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Du gehörst zu mir

Du gehörst zu mir

Titel: Du gehörst zu mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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sank, würde sie verschwinden. Sie würde ihn nicht verletzen oder ihre eigenen Gefühle betrügen, indem sie ihn für ihr ursprüngliches Vorhaben missbrauchte. Plötzlich war sie froh darüber, dass sie ihn nicht verführt und ihn weder verletzt noch hintergangen hatte. Anderenfalls hätte sie nicht mehr weiterleben können.
    Es klopfte an der Tür, und eines der Mädchen trat mit einem Tablett ins Zimmer, auf dem Tee und Milchtoast standen. Aufgrund von Madelines Anweisungen stellte sie das Tablett auf den Nachttisch und half Logan beim Aufsitzen indem sie ihn mit einigen zusätzlichen Kissen abstützte. Madeline dankte ihr und schickte sie fort, dann setzte sie sich neben Logan, der soeben erwachte. Er hob die Lider und blickte Madeline für einen langen Augenblick an. Zunächst schien er sie nicht zu erkennen. Nach einer Weile hauchten seine Lippen ihren Namen.
    »Maddy … das Capital …« Seine samtweiche Stimme war nur noch ein raues Krächzen.
    »Mr. Bennett leitet das Theater«, erwiderte Madeline und zog zögernd das Laken hoch, das ihm über seine Hüften gerutscht war. Er schien sich seines entblößten Zustands nicht bewusst zu sein. »Ich bin sicher, er hat alles unter Kontrolle.«
    Logan antwortete nicht, doch Madeline bemerkte seinen qualvollen Blick. Sie bezweifelte, dass er sein Theater schon jemals der Führung eines anderen anvertraut hatte. »Soll ich ihn bitten, Ihnen bis zu Ihrer Rückkehr jeden Tag einen Bericht zukommen zu lassen?«
    Logan nickte und ließ sich mit geschlossenen Augen erneut in die Kissen zurücksinken.
    »Sie dürfen noch nicht einschlafen.« Madeline legte ihm eine Hand auf die nackte Schulter und schüttelte ihn leicht. Seine Haut schien ihre Hand zu verbrennen. »Erst einmal müssen Sie etwas essen.«
    »Nein.« Stöhnend vor Anstrengung wälzte er sich auf die Seite.
    »Dann werde ich Ihnen auch keinerlei Nachrichten von Mr. Bennett übermitteln«, erwiderte sie in gestrengem Ton.
    Er hielt in seiner Bewegung inne, öffnete die Augen einen Spaltbreit und betrachtete sie wie eine Raubkatze.
    »Nur etwas Tee und ein paar Bissen Toast«, versuchte sie ihn zu überreden und musste einen plötzlichen Anflug von Belustigung unterdrücken. Wenn sie nicht so besorgt gewesen wäre, hätte sie es genossen, ihn in ihrer Gewalt zu wissen. Vorsichtig führte sie die Teetasse an seine Lippen und drängte ihn, die süße Flüssigkeit zu schlürfen. Er gehorchte, und der heiße Tee schien seine Kehle angenehm zu durchströmen. Allerdings führte der erste Bissen Buttertoast in heißer Milch – die klassische Mahlzeit für Kranke – dazu, dass er angewidert den Kopf wegzog.
    »Milch«, krächzte er verächtlich.
    »Ich mag sie auch nicht sonderlich«, gestand sie, während sie einen weiteren Löffel vorbereitete. »Allerdings sind Sie nicht in der Lage, sich mir zu widersetzen. Hier, nehmen Sie noch ein Häppchen.«
    Er verzog sein Gesicht und weigerte sich unter unverständlichem Gemurmel.
    »Mr. Bennetts Tagesbericht«, erinnerte sie ihn, worauf er einem feindseligen Blick reagierte. »Bitte«, flüsterte eine neue Taktik anwendend. »Ich verspreche Ihnen, wenn ich irgendwann einmal krank sein sollte, dürfen Sie mich besuchen und mir eigenhändig tellerweise Milchtoast einflößen.«
    Diese Vorstellung schien ihn wenigstens insoweit zu animieren, dass er einige weitere Löffel zu sich nahm.
    »Danke«, sagte sie schließlich und stellte die Schale beiseite. Über ihn gebeugt entfernte sie die zusätzlichen Kissen und glättete sein Haar. »Bald sind Sie wieder gesund, und dann können Sie auf Vergeltung sinnen.«
    Er schmiegte sein Gesicht an ihre kühlende Hand und schlief umgehend ein, sein rasselnder Atem ging stoßweise.
    Madeline blieb über ihn gebeugt stehen, berührte die zarte Haut seines Ohrs … kleine Ohren für einen solchen Hünen von Mann … und küsste seine Halsbeuge. Für Sekundenbruchteile verspürte sie das sonderbare Glücksgefühl, dem geliebten Mann nahe zu sein und ihn berühren zu dürfen. Sie wollte alles tun, würde bis zum Äußersten gehen, um ihn zufriedenzustellen.
    Sie läutete die Dienstbotenglocke und setzte sich an den Sekretär, um eine Mitteilung an Mr. Bennett zu verfassen.
    Mrs. Beecham, Denis sowie zwei weitere Diener kamen wechselweise, um Madeline bei der Pflege Logans zu unterstützen. Es gestaltete sich als schwierig, ihn ständig abzuwaschen und seinen Körper zu kühlen, bis ihre Ärmel bis zum Ellbogen durchnässt und die

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