Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Ordnung in unsere Papiere zu bringen oder seit langem anstehende Aufgaben endlich zu erledigen. Doch heute will es einfach nicht klappen, was wir uns fest vorgenommen haben. »Morgen!«, sagen wir uns und meinen es in diesem Augenblick auch wirklich so. Doch am nächsten Tag ist es meist nicht besser.
Oft liegt dies an alten Gewohnheiten, also unseren festgefahrenen energetischen Mustern. Es gibt jedoch noch eine andere Art von Hindernissen, die uns gewaltig blockieren können. Auch von ihnen war hier und da schon die Rede, doch ich möchte an dieser Stelle tiefer auf sie eingehen: die Glaubenssätze.
»Das ist einfach so!«
Glaubenssätze haben eine immense Kraft. Sie bestimmen in hohem Maße unser Leben. Öfter als uns gemeinhin bewusst ist, beeinflussen sie unsere Handlungen und Gedanken. Dabei sind Glaubenssätze nicht durchweg etwas Negatives. Ohne sie hätten wir es schwer, uns in der Fülle an Reizen und Informationen, die unablässig auf uns einstürmen, überhaupt zurechtzufinden. Wir zimmern uns Glaubenssätze, die den Rahmen unseres Selbstbildes und das Fundament unserer Welt darstellen.
»Wenn ich anderen helfe, wird auch mir geholfen.«
»In der heutigen Zeit denkt jeder nur an sich.«
»Das ist einfach so.«
Überlegen Sie mal: Sind das vielleicht Ihre Glaubenssätze? Nein? Welche dann?
Unsere Glaubenssätze sind zum einen ein Produkt unserer Kindheit und Erziehung. Zum anderen ziehen wir Erfahrungen zu Rate, schlussfolgern und übernehmen, manchmal auch unbesehen, die Prinzipien anderer als unsere eigenen. Manche Glaubenssätze scheinen unumstößlich: »Es sagt doch jeder, dass ...« Sie werden gar nicht hinterfragt – auch wenn sie nicht zwingend wahr sein müssen.
Glaubenssätze wirken in unserem Unterbewusstsein. Sie merken es daran, dass sie Ihnen häufig gar nicht bewusst sind. Eine wichtige Funktion des Unterbewusstseins ist es, all unsere Erfahrungen und Eindrücke zu speichern. Nehmen wir zum Beispiel ein Kind, das sich an einer Herdplatte verbrennt. Diese Erfahrung ist für immer im Unterbewusstsein gespeichert – viele von uns haben sie gemacht. Nachdem wir uns verbrannt haben, werden wir fortan nicht durch das Leben gehen und Tag für Tag denken: Ich darf nicht an eine Herdplatte fassen, ich darf nicht an eine Herdplatte fassen, ich darf nicht ...
»Wenn ich eine heiße Herdplatte anfasse, dann verbrenne ich mich.« – die Erfahrung wird zu einem Glaubenssatz, der im Unterbewusstsein gespeichert wird. Er hilft uns, uns vor Verbrennungen zu schützen. Zugleich wirkt er wie ein Filter: In der Küche können ungezählte Reize auf uns einwirken, all die Gerüche, die uns vielleicht das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, die Farben, die unterschiedlichen Konsistenzen: kalt, gefroren, köchelnd, dampfend ... Ohne nachdenken oder uns konzentrieren zu müssen, meiden wir die heiße Herdplatte, vergewissern uns vielleicht sogar, ob die Platten auch wirklich nicht angestellt sind, bevor wir etwas draufstellen.
Von der Erfahrung mit der Herdplatte schließen wir vielleicht auf andere Dinge. Wir meiden Flächen, die heiß sind, auch wenn wir keine direkte Erfahrung damit gesammelt haben. Wir übertragen unser Wissen somit auf andere Bereiche und kreieren weitere Glaubenssätze, nach denen wir unser Verhalten ausrichten.
Wir springen von einer Mauer, aber nicht von einem Haus – »Da wirst du dir das Genick brechen.« Das muss nicht unbedingt so stimmen, aber für gewöhnlich meiden wir die Gefahr und gehen das Risiko nicht ein. Ein innerer Beobachter wacht sozusagen über uns. Doch dieser kann in seiner Wachsamkeit heruntergefahren werden, sei es durch Alkohol und Drogen oder durch Gruppenzwang.
Das Paradoxe an Glaubenssätzen ist, dass wir unser Leben nach ihnen ausrichten, obwohl sie uns meist nicht bewusst sind. Oft können wir auch gar nicht begründen, warum wir etwas als Glaubenssatz annehmen.
»Wer wagt, gewinnt.«
»Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.«
»Alles, was ich anfasse, gelingt mir.«
Glaubenssätze können durch Wiederholung entstehen: Wenn Sie dreimal hintereinander bei einer Lotterie gewonnen haben, werden Sie vielleicht sagen: »Ich bin einfach ein Glückspilz.«
Das muss beim vierten Mal schon gar nicht mehr zutreffen, aber Ihr Unterbewusstsein hat den Satz als Wahrheit akzeptiert. Großzügig filtert es die Nieten heraus, die Sie womöglich ziehen, und wenn Sie beim zwölften Versuch wieder gewinnen, rückt es den Satz erneut in Ihr Bewusstsein und
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