Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
wird, weil ohne großes Nachdenken alles so gemacht wird »wie immer«.
D amit nicht auch Sie in der Wieimmer-Falle stecken bleiben, ein paar Anregungen für höchst praktische Ringfinger-Rituale, mit denen Sie so manchen umständlichen Brauch vereinfachen können.
Revolutionieren Sie das Protokollwesen
»Wer schreibt das Protokoll?« Das ist nach wie vor in vielen Firmen und Vereinen eine aufreibende Zeitvernichtungsmaßnahme. Nach dem Treffen quält sich das »Opfer« blumige Formulierungen ab und bedruckt viel Papier, das am Ende doch nur abgeheftet oder weggeworfen wird (hoffentlich, denn wenn alle Teilnehmer auch noch das ausführliche Protokoll lesen würden, stiege die Zeitverschwendung ins Unermessliche).
Stellen Sie um auf die Methode Sofort-Protokoll. Das geht so: Einer schreibt in seiner schönsten Handschrift in Listenform, wer was bis wann zu erledigen hat. Alle anderen Punkte (dass der Fahrradständer überdacht werden, die Computer auf das neue Betriebssystem umgestellt werden etc.) vermerkt derjenige in seinen eigenen Unterlagen, den es direkt betrifft. Am Ende der Sitzung wird das Sofort-Protokoll kopiert und allen Teilnehmern mitgegeben. Kein Versand, kein Nachsitzen, jeder hat es sofort!
Beenden Sie den Prognose-Wahnsinn
Bis zu 30 Prozent der Arbeitskraft in Firmen und Verwaltungen werden dafür verschwendet, Budgetplanungen aufzustellen und ihre Einhaltung zu überprüfen. Dazu kommt, dass das meist nach dem Tante-Emma-Prinzip verläuft: »Wie hätten Sie’s denn gern?« Mitarbeiter erstellen unrealistische Prognosen, um ihre Vorgesetzten zu erfreuen.
Machen Sie’s wie Aldi oder die Schwedische Handelsbank und schaffen Sie Jahresplanungen ab. Orientieren Sie sich an der Wirklichkeit. Motivierte Mitarbeiter werden sich immer dafür einsetzen, dass die Firma optimal wirtschaftet, die Kunden zufrieden sind und die Produkte perfekt angeboten werden. Eine Abteilung, die im vergangenen Jahr 200.000 € Umsatz hatte, wird durch Budgets damit gequält, im nächsten Jahr 250.000 € erwirtschaften zu müssen. Liegt der Umsatz dann schlussendlich bei 240.000 €, macht sich trotz hervorragender Arbeit eine deprimierte Stimmung breit, die bis zum Niedergang des Unternehmens führen kann. In Zeiten von Wirtschaftskrisen kann sogar ein nur geringer Rückgang ein fantastisches Ergebnis sein.
Beherzigen Sie das auch in Ihrem privaten Umgang mit Geld. Wir werden uns immer mehr daran gewöhnen müssen, dass es fette Jahre geben wird und magere. Orientieren Sie sich weniger am Vorjahr, sondern mehr an Ihrer Umgebung.
Sagen Sie der Marktforschung Lebewohl
Viel Geld wird verschwendet für aufwendige Befragungen, durch die Ihre Kunden genervt werden und die nur selten objektive Ergebnisse bringen. Bei zufälligen Umfragen sind Kunden stets überdurchschnittlich zufrieden. Die gravierenden Fälle, bei denen sich ein Kunde schlecht behandelt fühlt, werden bei Umfragen wenn überhaupt nur durch Zufall erfasst.
Leisten Sie sich den billigen Luxus, selbst zu denken und zu probieren. Kunden wollen mehr als nur die Befriedigung ihrer Wünsche. Sie wollen überrascht werden. Erfolgsprodukte wie Walkman oder iPod waren Ideen von Unternehmern, nicht das Resultat von Umfrageergebnissen.
Versprechen Sie keinen Rückruf
Vielbeschäftigte Menschen rufen bei vielbeschäftigten Menschen an, hinterlassen eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, und der Angerufene versucht seinerseits, den Vielbeschäftigten ans Telefon zu kriegen. Solche Null-Kommunikation kann schlimmstenfalls kuriose Ausmaße annehmen und enorm viel Zeit kosten.
Nehmen Sie Ihren Mitmenschen die trügerische Illusion, Sie könnten immer für sie da sein.
Versprechen Sie keinen Rückruf. Sprechen Sie lieber auf Ihren Anrufbeantworter klar und deutlich Ihre E-Mail-Adresse. Ermuntern Sie Anrufer, es erst einmal per E-Mail zu probieren. Das schreckt faule Freunde des übermäßigen Delegierens wirksam ab. Außerdem enden viele telefonische Anfragen ohnehin mit einem präzisen Kontakt in schriftlicher Form.
Seien Sie nicht ständig erreichbar
Was als Wohltat begann, ist zu einer üblen Belastung geworden: Immer und überall sind Menschen per Handy erreichbar.
Trauen Sie sich, an diesem Punkt altmodisch zu sein. Sind Sie auf Reisen, legen Sie Zeiten fest, an denen Sie erreichbar sind. Schalten Sie Ihr Gerät ab und hören Sie einmal am Tag (oder seltener!) den Anrufbeantworter ab. Haben Sie keine Sorge, einen unendlich wichtigen Anruf zu verpassen.
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