Du hast meine Sinne entflammt
Sie löste sich abrupt aus seiner Umarmung und nahm die Kleider wieder auf, die sie aufs Bett geworfen hatte. „Sobald ich mich einigermaßen wieder gesammelt habe, werde ich zu ihm gehen.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. „Es scheint so, dass du es dir angewöhnst, immer dann zur Stelle zu sein, wenn ich meine Fassung verliere. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.“
„Das weiß ich auch nicht“, murmelte er, griff nach ihr und drehte sie zu sich herum. „Ich kann es nicht ertragen, wenn du traurig bist.“ Mit beiden Händen umfasste er Dianas Kopf, und seine Daumen streichelten ihre Wangen.
„Nicht, bitte.“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern, als ihre Blicke sich trafen.
Langsam kam sein Mund immer näher, bis er ihre Lippen berührte. Diana wusste, dass sie sich eigentlich wehren, ihn zurückstoßen musste, aber stattdessen legte sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn noch ein wenig fester an sich.
Caines Hände glitten unter ihren Pullover und streichelten ihren Rücken. Er wusste mit Frauen umzugehen, aber seine größte Anziehungskraft lag wohl darin, dass er genauso gerne Vergnügen bereitete, wie er es selber empfing. Er kannte alle Tricks, aber jetzt, mit einer Frau wie Diana in seinen Armen, vergaß er sie. Er presste sie an sich, und sein Mund küsste sie so leidenschaftlich, dass Diana leise aufstöhnte.
Sie schmiegte sich an ihn, ihre Hände massierten und streichelten seinen Rücken, und ehe Caine es begriff, war er derjenige, der verführt wurde – nicht umgekehrt.
Diana spürte ihren Körper erzittern. Ihr Verstand war ausgeschaltet, es gab nur noch die Leidenschaft und das Verlangen nach mehr. Sie spürte seinen Mund, seinen Körper – aber das war ihr zu wenig.
Seine Hände strichen außen an ihren Brüsten entlang, verweilten für einen Moment an ihrer schmalen Taille und glitten dann weiter über ihre Hüften. Es war, als wollte er ihre schlanke Figur mit geschlossenen Augen modellieren. Auch wenn sie nackt gewesen wäre, hätte sein Eindruck von ihr nicht intensiver sein können.
Schließlich löste er sich von ihren Lippen und sah sie an. „Diana, ich will dich.“ Seine Stimme klang rau. „Jetzt, Diana.“
Sie wusste nicht, ob es der Klang seiner Stimme war, der Blick seiner Augen, in denen sein Verlangen sich spiegelte, sie wusste nur, dass sie plötzlich Angst hatte.
„Nein …“ Sie befreite sich aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. „Nein, Caine, ich will nicht. Nicht jetzt und nicht mit dir.“
„Verdammt, Diana!“ Er griff nach ihr und riss sie herum.
„Nein!“ Sie presste die Hände gegen seine Brust und hielt ihn so auf Abstand. „Ich bin völlig durcheinander, Caine. Alles geht viel zu schnell, ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Eines allerdings weiß ich genau: Ich will nicht eingereiht werden in die Sammlung eines Caine MacGregor.“
Caine zog die Brauen zusammen, aber er versuchte nicht mehr, Diana an sich zu ziehen. „Immer noch diese alten Vorurteile?“
„Caine, ich bin dabei, mich endlich auf eigene Füße zu stellen, und ich werde dir nicht gestatten, alles noch komplizierter zu machen.“
„Okay, Diana. Tu, was du für richtig hältst. Boston ist nicht so groß, als dass wir uns ständig aus dem Weg gehen könnten. Und denk daran, dieser Fall ist absolut noch nicht abgeschlossen.“
„Ist das eine Drohung, Herr Rechtsanwalt?“
Caine lächelte. „Nein, ein Versprechen.“ Mit einer Hand griff er nach ihrem Kinn und gab ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange. Dann drehte er sich um und ging aus dem Zimmer.
Diana schob den Gedanken an Caine beiseite und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was sie als Nächstes tun musste. Justin! Das war jetzt wichtiger. Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, ging sie aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg zum Penthouse.
Wahrscheinlich ist er noch gar nicht wieder zurück, dachte Diana, als sie an die Eingangstür klopfte. Nun, dann würde sie eben hinuntergehen in sein Büro und dort auf ihn warten. Sie wollte es auf jeden Fall so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Justin öffnete die Tür. Er hatte sich nur ein Hemd übergeworfen, und seine Haare waren noch feucht vom Duschen. „Diana? Suchst du Serena?“
„Nein, ich …“ Sie konnte den Blick nicht von der Narbe wenden, die sich quer über seine Rippen zog. „Darf ich hereinkommen?“
„Natürlich.“ Er ließ sie eintreten und schloss die Tür. Justin sah, wie Diana nervös
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