihm ein wunderbares Geschenk gemacht.«
    Madeline biss die Zähne zusammen, um ihr zitterndes Kinn unter Kontrolle zu bringen, und kämpfte gegen ie Tränen an, während sie erneut ihren Platz neben seinem Bett einnahm.
    Am nächsten Tag besuchte sie unerwartet Lord Drake, der von der Krankheit seines alten Freundes erfahren und unverzüglich dessen Anwesen aufgesucht hatte. Er stand in der Eingangshalle und stellte Mrs. Beecham Fragen, als er zufällig Madeline bemerkte, die mit einem Armvoll nasser Leinentücher vorüberging.
    »Aha, das kleine Frauenzimmer aus dem Theater«, entfuhr es Lord Drake, und er bedeutete Madeline näher

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