Du hast es in der Hand - fünf einfache Rituale für ein glücklicheres Leben
eine Freude ist.
Diese Übung wirkt Stress und Niedergeschlagenheit entgegen, denn nach den zwei bewussten Atemzügen sagen Sie nicht mehr »Oh je, wer will denn schon wieder etwas von mir …«, sondern erinnern sich vielleicht, mit wie vielen Menschen Sie über diese technische Errungenschaft verbunden sein können. Sehen Sie während des Gesprächs auf Ihren Mittelfinger – als Erinnerung an Ihre eigene Mitte und die Mitte, die es vielleicht zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner gibt. So ein kleiner Gedanke kann aus einem Standardgespräch eine Erfahrung von Gemeinschaft machen.
Autofahren als Aufmerksamkeitsübung
Meist läuft der Prozess des Autofahrens nicht besonders bewusst ab. Wer am Steuer sitzt, ist konzentriert auf die Außenwelt, und das ist gut so. Da Menschen vorwiegend ans Ankommen denken, sind sie über rote Ampeln in der Regel nicht glücklich. Sehen Sie in der nächsten roten Ampel ein Signal für Achtsamkeit. Lassen Sie sich von ihr daran erinnern, nicht nur ans zukünftige Ziel zu denken, sondern in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren. Lächeln Sie der Ampel zu und erinnern Sie sich an die Atemsätze: »Beim Einatmen beruhige ich meinen Körper. Beim Ausatmen lächle ich.«
Sehen Sie Ihre Hände auf dem Lenkrad an, strecken Sie Ihre Mittelfinger aus. Sehen Sie, dass das Lenkrad eine Mitte hat und Sie auch. Aus einem Gefühl der Ungeduld oder der Hast kann dadurch ein angenehmes Gefühl der Gelassenheit werden und aus der vorher ungeliebten roten Ampel wird eine Art magisches Licht der Gegenwart.
Staus sind wunderbare Symbole für die unabänderlichen Gegebenheiten des Lebens.
Wenn Sie in einem Stau stecken, lehnen Sie sich nicht dagegen auf. Lehnen Sie sich stattdessen zurück, atmen und lächeln Sie.
So finden Sie Ihre innere Mitte
Zu sich selbst zu finden, ist ein schwieriger, lebenslanger Prozess, sagen die Meister der Meditation. Aber auch der größte Meister hat irgendwann einmal angefangen. Also: Wenn nicht jetzt, wann dann?
W enn Sie sich entspannt haben, suchen Sie Ihre Körpermitte: Setzen Sie sich locker hin, atmen Sie ruhig und konzentrieren Sie sich darauf, wie die Luft in Sie hineinströmt, in Ihren Lungen verweilt und Ihre Mitte dann wieder verlässt. Oder legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und atmen Sie ruhig, aber intensiv. Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch und spüren Sie die Atembewegungen. Nach einigen Atemzügen legen Sie eine Hand auf den Rücken, die andere auf den Bauch und entwickeln Sie ein Gefühl für diese Ihre »Mitte« zwischen Ihren Handflächen.
Inder nennen diesen Ort knapp unterhalb des Bauchnabels und die dort enthaltene Energie Hara. Verlagern Sie Ihr Bewusstsein vom Kopf in diesen Hara-Raum. Denken Sie mindestens zehn Minuten lang an nichts anderes. Das einzige Hilfsmittel, das Sie zum Meditieren brauchen, ist daher ein Kurzzeitwecker. Und zwar nicht, damit Ihre Meditation nicht ausufert, sondern damit Sie nicht zu kurz wird. Denn gerade am Anfang werden Ihnen die zehn Minuten unendlich lang vorkommen. Besonders elegant geht es mit der kostenlosen iPhone-App Equanimity, die sich nach der eingestellten Zeit mit einem sanften Gong meldet.
Wenn Gedanken kommen, lassen Sie sie von Ihrem Atem davontragen – wie ein Blatt auf einem langsam fließenden Fluss, dem Sie freundlich beim Davongleiten hinterhersehen. Bald werden Sie auf diese Weise immer weniger denken. Sie sehen vor sich vielleicht eine schneeweiße Fläche, eine endlose Wüste, ein freundliches, nachtblaues Dunkel oder auch gar nichts. So sind auch Ihre Gedanken: leer, lautlos, ohne jede Bewegung.
Körpermeditation
Glückwunsch, das war bereits Ihre erste Meditation! Genauer gesagt, eine Körpermeditation. Mehr ist nicht zu tun, im Gegenteil: Üben Sie jeden Tag, mit immer weniger Gedanken, Anstrengung und Absichten Ihre Mitte zu finden.
Das geht im Liegen, im Sitzen auf dem Boden oder auf einem Stuhl. Finden Sie die Form, die Ihnen am angenehmsten ist. Tun Sie es an einem Ort, an dem Sie sich wohl fühlen. Fangen Sie klein an, fünf Minuten täglich und dann langsam verlängern – so lange, wie es Ihnen gut tut.
Schließen Sie ab mit einem kleinen Ritual: Sprechen Sie einen Sinnspruch, der Ihnen wichtig ist. Oder beten Sie ein Vaterunser. Oder lesen Sie ein Bibelwort. Verbeugen Sie sich tief, oder bekreuzigen Sie sich. Am Ende verabschieden Sie sich freundlich von Ihrem Meditationsort und Ihrer Meditationszeit.
Gegenständliche Meditation
Wenn Sie es schaffen,
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